Nachfolge an der Verbandsspitze geregelt

"Deutschland wird zur Handelsdrehscheibe für Parkett"


Der Verband der Deutschen Parkettindustrie begrüßt Bernhard ter Hürne als neues Vorstandsmitglied und Jan Kurth als neuen Geschäftsführer. Angesichts eines Produktionsrückgangs im Inland und zunehmender Außenhandelsverflechtungen entwickelt sich Deutschland zu einer Handelsdrehscheibe für Parkett.

Zwei Personalien waren eins der Schwerpunkt-Themen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie VDP) in Bad Honnef: Bernhard ter Hürne (ter Hürne) wurde einstimmig als Nachfolger von Ansgar Igelbrink gewählt, der aus der Branche und somit auch aus dem Verband ausgeschieden war. Und Jan Kurth, seit kurzem Hauptgeschäftsführer der Spitzenverbände der Holz- und Möbelindustrie, wurde mit der Geschäftsführung des VDP beauftragt, was von den Verbandsmitgliedern ebenfalls einhellig begrüßt wurde. Damit ist die seit dem Abgang von Dirk-Uwe Klaas im März 2017 vakante Position wieder besetzt.

Es wird nicht so dezidiert formuliert, doch angesichts der Zahlen dürfte das Geschäftsjahr 2017 enttäuscht haben. Der Auftrieb des Vorjahres ist verpufft. Der Produktionswert hielt sich mit 195,2 Mio. EUR (-0,2 %) knapp auf dem Niveau von 2016, die Menge ist mit 7,53 Mio. m2 (-4,1 %) spürbar geschrumpft. Das bedeutet, dass die deutschen Parketthersteller ihre Böden zumindest zu höheren Preisen verkaufen konnten, was jedoch im wesentlichen in Preisanpassungen aufgrund der Rohstoffverknappungen begründet ist.

Erstaunlicherweise trug vor allem Mehrschichtparkett, das in den letzten Jahren stetig zugelegt hatte, mit einem Minus von 4,3 % auf knapp 7 Mio. m2 zum negativen Gesamtergebnis bei. Das Produktionsvolumen von Stabparkett verringerte sich um 4,7 % auf 222.100 m2, während Mosaikparkett leicht um 0,5 % auf 324.000 m2 zunahm. Aber: Gegen Jahresende zeichnete sich eine positivere Tendenz ab, aus der die VDP-Mitglieder Zuversicht schöpfen: Vorsitzender Michael Schmid: "Das vierte Quartal 2017 fiel mit einem Mengenplus von 1,6 % deutlicher besser aus als die Vorquartale."
Parallel zu den Einbußen in der Produktionsmenge nahmen sowohl Parkettexporte als auch -importe weiter zu. Die wichtigsten Absatzmärkte für die hiesigen Parketthersteller blieben Österreich und die Schweiz. Bei den Importländern wurde Österreich im vergangenen Jahr erstmals von China als wichtigstem Lieferland abgelöst. Schmid: "Angesichts des Produktionsrückgangs im Inland und der immer höheren Außenhandelsverflechtungen entwickelt sich Deutschland zunehmend zu einer Handelsdrehscheibe für Parkett."

Neue Holzstaub-Richtlinie in Kraft

Aus dem Bereich Technik & Normung berichtete Marcus Kirschner von der Überarbeitung der Musterbauordnung sowie dem Stand verschiedener Normungsprojekte, etwa der EN 13647, der EN 13756 sowie der Prüfung der Deckschichtverklebung von Mehrschichtparkett.

In enger Kooperation mit dem VDP erstellt die BG Holz Metall derzeit eine neue Expositionsbeschreibung "Parkettherstellung". Mit dem Fokus im Bereich Beleimung und Beschichtung soll über umfangreiche Messreihen die Belastung an Arbeitsplätzen erfasst werden. In diesen Kontext gehört auch das "Dauerbrenner-Thema" Holzstaub: Hierzu ist Anfang des Jahres die neue Richtlinie 2004/37/EG in Kraft getreten, die den Grenzwert von 5mg/m3 zunächst auf 3 mg/m3 reduziert. Ab dem 18. Januar 2023 gelten dann 2 mg/m3

Anstehende Termine

Die nächste VDP-Mitgliederversammlung ist für den 24. Mai 2019 terminiert, wiederum in Bad Honnef. Zuvor findet am 19./20. November 2018 das traditionelle jährliche Fachpresse-Treffen statt, dieses Mal bei Hain Naturböden in Rott am Inn.
aus Parkett Magazin 04/18 (Wirtschaft)