Repac: Systemanbieter für Designbeläge und Verlegezubehör

Komplettkonzept inklusive Vermarktung


Vom reinen Profilhersteller hat sich Repac zum Komplettanbieter von Designbelägen und abgestimmten Profilen, Leisten und Unterlagen entwickelt. Mit der Konzept-Kollektion Solidlock will sich das Unternehmen jetzt beim Handel als Systemlieferant profilieren.

Repac hat 2018 gleich doppelten Grund zu feiern. Das Unternehmen begeht ein größeres und ein kleineres Jubiläum: Die Gründung vor 45 Jahren als Hersteller von Aluminiumprofilen und die Ergänzung des Angebots mit Mflor-Designbelägen vor fünf Jahren. Heute ziehen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Andree Kube (51) und Rüdiger Timm (48), ein positives Fazit dieser Sortimentsdiversifikation. Kein Wunder: Aktuell trägt der junge Geschäftsbereich schon 40 % zum für 2018 geplanten Jahresumsatz in Höhe von 30 Mio. EUR bei.

Mit diesem Rückenwind geht Repac nun noch einen Schritt weiter: Mit der 2017 herausgebrachten Rigid Core-Designbelagskollektion Solidlock erweitern die Hannoveraner auch ihren Vertriebsradius und empfiehlen sich dem Großhandel als Komplettanbieter für Profile, Leisten, Unterlagen und PVC-Designbeläge. "Mit unserem angestammten Sortiment aus Profilen, Leisten und Unterlagen sind wir seit vielen Jahren stark im Fachhandel, bei Einzelhandelskooperationen sowie im Fachmarkt vertreten", skizziert Timm die Positionierung. Diese bestehenden Geschäftsbeziehungen wurden seit 2013 genutzt, um auch die neuen Mflor-Designbeläge zu vermarkten.

Gut 300 Positionen zum Kleben,
Klicken und selbstklebend

Stefan Gust, der im Herbst 2014 den neuen Repac-Geschäftsbereich Mflor Deutschland als Verkaufsleiter für die DACH-Märkte übernahm, verstärkte gleichzeitig das Engagement im Objektvertrieb. Er musste nicht bei Null anfangen. Die Marke Mflor gibt es bereits seit 2002 auf den deutschsprachigen Märken. Dahinter steht das englische Unternehmen Endesign. 1996 mit der Marke Metroflor gestartet, sind die Briten mittlerweile in rund 15 Ländern aktiv - seit 2002 unter der Marke Mflor meist über Vertriebskooperationen wie mit Repac.

Das Sortiment besteht aus Dryback-, Klick- sowie selbstklebenden klassischen PVC-Designbelägen für Wohnen und Objekt mit insgesamt gut 300 Positionen. Sämtliche Mflor-Produkte werden im Hotpress-Verfahren in Fernost gefertigt, teilweise mit Doublefilm-Technik für mehr Dekorvielfalt sowie mit Dekorsynchronprägung. Für eine konstante, hohe Produktqualität sorgen laut Timm langjährige Partnerschaften mit einem festen Kreis lokaler Produzenten.

Die englischen Partner seien aber gleichzeitig am Puls der Zeit - gerade wenn es um technische Neuentwicklungen geht, sagt Kube. "Das bringen wir zusammen mit unseren Marktkenntnissen". Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind mittlerweile drei Kollektionen, die die Handschrift von Repac tragen und abgestimmt sind auf den zentraleuropäischen Geschmack.

Auf der Münchner Bau im vergangenen Jahr präsentierten die Niedersachsen die vierte, selbst entwickelte Designbelags-Kollektion: Solidlock ist ein Rigid Core-Produkt, basiert auf einer starren, extrudierten Trägerplatte und wurde speziell für die DACH-Region konzipiert. "Damit gehörten wir zu den ersten, die mit dieser relativ neuen Konstruktionsart hierzulande an den Start gegangen sind", sagt Timm.

Fünf Stilwelten

Kube, Timm und Gust nutzten diesen Vorsprung und schufen mit der Gliederung in die drei Stilwelten Classic, Urban und Nordic eine Geschichte um die neue Kollektion. Dabei steht Classic für einen eleganten, dezenten Look, Urban ist inspiriert von einem modernen Umfeld mit Beton und Mauerwerk und Nordic wirkt jung, natürlich, skandinavisch. Auf dem Messestand wurden die drei Themen in Wohnkojen umgesetzt mit aufeinander abgestimmten Designbelägen, Profilen und Unterlagen. Im Februar 2018 wurden zwei weitere Stilwelten ergänzt: Terra mit Steinoptiken und Freestyle mit extravaganten Metallic-Dekoren.

Die Stilwelten sind eingebettet in ein umfassendes Vermarktungs- und Vertriebskonzept rund um Solidlock: Neben der angestammten Klientel will man damit auch neue Kunden gewinnen. Das Programm sei flexibel und fein abgestuft von der Schlaufenkollektion als Einstieg bis zu einer Private Label-Partnerschaft mit Beratung, Schulung und Unterstützung für den gesamten PoS, erklärt Timm. "Auf Wunsch versenden wir die Beläge im neutralen, weißen Karton oder als Eigenmarke mit individuellem Labelling und eigenen Artikelnummern. Auch eine kundenspezifische Kollektionierung unter der eigenen Corporate Identity können wir in der eigenen Mustermacherei anfertigen", fügt Geschäftsführer Kube hinzu. Das alles gelte auch für sämtliche Displays, Produktkataloge und andere Verkaufsmittel. Natürlich ist auch die Vermarktung unter dem Original-Namen Solidlock möglich.

Praktisch: Die Verkäufermapppe, eine Beratungshilfe für das Verkaufspersonal. Unter dem Slogan "Stark. Schnell. Stabil. Die neue Generation Designboden" erklärt die Broschüre auf zehn Seiten komprimiert Eigenschaften und Vorzüge der Solidlock-Designbeläge.

Und was macht die Solidlock-Range aus? Sie bestehen zu 100 % aus phtalatfreiem Virgin-PVC, und sind bei 4 mm Stärke mit einer 0,3 mm-Nutzschicht ausgestattet (Nordic: 3,4 mm/0,2 mm). Eine Unterschicht aus reinem, "besonders solidem PVC" soll die Böden bei hohem Temperaturen formstabiler und beständiger machen als andere Konstruktionen. Das wird unterstrichen durch eine Freigabe für die Verlegung vor bodentiefen Fenstern bei entsprechender Beschattung und einer Oberflächentemperatur bis 65°C.

Die Klickvarianten verfügen über eine Angle-Angle-Verbindung (Nordic) oder eine Kombination aus Angle-Verbindung an der Längs- und Drop Down-Technik an der Stirnseite bei Classic, Urban, Freestyle und Terra. "Damit lassen sich die Module in zwei Richtungen verlegen", argumentiert Stefan Gust. Und: "Verriegelungstechnik und die hohe Stabilität des Solidlock-Trägers zusammengenommen, ermöglichen eine um bis zu 30 % schnellere Verlegung als bei weicheren LVT mit anderen Klicksystemen." Auf Anfrage sind alle Solidlock-Produkte auch als Dryback-Variante für die vollflächige Verklebung erhältlich.

Äußerst wichtig für das Funktionieren des Gesamtkonzeptes rund um Solidlock sei natürlich die Warenverfügbarkeit, sagt Kube. Repac bevorratet im Lager Hannover mittlerweile rund 400.000 m2 Designbeläge. In dem 2012 eingerichteten Logistikzentrum sind auch Sockelleisten und Unterlagen gelagert. Aufträge erreichen die Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Regel innerhalb von 48 Stunden.

Über das neue Service- und Vermarktungskonzept habe man sich in Gehrden viele Gedanken macht, betonen die beiden Geschäftsführer. "Wir beschäftigen uns schon lange mit dem Systemgedanken. 2011 waren wir der erste Anbieter mit einem Komplettprogramm aus Profilen und Leisten für Designbeläge". Heute bietet Repac beispielsweise 158 digital gedruckte Designs auf Sockelleisten und sechs verschiedene Unterlagen für Designbeläge.
aus Parkett Magazin 04/18 (Sortiment)