BVPF: Mitgliederversammlung 2018

Bestätigter Vorstand setzt Reformkurs fort

Die Mitglieder des Bundesverbandes Parkett und Fußbodentechnik bestätigten den amtierenden Vorstand um Bundesinnungsmeister Peter Fendt für weitere vier Jahre. Nach tiefgreifenden organisatorischen Neuerungen - Umzug der Geschäftsstelle und Geschäftsführerwechsel - können die angestrebten Innungsreformen jetzt mit Kontinuität vorangebracht werden.

Hinaus auf hohe See ging es Ende April für die insgesamt rund 170 Teilnehmer der Gemeinschaftstagung Estrich-Parkett-Belag: Ein Dreitages-Törn an Bord der Fähre Color Fantasy führte sie von Kiel nach Oslo und wieder zurück. Kurz nach Auslaufen des Schiffs in der Kieler Förde war die Jahrestagung des Bundesverbandes Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) anberaumt. Knapp 70 Mitglieder und Vertreter von Fördermitgliedsunternehmen nahmen an der dreistündigen Sitzung teil. Neben den gängigen Regularien stand als wesentlicher Tagungspunkt die alle vier Jahre angesetzte Wahl des Vorstandes auf der Agenda. In geheimer Abstimmung bestätigten 27 Stimmberechtigte die bestehende Bundesvorstandsriege nahezu einstimmig. Damit trat Bundesinnungmeister Peter Fendt die zweite Amtszeit an. Seine Stellvertreter bleiben Ralf Wollenberg und Manfred Weber. Als weitere Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden Stefan Brake, Stephan Doll, Kerstin Schmidt-von Böhlen und Norbert Strehle.

Stellvertretend für das Plenum dankte Sönke Stoltenberg, Obermeister der quasi gastgebenden Innung Schleswig-Holstein, dem alten und neuen Bundesinnungsmeister für die geleistete "hervorragende Arbeit", an die es anzuknüpfen gelte: "Halte das Ruder weiterhin fest in der Hand und bring unser Schiff auf den richtigen Kurs, dann wird es auch mit dem Verband vernünftig weitergehen", lobte Stoltenberg. Peter Fendt bedankte sich bei den Mitgliedern für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betonte mit Blick auf die angestoßenen Verbandsreformen, den gemeinsam eingeschlagenen Weg in den kommenden vier Jahren fortsetzen zu wollen. Gleichzeitig plädierte er perspektivisch jedoch für eine Verjüngung des Vorstands, um die Zukunft der Innungen aktiv mitzugestalten.

Neue Geschäftsstelle und Wechsel in der Geschäftsführung

Bereits im vorigen Jahr hatten die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung mit großer Mehrheit grünes Licht für grundlegende Neuerungen gegeben. Darunter die bereits zum Jahreswechsel erfolgte Umbennung des Bundesverbands sowie der Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin zum 1. Juli 2018. Zu diesem Zeitpunkt wird auch Edgar Leonhardt, der die Geschäfte des BEB über 18 Jahre sowie die des BVPF 16 Jahre in Personalunion geführt hat, den Staffelstab übergeben und in den Ruhestand gehen. Die Vorstände beider Verbände dankten Leonhardt auf der Ostsee-Route mehrfach für sein langjähriges Engagement. So unterstrich Peter Fendt vor allem die ausgeprägte Loyalität des scheidenden Geschäftsführers gegenüber Vorstand, Obermeistern und Fachgruppenleitern sowie die sehr sachorientierte Zusammenarbeit.

Den Posten des Geschäftsführers übernimmt Dieter Kuhlenkamp aus dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), in dem er auch Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Estrich und Belag ist. Kuhlenkamp nutzte die Gemeinschaftstagung an Bord des Fährschiffs, um sich bei den Mitgliedern beider Verbände vorab bekanntzumachen. Schwerpunkte seiner bisherigen Tätigkeiten liegen in den Bereichen Energieeffizienz, Wärmeschutz, Arbeitssicherheit, Denkmalpflege und Restaurierung.

Sowohl der BEB als auch der BVPF haben für diese Neuregelung im Mai mit dem ZDB einen entsprechenden Geschäftsbesorgungsvertrag abgeschlossen. Unter dem Dach des ZDB wahren beide Verbände ihre Eigenständigkeit und wollen ihre Interessen auch künftig in der Öffentlichkeit sowie insbesondere gegenüber der Politik gemeinsam vertreten. Um die neue Geschäftsstelle kennenzulernen, wurde eine Obermeistersitzung für den 26. Oktober 2018 in Berlin terminiert.

Strukturreformen bleiben
die Herkulesaufgabe

Die Herkulesaufgabe für den Bundesvorstand bleiben die angestrebten Strukturreformen des Verbandes und der Innungen, durch die sie angesichts der seit Jahren sinkenden Mitgliederzahlen gerade für jüngere Parkettleger wieder attraktiver werden wollen. Für die bevorstehenden Aufgaben hat der Vorstand ein auf anderthalb Jahre angelegtes Projekt initiiert, für das man sich in kleiner Vorstandsrunde im März zunächst über die internen und externen Wege der Kommunikation verständigt hat.

Demnach soll als erstes die Außendarstellung der Innungen und der Verbände ermittelt werden. Neben verschiedenen Medien und Befragungen regt der Bundesvorstand hierzu auch an, künftig Synergien mit Verbänden benachbarter Gewerke zu vereinbaren und zu nutzen. "Im wesentlichen wird uns in Zukunft die Frage beschäftigen, inwieweit der Begriff Innung draußen noch eine Bedeutung hat", stellte Peter Fendt die grundsätzliche Frage nach einer zeitgemäßen Außendarstellung der in den Innungen organisierten Parkettfachbetriebe. Was die interne Kommunikation betrifft, wolle man die Mitglieder über den aktuellen Status des laufenden Prozesses immer möglichst zeitnah informieren, um sie auf dem eingeschlagenen Weg mitzunehmen.

Die nächste Gemeinschafttagung Estrich-Parkett-Belag findet vom 17. bis 18. Mai 2019 im unterfränkischen Bad Brückenau statt, für das Jahr darauf wurde Berlin als Veranstaltungort gewählt. | Imke Laurinat
aus Parkett Magazin 04/18 (Wirtschaft)