Sopro Bauchemie: Jahrespressekonferenz in Garmisch-Partenkirchen

Höchste Baustelle Deutschlands


Beim Referenzobjekt von Sopro Bauchemie auf der Zugspitze ist der Superlativ nicht übertrieben: Es handelt sich um die höchste Baustelle Deutschlands auf der 2.962 m hohen Zugspitze. Die Berg- und Talstation Eibsee wurde mit Verlegewerkstoffen von Sopro Bauchemie erfolgreich saniert. Passend dazu entwickelten sich auch die Geschäftszahlen von Sopro aufsteigend, wie die Geschäftsführer Andreas Wilbrand und Michael Hecker auf der Jahrespressekonferenz in Garmisch-Partenkirchen berichteten.

Verlegewerkstoff- und Estrichhersteller Sopro Bauchemie hat seinen Umsatz 2017 um 4 % auf 141 Mio. EUR gesteigert. In der gesamten europäischen Sopro-Gruppe kommen weitere 49 Mio. EUR für die Auslandsaktivitäten hinzu. Diese Zahlen gaben die Wiesbadener auf der Jahrespressekonferenz in Garmisch-Partenkirchen bekannt. Damit ist Sopro stärker gewachsen als der deutsche Keramikmarkt, der mit +2 % auf 135 Mio. m2 geschätzt wird.

Besser entwickelt als der Markt

Die Fliesentechnik-Produkte von Sopro konnten erneut zulegen, ein gewohntes Bild der letzten Jahre. Es zeigt sich vor dem Hintergrund des gleichzeitig überproportional angestiegenen Kleber-, Fugenmörtel- und Estrichabsatzes, dass die Wiesbadener in Deutschland die sortimentsbezogene Marktposition entgegen der Markt- und Wettbewerbsentwicklung weiter ausbauen konnten. Die Marktanteile im Fachhandelsmarkt, der nach Einschätzung von Wilbrand etwa 60 % des Gesamtmarkts repräsentiert und den man stringent mit Produkten der Profimarke Sopro in einer klaren Vertriebsstrategie bearbeitet, liegen im Sortimentsbereich der Fliesentechnik nach seinen Berechnungen bei mehr 25 %. Wilbrand ist überzeugt: "Der Fachhandel bleibt für unser Haus der wichtigste Distributionskanal für Bauchemie im deutschen Fliesenmarkt."

Der Bau- und Heimwerkermarkt mit etwa 25 bis 30 % Gesamtmarktanteil, den Sopro in einer selektiven Vertriebspolitik und einer komplett getrennten Markenführung über das Racofix-Sortiment bedient, hat sich für das Unternehmen 2017 weiterhin positiv mit einem prozentual zweistelligen Wachstum zum Vorjahr entwickelt.

Vorsichtiger Optimismus
für 2018

Beim Blick in die Zukunft zeigte sich Wilbrand vorsichtig optimistisch: "Es ist uns bewusst, dass unsere positive Unternehmensentwicklung in Deutschland auch von der weiterhin grundsätzlich erfreulich wachsenden Baukonjunktur beeinflusst wird, auch wenn die gesamte Baubranche derzeit am Limit fährt." Aktuell scheine sich die San-Re-Mo Entwicklung vor der Dominanz des überbordenden Neubaus und der limitierten Handwerkerkapazitäten etwas zurückzugehen, trotzdem bleibe die Sanierung, Renovierung und Modernisierung generell die breite Basis des heutigen und künftigen Geschäfts.

Im Fokus der eigenen Aktivitäten steht die Entwicklung und Vermarktung neuer und attraktiver Produkte mit nachvollziehbaren Produkt- und Anwendungsvorteilen. Der Geschäftsführer weiter: "Das ist für uns eine ständige Notwendigkeit und Herausforderung für das Gelingen von permanentem Wachstum - auch in besetzten Märkten."

Werkstattlose Generalisten
brauchen eigene Ansprache

Detailliert ging Wilbrand zudem auf das Thema der werkstattlose Generalisten ein, die eine individuelle Marktbearbeitung erfordern. Sopro kommt dem bereits mit zahlreichen Aktivitäten nach. "Mobile Generalisten sind fachlich nicht so weit, aber im Gegensatz zum Fachhandwerker stehen sie kurzfristig zur Verfügung. Und ganz wichtig: Diese Zielgruppe braucht eine eigene Ansprache."

Nach Recherche der zitierten Hansa-Unternehmensberatung sollen mittlerweile 26 bis 28 Mio. m2 keramische Fliesen allein durch diese Handwerkergruppe verlegt werden. Das wären schon mehr als 20 % der gesamten deutschen Verlegeleistung. Diese Zielgruppe gerät damit auch zunehmend in den Fokus der deutschen Baustoff- und Fliesenfachhändler. "Festzuhalten ist, dass die Kleinsthandwerker auf dem deutschen Markt derzeit eine wichtige Rolle einnehmen - speziell vor dem Hintergrund des eklatanten Fachhandwerkermangels, der unsere Branche deutlich negativ beeinflusst und im Wachstum limitiert", bilanzierte Wilbrand.

Zertifizierungslehrgang
auf den Weg gebracht

Um zusätzliches Fachwissen in die Branche zu tragen, hat Sopro den Zertifizierungslehrgang zur Fliesenlegerführungskraft mit IHK-Zertifikat ins Leben gerufen. Bei dem neuen Format waren vier Teilnehmer (2017) dabei, für 2018 haben sich 13 Teilnehmer angemeldet. "Wir wollten Fliesenleger unterstützen, sich noch stärker Führungsaufgaben zu stellen." Die Inhalte umfassen beispielsweise Unternehmensführung, Personalführung und ein Stück weit Kalkulation, aber auch Handwerkskunst und -qualität. "Die Fliesenleger investieren rund 1.100 EUR in diesen Zertifizierungslehrgang und nehmen ein wertvolles IHK-Zertifikat mit, mit dem sie sich auch präsentieren können", zeigte sich Wilbrand überzeugt.
aus FussbodenTechnik 04/18 (Wirtschaft)