Dunlopillo:

"Die Kunden wollen mehr"


Frankfurt. Kaum eine Branche wurde in den letzten Jahren so aufgewirbelt wie die Matratzenbranche. Ein Name, der dabei immer wieder fällt: Bettzeit. Das 2013 gegründete Unternehmen hat sich mit seinen Marken Dormando, Emma Matratzen und Dunlopillo in kürzester Zeit zu einem der nach eigenen Angaben führenden Anbieter für Matratzen- und Schlafsysteme in Europa entwickelt.

Auch in Zukunft wollen die Bettzeit-Gründer Manuel Müller und Dennis Schmoltzi mit ihren Innovationen und ihrem Pioniergeist den Wandel der Branche vorantreiben. Seit April 2018 unterstützt Philipp Burgtorf die Geschäftsführung von Bettzeit. Burgtorf bringt dank seiner Tätigkeit bei Recticel jahrelange Erfahrung in der Matratzenbranche mit.

"Ich war von Beginn an vom Geschäftsmodell von Bettzeit überzeugt", erklärt der 53-Jährige, der von 2012 bis 2017 dem Vorstand des Europäischen Matratzenverbands angehörte und zuletzt als dessen Präsident die Interessen der Branche vertrat. "Mit den verschiedenen Marken zeugt die Gruppe von einer herausragenden Performance im stationären Einzelhandel wie auch im Direct-to-Consumer-Marketing, wodurch sie den Endkunden besonders gut kennt", so Burgtorf. "Bettzeit hat verstanden, dass der Kunde vor allem nach Problemlösungen und weniger nach Produkten beziehungsweise Produktfeatures sucht. Auf dieser Basis fußen alle Entscheidungen des Unternehmens."

Diese Erkenntnis ist laut Burgtorf jedoch noch nicht in der gesamten Branche angekommen. Hersteller und Händler müssten besonders in Bezug auf ihr Kundenverständnis umdenken. "Die Kunden wollen mehr. Ihre Bedürfnisse haben sich in den letzten Jahren durch die Möglichkeiten des Online-Shoppings extrem verändert. Ob Schuhe, Technik oder Möbel, Verbraucher sind Bestellungen mit einem Klick, schnelle Lieferungen und unkomplizierte Retouren gewohnt. Diesen Service erwarten sie auch beim Matratzenkauf", erklärt der Branchenexperte. "Doch nicht nur Lieferung und Rückgabe sind wichtig, die Kunden wollen attraktive Produktdarstellungen und ein überschaubares Sortiment. Besonders stationäre Matratzenhändler haben jedoch oft ein unübersichtliches Produktangebot, welches die Kunden schnell überfordern kann."
Bettzeit hat den Trend verstanden: Bereits 2015 bewegte das Unternehmen mit der Online-Matratze Emma den Markt. Ende 2016 folgte mit der Übernahme der Traditionsmarke Dunlopillo der nächste Coup. Mit einem deutlich schlankeren Sortiment und einer hohen Serviceorientierung haben die Frankfurter die Marke neu aufgestellt und modernisiert.

Dank ihres Fokus auf Forschung und Entwicklung ist es Bettzeit außerdem gelungen, mit dem neuen Dunlopillo-Modell "Fusion" gleich mit mehreren Konventionen zu brechen. So wiegt das "Fusion"-Topmodell trotz seiner Höhe von 23 Zentimetern gerade einmal 11 kg. Mit dem eigens entwickelten Dunlopack-Verfahren lässt sich die Premium-Matratze zudem bequem als "Bed-in-a-Box" verschicken und zeigt damit, dass das Rollen von Matratzen nicht mit einer Qualitätsminderung einhergehen muss, betont das Unternehmen.

"Alle Maßnahmen der Modernisierung von Dunlopillo zielten darauf ab, die veränderten Kundenbedürfnisse zu adressieren", so Burgtorf. "Das wird auch weiterhin unser Antrieb sein. Der Handel wird sich in dieser Hinsicht wandeln und anpassen müssen. Marken müssen erlebbar sein, Kunden wollen Innovation und Inspiration."

Dabei liege der Schlüssel nicht nur im Online-Vertrieb. Burgtorf glaubt auch zukünftig an die relevante Rolle des stationären Handels. "Rund 80 Prozent der Verbraucher möchten Matratzen im Geschäft probeliegen und vor Ort kaufen. Stationäre Präsenz und Online-Vermarktung müssen sich ergänzen, die Zukunft liegt im Multi-Channel."
aus Haustex 07/18 (Wirtschaft)