Karstadt und Kaufhof
Kartellamt prüft Fusion der Warenhausketten
Berlin. Die traditionsreichen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof schließen sich zusammen. Die Leitung übernimmt Karstadt-Chef Stephan Fanderl. Dies haben der österreichische Karstadt-Eigentümer Signa und der kanadische Kaufhof-Eigner Hudsons Bay Company (HBC) bekannt gegeben. Der neue Einzelhandels-Riese wird europaweit 243 Standorte haben und insgesamt rund 32.000Mitarbeiter beschäftigen. Die Mehrheit der Anteile am neuen Unternehmen liegt künftig bei der Signa-Holding des Karstadt-Eigentümers: Sie erhält 50,01 Prozent, HBC 49,99 Prozent.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, will die Fusionspläne genau unter die Lupe nehmen. Es müssten sowohl die Folgen für die Kunden als auch für die Lieferanten geprüft werden. "Wir stellen uns auf ein extrem umfangreiches und aufwendiges Verfahren ein." Dabei müsse man nicht nur den stationären Handel berücksichtigen, sondern auch den Online-Handel. "Wir hatten bisher noch keinen Fall, in dem wir uns in diesem Umfang mit diesen Fragen auseinandersetzen mussten", sagte Mundt.
Offen ließen die Warenhausketten, ob die beiden Marken in der bisherigen Form erhalten bleiben und ob im Zuge der Fusion auch Filialschließungen geplant sind. Auch zu einem möglichen Stellenabbau gibt es noch keine offiziellen Angaben. Den Erhalt aller Arbeitsplätze und aller Standorte beim Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof forderte der Karstadt-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Ettl: "Die Fusion darf nicht zu Lasten der Arbeitnehmer gehen."
aus
Haustex 09/18
(Wirtschaft)