Haustex/United-Research-Kundenbarometer: Bettwaren – Teil 2
Traumina – nahe an der Perfektion
Hamburg. Liegt es an der derzeit schwierigeren Lage im Bettenfachhandel? Die Händler bewerten die Top-Bettwarenlieferanten in der Umfrage dieses Jahr mit der Gesamtnote 2,16 über alles so streng wie noch nie. Auf der anderen Seite ist mit Kauffmann ein gut benotetes Unternehmen aus der Umfrage ausgeschieden und Garanta als Neu- bzw. Wiedereinsteiger kann mit seiner Note den Verlust nicht wettmachen. Über allem thront weiterhin der Überflieger der Branche: Traumina.
So schnell kann es manchmal gehen: Im vergangenen Jahr titelten wir an dieser Stelle noch "Kauffmann holt deutlich auf", und in diesem Jahr gibt es dieses Unternehmen schon nicht mehr. Die Karten wurden für die vorliegende Umfrage darum neu gemischt, ein anderes Unternehmen musste statt Kauffmann als Ersatz gefunden werden. Was lag näher, als Garanta nach einem Jahr Pause wieder aufzunehmen, zuletzt auf Platz drei nach der Verbreitung gelegen?
Da die Fusion von Kauffmann und Sanders für den Handel noch recht frisch ist, und erst seit einigen Wochen die neue Kollektion unter der Marke Kauffmann auf dem Markt ist, stellte sich außerdem die Frage, wie man bei der Umfrage am besten damit umgeht. Wir haben uns entschlossen, in diesem Übergangsjahr die Firmen Sanders und Kauffmann als Kompromiss gemeinsam abzufragen und unter der Firma Sanders zusammenzufassen. Ein Vergleich mit dem Vorjahr hinkt daher notwendigerweise, soll aber dennoch angestellt werden.
Ergebnisse nach Gesamtnote
Rechnet man alle Noten der acht Lieferanten zusammen und zieht daraus den Querschnitt, ergibt sich die Gesamtnote 2,16. Für sich genommen ein sehr respektables Ergebnis für die Firmen. Betrachtet man die vorherigen Kundenbarometer, gab es jedoch noch nie ein schwächeres Ergebnis als dieses. Ja, Garanta kann in dieser Umfrage dem letztjährigen Ergebnis von Kauffmann nicht das Wasser reichen, sodass schon alleine aus diesem Grund die Gesamtnote etwas schlechter ausfallen muss. Aber auch von den sieben anderen Firmen erzielen fünf eine schwächere Note, zwei sogar recht deutlich. Sanders profitiert auf der anderen Seite von dem Kauffmann-Bonus. Das andere Unternehmen, das sich gegenüber dem letzten Jahr verbessern kann ist Irisette/Badenia.
Traumina ist erneut Primus der acht untersuchten Unternehmen, kann aber wie die meisten die Note des Vorjahres nicht halten. Dennoch ist die Note 1,76 nach 1,74 immer noch ein Traum-Ergebnis. 2016 erreichte Traumina die Top-Gesamtnote 1,71. Betrachtet man die Platzierungen in den 16 Einzelkategorien, konnte man sich sogar noch einmal steigern. Erneut erreicht Traumina in allen Kategorien eine Platzierung unter den Top-3. Diesmal lässt man aber sogar in 13 Kategorien die sieben Mitbewerber hinter sich, zuletzt waren es zwölf. Außerdem sammelt man zwei zweite und einen dritten Platz ein.
Neu auf Platz zwei ist in diesem Jahr die Firma Waldenburger, mit Gesamtnote 2,14 nach 2,13. Elfmal kommt das Team um Geschäftsführerin Birgit Mannstadt unter die besten drei. Zu einem ersten Rang kommen noch drei zweite Plätze und sieben dritte Plätze. Das Unternehmen verdrängt in diesem Jahr den Vorjahreszweiten Centa-Star auf Rang drei. Der Grund ist eine Verschlechterung der Stuttgarter in der Gesamtnote von 2,10 auf 2,15. Entsprechend kommt man fünfmal unter die besten drei: zweimal auf Platz eins und dreimal auf Platz drei. Im letzten Jahr stand man noch in acht Kategorien auf dem Siegertreppchen.
Der Shooting-Star in diesem Jahr ist Sanders. Im letzten Jahr lagen die Bramscher mit Note 2,33 noch auf Rang sieben. Diesmal gelingt mit der Gesamtnote 2,15 der Sprung auf Rang drei, auf Augenhöhe mit Centa-Star. Bei den Platzierungen erreicht man drei zweite Plätze und einen dritten Platz. Im letzten Jahr ging Sanders in der Hinsicht leer aus.
Fast genauso stark verbessert sich Irisette/Badenia. Mit Note 2,19 landet das Unternehmen auf dem fünften Platz. Unter dem Strich stehen zwei zweite und drei dritte Plätze - je eine Platzierung mehr als vor einem Jahr. Zuletzt reichte die Note 2,33 nur zum achten und letzten Platz.
Garanta ordnet sich als Wiedereinsteiger mit Note 2,26 auf Platz sechs ein. Damit lässt man die Firmen Brinkhaus und Spessarttraum hinter sich. Viermal steht das Unternehmen aus Hof unter den besten drei, je zweimal auf dem zweiten und dritten Platz. Brinkhaus sinkt mit der Note 2,33 nach 2,17 von Rang fünf auf Rang sieben. Von je zwei zweiten und dritten Plätzen aus dem letzten Jahr bleibt diesmal noch ein zweiter Platz übrig. Das Schlusslicht bildet in diesem Jahr Spessarttraum mit Note 2,34 nach 2,18. Je ein zweiter und ein dritter Platz sind die besten Platzierungen, vor Jahresfrist gab es mit zwei zweiten und drei dritten Plätzen noch fünf Top-Platzierungen.
Eines bleibt aber festzuhalten. Alle acht untersuchten Firmen konnten sich zumindest einmal unter den Top-3 platzieren. Es hat schon Umfragen gegeben, in denen mehrere Firmen komplett leer ausgegangen sind.
Weitgehende Kontinuität gibt es hinsichtlich der Besetzung der ersten Plätze in den 16 Einzelkategorien - kein Wunder, wenn Traumina statt zwölfmal nun 13-mal ganz vorne steht. In nur einer Kategorie gibt es einen Führungswechsel: Bei der Lieferzuverlässigkeit schubst Traumina Waldenburger vom Thron. Waldenburger bleibt dafür der erste Platz beim Preis-Leistungsverhältnis. In dieser Kategorie steht das Unternehmen zum vierten Mal in Folge ganz oben. Centa-Star kann seinen Titel bei der Markenstärke verteidigen. Nur einmal in sechs Jahren stand in dieser Kategorie ein anderes Unternehmen als die Stuttgarter ganz vorne: 2016 war es Traumina. Und das vierte Jahr in Folge ist Centa-Star bei der Liefergeschwindigkeit das Maß aller Dinge.
In sechs Kategorien hat bislang nur ein Unternehmen gewinnen können: Trauminas Erbhöfe sind bis zum Beweis des Gegenteils Sympathiewert des Unternehmens, Produktqualität, Vertriebspolitik, Zukunftsperspektiven des Unternehmens, Verkäuflichkeit der Ware und Verkaufsförderung.
Platzierungen zählen:
die Punktewertung
Kommen wir zu der Wertung nach Platzierungen. Für Platz eins bekommt ein Unternehmen acht Punkte, für Platz zwei sind es sieben und für Platz acht ist es noch ein Punkt. Maximal möglich sind also 128 Punkte. Diesem Ideal kommt Traumina mit 124 Punkten verdammt nahe - wirklich eine phänomenale Leistung, die kaum zu toppen sein dürfte. Bei einem Panel von acht untersuchten Unternehmen wurde diese Punktzahl noch nie erreicht. Und auch wenn es neun Firmen waren, ist noch kein Unternehmen mit fast 97 Prozent an die Idealpunktzahl gekommen.
Bei der Dominanz von Traumina ist es verständlich, dass die auf den Plätzen folgenden Unternehmen einen deutlichen Abstand haben. Zwar kann sich Waldenburger um sechs Punkte steigern, aber 86 Punkte in der Endabrechnung sind doch deutlich weniger, selbst wenn man, wie in der Notenwertung, den zweiten Platz erreicht. Platz drei nach Noten bestätigt Sanders auch nach Punkten. Die vergleichsweise besseren Platzierungen zum Vorjahr (im Windschatten von Kauffmann) sorgen für ein Plus von 28 Punkten. Macht in der Endabrechnung 77 nach 49 Punkten.
Centa-Star liegt nach der Gesamtnote gleichauf mit Sanders auf Rang drei. Aber die Platzierungen sind in Summe etwas schwächer, um insgesamt acht Punkte. 69 Punkte, nach zuletzt 77, reichen diesmal nur zu Platz vier. Auf Platz fünf kommt Garanta dicht dahinter mit 67 Punkten.
Auf Platz sechs der Punktwertung hat sich Irisette/Badenia hochgearbeitet. Letztes Jahr stand man mit 45 Punkten auf dem letzten Platz, diesmal ergeben 60 Punkte den Sprung um zwei Ränge nach oben. Zuletzt nahm Spessarttraum diese Platzierung mit 66 Punkten ein. Aber diesmal sind es nur noch 53, macht Platz sieben im Endergebnis. Immerhin ein Platz besser als in der Notenwertung. Von 69 auf 44 Punkte fällt Brinkhaus. Das reicht nur zum achten Platz. Ein schwer erklärlicher Absturz nach Platz fünf vor einem Jahr.
Traumina
Was soll man im Detail über ein Unternehmen schreiben, das dermaßen gut abschneidet wie Traumina? Bei 16 Platzierungen unter den Top-3, davon 13 Bestleistungen, gibt es offenkundig keinerlei Schwachpunkte. Die Gesamtnote hat sich minimal von 1,74 auf 1,76 abgeschwächt, von schlechter kann man da wirklich nicht reden. Sechs Kategorien mit im Vorjahresvergleich besseren Noten stehen zehn Disziplinen mit schwächeren Noten entgegen. Verbesserungen gibt es unter anderem bei Preis-Leistungsverhältnis, Lieferschnelligkeit und vor allem Lieferzuverlässigkeit, die sich von 1,63 auf 1,49 verbesserte. Und beim Kundendienst hat sich ein Wachwechsel ergeben: Lag die Qualität des Außendienstes zuletzt mit Note 1,69 vor der Qualität des Innendienstes (1,74), so hat sich das nun gedreht: Der Innendienst liegt mit 1,61 vor dem Außendienst mit 1,70.
In gerade mal vier Kategorien steht eine 2 vor dem Komma, ansonsten immer eine 1. Die beste Note ist 1,29 für die Produktqualität, eine 1 als Schulnote, mit einem kleinen Minus versehen. Im letzten Jahr war dieses Minus bei Note 1,19 noch etwas kleiner. Die schwächste Note des Unternehmens ist eine 2,22 für die Verkaufsförderungsmaßnahmen. Solche Probleme hätte manch anderes Unternehmen nicht nur der Bettwarenbranche gerne, denn prinzipiell ist die Verkaufsförderung die am schlechstesten bewertete Kategorie, mit zum Teil sehr viel schlechteren Noten als einer 2-.
Bei 13 Kategorie-Siegen ist es einfacher aufzuzählen, wo Traumina ausnahmsweise nicht auf dem ersten Platz steht. Es ist die Liefergeschwindigkeit, das Preis-Leistungsverhältnis, die jeweils Platz zwei einnehmen und die Markenstärke mit Platz drei. Alles in allem also wieder ein Ergebnis, das die Geschäftsführung ans Schwarze Brett im Betrieb heften kann.
Waldenburger Bettwaren
In der Wirtschaft wird gerne mal von sogenannten "Hidden Champions" geredet: Unternehmen, die erfolgreich sind, aber nicht so stark im Licht der Öffentlichkeit stehen. Die Beschreibung passt gut auf Waldenburger Bettwaren, zumindest bezogen auf den deutschen Bettenfachhandel. Das sächsische Unternehmen macht still seine Arbeit, das aber nach Auffassung der Bettenhändler ziemlich gut. Dank der Gesamtnote 2,14 (Vorjahr 2,13) und dem Ausscheiden von Kauffmann, verbessert sich das Unternehmen von Platz vier auf Platz zwei. Dort stand es im vergangenen Jahr, so wie auch diesmal wieder, bereits in der Punktewertung.
Insgesamt platziert sich Waldenburger elfmal unter den Top-3, einmal mehr als zuletzt. Zwar hat man mit einem ersten und drei zweiten Plätzen je eine Platzierung weniger, dafür konnte das Unternehmen die Drittplatzierungen um drei, von vier auf sieben erhöhen. Beim Preis-Leistungsverhältnis ist Waldenburger nicht nur in diesem Jahr top, sondern seit 2015 ununterbrochen. Bei Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung und Verkäuflichkeit der Ware musste man nur Traumina den Vortritt lassen. Dritte Plätze erntet man für Sympathiewert des Unternehmens, Produktqualität, Liefergeschwindigkeit, Qualität des Innendienstes, Zukunftsperspektiven des Unternehmens, Freundlichkeit des Unternehmens und Kulanz.
Bei acht Noten steht die eins vor dem Komma. Beste Note ist 1,70 für die Lieferzuverlässigkeit. Ganz klar schwächste Note ist 3,56 für die Verkaufsförderung, die man bei der Schulnote 4+ als solche kaum noch bezeichnen kann. Völlig zu Recht landet Waldenburger in dieser Kategorie auch auf dem letzten Platz. Schwach ist auch der Außendienst aufgestellt, wenn es nach dem Urteil der Kunden geht. Die Note 2,73 ist noch einmal schlechter als vor einem Jahr (2,58) und reicht nur zu Rang sieben. Die Markenstärke landet auf Platz sechs.
Sanders
Nun also zu Sanders. Das Unternehmen rangiert in dieser Umfrage auf Platz drei nach Platz sieben im letzten Jahr, hauchdünn hinter Waldenburger. Ein erheblicher Sprung, der auf der Verbesserung der Gesamtnote von 2,32 auf 2,15 basiert. Das dürfte mit daran liegen, dass Sanders nun auch die Kauffmann-Produkte verkauft, aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass das Unternehmen nach der Übernahme durch den Investor Grossnigg wieder Tritt fasst.
In der letzten Umfrage erreichte das niedersächsische Unternehmen keine Platzierung unter den besten drei Unternehmen. Diesmal sind es immerhin deren vier: drei zweite Plätze für Unternehmenssympathie, Produktqualität und Konditionen sowie ein dritter Rang für die Qualität des Außendienstes. Auch sonst sind die Platzierungen recht anständig, es gibt weder einen vorletzten noch einen letzten Platz. Drei sechste Plätze bei Preis-Leistungsverhältnis, Zukunftsperspektiven und Freundlichkeit sind die schlechtesten Ränge.
Wobei Sanders sich nicht zuletzt bei der Einschätzung der Zukunftsperspektiven für das Unternehmen deutlich verbessert hat: von 2,98 auf 2,34. Es ist also beim Handel angekommen, dass es jetzt bei Sanders wieder vorangeht. Die beste Note gibt es für Lieferzuverlässigkeit mit 1,68, also eine 2+. Für ein Unternehmen, das am Rande des Abgrunds stand, mit all den Begleitumständen, ein beachtlicher Erfolg. Die Verkaufsförderung stieg von 3,00 auf 2,84, bleibt dennoch die am schlechtesten bewertete Kategorie des Unternehmens. In nur drei Kategorien fallen die Noten schlechter als vor Jahresfrist aus: Reklamationsbearbeitung, Qualität des Außendienstes und Kulanz. In 13 Kategorien hat Sanders somit bessere Noten eingefahren als zuletzt.
Centa-Star
Ebenfalls mit Note 2,15 landet Centa-Star wie Sanders auf Rang drei. Nur, dass die Stuttgarter im letzten Jahr noch Note 2,10 errangen und damit den zweiten Platz belegen konnten. Die ersten Plätze für Markenstärke und Liefergeschwindigkeit aus dem Vorjahr bestätigt das Unternehmen auch diesmal. Nach zuletzt zwei zweiten stehen diesmal sogar drei zweite Plätze zu Buche: Zuverlässigkeit der Lieferungen, Freundlichkeit deUnternehmens und Verkaufsförderung. Bei den Drittplatzierungen geht Centa-Star diesmal leer aus, im letzten Jahr gab es noch vier davon.
Am anderen Ende der Skala stehen zwei siebte Plätze für Preis-Leistungsverhältnis und Vertriebspolitik sowie zwei achte Plätze für Reklamationsbearbeitung und Qualität des Außendienstes. Der Außendienst ist auch die Kategorie mit der schlechtesten Benotung, sie hat sich von 2,47 deutlich auf 2,82 verschlechtert, also von einer 2- auf eine 3+. Das gibt zu denken. Im letzten Jahr gab es die besten Noten für Lieferzuverlässigkeit und Liefergeschwindigkeit. So auch diesmal, nur mit noch einmal verbesserten Noten: 1,50 nach 1,65. Es ist also nicht so, dass der Handel die Stärken des Unternehmens nicht anerkennt.
Verbessert hat sich Centa-Star in fünf weiteren Kategorien: Preis-Leistungsverhältnis, Vertriebspolitik, Freundlichkeit des Unternehmens, Konditionen und Verkaufsförderung.
Irisette/Badenia
Eine erfreuliche Entwicklung gegen den Trend der Umfrage legt das Unternehmen aus Friesenheim hin. Im letzten Jahr noch auf dem letzten Platz mit der Gesamtnote 2,33, verbessert es sich diesmal um 0,14 Punkte auf 2,19 und Platz fünf. Und auch in der Verbreitung hat sich das Unternehmen gegen den Trend steigern können. Eine bemerkenswerte Entwicklung. Liegt es daran, dass die Marke Irisette nun noch klarer im Handel positioniert wurde?
Statt drei erreicht das Unternehmen diesmal fünf Ränge unter den Top-3. Wie im letzten Jahr landet man bei der Markenstärke auf Platz zwei, neu hinzu kommt Platz zwei für die Zukunftsperspektiven. Die Verkäuflichkeit der Ware wird mit Platz drei honoriert, ebenso die Reklamationsbearbeitung und die Verkaufsförderung. Zuletzt erhielt Badenia nur zwei dritte Plätze. Auch die übrigen Platzierungen fallen besser als im letzten Jahr aus. So sind es diesmal nur fünf Platzierungen auf den letzten beiden Plätzen, im letzten Jahr war es mit acht die Hälfte aller Kategorien.
Die ist das Ergebnis von Verbesserungen in 15 Kategorien, lediglich in dreien schneidet man diesmal schwächer ab - bei Lieferzuverlässigkeit und Markenstärke nur marginal, lediglich bei der Qualität des Außendienstes etwas stärker, von Note 2,47 auf 2,61. Um nur einige Verbesserungen hervorzuheben: Die Unternehmenssympathie steigt von Note 2,56 auf 2,22, das Preis-Leistungsverhältnis sogar von 2,50 auf 2,11. Auch die Geschwindigkeit der Lieferungen scheint ein Thema in den letzten zwölf Monaten gewesen zu sein, steigt die Note hier doch von 2,59 auf 2,30. Kein Wunder, dass auch die Zukunftsperspektiven besser benotet werden, 2,03 nach 2,34.
Die beste Note gibt es mit 1,81 für die Lieferzuverlässigkeit, dicht gefolgt von der Reklamationsbearbeitung mit 1,82. Die schwächste Note bleibt bei der Verkaufsförderung, trotz deutlicher Verbesserung, mit 2,66. Das ist dennoch Platz drei unter den acht Firmen.
Garanta
Nach einem Jahr Pause, kommt Garanta auf Platz sechs mit der Gesamtnote 2,26. Wie erwähnt, kam dieses Unternehmen wieder in die Detailauswertung, da Kauffmann ausgeschieden ist. Das Unternehmen aus dem fränkischen Hof erringt je zwei zweite und dritte Plätze. Knapp geschlagen wird man von Traumina bei der Qualität des Innendienstes und den Konditionen. Dritte Plätze erreicht das Unternehmen für Preis-Leistungsverhältnis und Lieferzuverlässigkeit. In vier Kategorien endet man auf den letzten Plätzen: für Markenstärke und Verkäuflichkeit auf dem vorletzten Rang, für Zukunftsperspektiven und Freundlichkeit des Unternehmensimages sogar auf dem letzten Platz.
Die Lieferzuverlässigkeit wird außerdem mit der besten Note des Unternehmens bewertet: 1,67. 2,92 für die Verkaufsförderung ist die schlechteste Bewertung, die Markenstärke ist mit 2,91 nur minimal besser.
Brinkhaus
So sehr man sich bei der EuroComfort Group über das gute Abschneiden von Badenia erfreuen kann, so sehr dürfte die Entwicklung von Brinkhaus mit der Verschlechterung der Gesamtnote von 2,17 auf 2,33 für Kopfkratzen sorgen. Statt Platz fünf steht darum nur Platz sieben zu Buche. Nur einmal gelingt eine Platzierung unter den besten drei einer Kategorie. Die Qualität des Außendienstes verdient sich den zweiten Platz. Auf der anderen Seite stehen zwei siebte und sechs achte Plätze. Lediglich die Markenstärke kann sich von Note 2,42 auf 2,36 verbessern, die übrigen Kategorien werden schwächer bewertet.
Die beste Note ist die 1,97 für die Lieferzuverlässigkeit. Die 2,74 für die Verkaufsförderungsmaßnahmen ist die schlechteste Note. Sie ist sogar um 0,25 schwächer bewertet als im Vorjahr. Da fragt man sich wirklich, was angesichts von Shop-Konzept, Boxspring-Konfigurator und VR-Brille bei Brinkhaus noch passieren muss, damit man in Bocholt eine bessere Benotung erhält. Wohl kein anderes Unternehmen investiert aktuell dermaßen viel in die Unterstützung des Handels wie Brinkhaus.
Spessarttraum
Spessarttraum rutscht in der aktuellen Umfrage mit Gesamtnote 2,34 auf den letzten Platz. Zuletzt fand sich das Unternehmen mit Note 2,18 auf dem sechsten Rang wieder. Von fünf Platzierungen unter den besten drei im letzten Jahr bleiben diesmal nur zwei übrig. Wie zuletzt ist bei der Kulanz nur Traumina besser. Platz drei erhält man für die Vertriebspolitik, auch wie im letzten Jahr. Hinzu kommen aber auch sechs siebte und zwei achte Ränge. Spessarttraum stand in den Augen seiner Kunden schon mal besser da.
Nur zwei Kategorien weisen bessere Noten als im Vorjahr auf. Die Lieferzuverlässigkeit steigt minimal von 1,90 auf 1,89 und die Warenverkäuflichkeit verbessert sich von 2,16 auf 2,13. Gleichzeitig ist die 1,89 auch die beste Note des Unternehmens. Für die Verkaufsförderung gibt es nur eine 3,23.
Was ist Ihnen wichtig?
Die 16 Einzelkategorien fassen wir regelmäßig zu Oberbegriffen zusammen, um dem Handel bei der Suche nach alternativen Lieferanten die Entscheidung etwas zu erleichtern. Jeder legt bei seiner Wahl unterschiedliche Schwerpunkte.
Mensch
Für viele ist es wichtig, mit den Lieferanten auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Zu den menschlichen Faktoren zählen wir Sympathie und Freundlichkeit der Lieferanten, Qualität von Innen- und Außendienst. Traumina nimmt hier erneut den ersten Platz ein. Auf Platz zwei stand zuletzt Kauffmann, nun steht dort nicht zufällig Sanders. Waldenburger verdrängt Brinkhaus vom dritten Platz.
Geld
Preis-Leistungsverhältnis, Konditionen, Kulanz und Reklamationsbearbeitung definieren den Faktor Geld. Traumina und Waldenburger bestätigen ihre Platzierung auf eins beziehungsweise zwei. Garanta schubst jedoch Spessarttraum von Rang drei.
Image
Das Image eines Unternehmens und seiner Marke spielt unter Umständen eine große Rolle für den Konsumenten. Wer als Händler darauf bei seinen Lieferanten großen Wert legt, ist bei Centa-Star nach wie vor gut aufgehoben. Wie im letzten Jahr steht das Unternehmen hier auf Platz eins. Auch auf den folgenden Plätzen ändert sich im Vorjahresvergleich nichts. Traumina bleibt auf Rang zwei und Irisette/Badenia belegt den dritten Rang.
Dienstleistung
Unverändert ist auch die Reihenfolge beim Thema Dienstleistungen, also bei der Zuverlässigkeit und der Geschwindigkeit der Lieferungen. Centa-Star bleibt ebenso auf Platz eins, wie Traumina auf Platz zwei und Waldenburger auf Platz drei. Die Meinung des Handels ist somit in der Umfrage sehr konsistent.
Produkt
Setzt man bei der Frage der Produktqualität und der Verkäuflichkeit den Namen Kauffmann gleich Sanders, ist auch das diesjährige Ergebnis zum Produkt absolut konsistent. Traumina ist, nicht nur hier, das Maß aller Dinge. Auf Platz zwei folgt Waldenburger, gefolgt von Sanders.
Zukunft
Wer in die Präsentation eines Unternehmens und seiner Marke im Handel investiert, denkt längerfristig. Wichtig ist daher die Aussicht, dass ein Lieferant auch noch übermorgen am Markt ist. Wen wundert es, dass Traumina auch in diesem Aspekt - zum wiederholten Male - ganz oben auf dem Treppchen steht? Auch Waldenburger bestätigt als Hidden Champion des Bettenhandels seinen zweiten Platz. Neu auf Platz drei ist Badenia mit seiner Marke Irisette. Dort stand zuletzt Kauffmann.
"Jeder schläft anders"
Das ist der Slogan, mit dem der VDB, und mit ihm ABK, Bettenring und MZE in einer Kampagne das Image des Bettenfachhandels aufpolieren möchten. Aus der Taufe gehoben wurde die Aktion auf der diesjährigen Jahrestagung des VDB im April dieses Jahres. Ihr Erfolg in der Öffentlichkeit steht und fällt mit dem Engagement und der Beteiligung in möglichst hoher Zahl durch die Bettenfachgeschäfte. In diesem Monat läuft die Kampagne nun vom Stapel. Wir wollten wissen, welche Meinung die Bettenhändler dazu haben.
Als die Umfrage lief, im Juli, kannte ein gutes Drittel der Befragten die Kampagne noch gar nicht. Obwohl die beteiligten Verbände und Haustex darüber berichteten, geben 37 Prozent an, von der Aktion noch nichts gehört zu haben. Da ist also noch reichlich Potenzial vorhanden. Ein weiteres knappes Drittel, 32 Prozent, finden die Aktion gut und haben sich dazu entschlossen, sich daran zu beteiligen. Wie immer, gibt es auch einige, die nicht bei der ersten Welle dabei sind. In diesem Fall haben 25 Prozent gesagt, dass sie lieber noch etwas abwarten, wie sich die Aktion entwickelt und eventuell später mit auf den Zug aufspringen möchten. Erfreulich ist die Zahl jener, die skeptisch sind. Nur acht Prozent erwarten sich von vornherein nichts von der Gemeinschaftsaktion und haben erklärt, dass sie sich nicht daran beteiligen wollten. Fazit: Die Gemeinschaftskampagne könnte ein Erfolg werden, wenn sie einen langen Atem beweist.
Haustex/United-Research-Handelsumfrage - So lief die Befragung
1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Bettwaren-Anbieter besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.
2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert von den acht vorab ausgewählten Bettwaren-Marken diejenigen, die sie in ihrem Geschäft führen. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat das Marktforschungsunternehmen eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.
3. Insgesamt wurden im Juli 2018 in ganz Deutschland 153 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus
Haustex 09/18
(Wirtschaft)