Erfal GmbH & Co. KG
Erfal bricht eine Lanze für (Regional-)Messen
Erfal ist als Aussteller von innenliegendem Sonnenschutz regelmäßig auf den regionalen und internationalen Branchenmessen präsent. Ralf Meyer, Leiter Raumausstattung/Fachhandel bei dem Falkensteiner Unternehmen, äußert sich zu der veränderten Messelandschaft.
BTH Heimtex: Herr Meyer, Erfal hat sich traditionell an den jährlichen Raumtex-Messen Nord (Hamburg), West (Rheinberg) und Süd (Ulm/Karlsruhe) beteiligt. Die Veranstaltungen wurden zweimal verschoben und sollen 2019 nur noch in Hamburg und Rheinberg stattfinden. Wie stehen Sie dazu?
Ralf Meyer: Wir sind grundsätzlich ein Befürworter von Regionalmessen. Doch in den letzten Jahren ist bei den Fachbesuchern eine gewisse Messemüdigkeit eingetreten und dadurch eine Spirale nach unten entstanden. Aufgrund sinkender Besucherzahlen wollen viele Firmen nicht mehr ausstellen. Wenn die Messen so nicht mehr stattfinden, fehlt die Möglichkeit, Produktneuheiten in einem größeren Rahmen zeigen zu können - natürlich abgesehen von unserem Außendienst, der die Kunden regelmäßig besucht.
Der Norden braucht auch künftig eine Regionalmesse wie die Raumtex. Den süddeutschen Raum decken wir weiterhin als Aussteller auf den Südbund Wohntagen in Backnang ab. Zudem nehmen wir abwechselnd an der Casa und Belétage in Salzburg teil. In den Niederlanden sind wir auf den Interieur Collectie Dagen präsent. Die Fachmesse für Innenausstattung in Gorinchem ist auch für Kunden aus Westdeutschland gut erreichbar. Das Ausstellungskonzept mit Eventcharakter in familiärer Atmosphäre finden wir zukunftsfähig.
BTH Heimtex: In Ihrem ostdeutschen Stammland war viele Jahre lang die Comfortex die wichtige Regionalmesse. Dann sind Sie 2017 zur neuen Deconova nach Schkeuditz (Leipzig/Halle) gewechselt. Wie ist Ihr Eindruck?
Meyer: Die Comfortex gibt es noch, in Verbindung mit der Geschenkemesse Cadeaux. Von der Zielgruppe her gehören wir nicht mehr dazu.
Bei der Deconova waren diesmal weniger Aussteller, als im Vorjahr. Die Besucherzahlen haben ebenfalls deutlich abgenommen. Deshalb müssen wir unsere Teilnahme immer wieder auch aus wirtschaftlichen Gründen auf den Prüfstand stellen.
Wir halten die Fahne für eine ostdeutsche Messe hoch, weil wir die Region wie auch die Branche stärken wollen. Denn als Sonnenschutz-Aussteller repräsentieren wir ja einen Ausschnitt aus der Branche.
BTH Heimtex: Sie selbst veranstalten in Falkenstein jährlich eine Hausmesse im Doppelpack mit der Vogtlandmesse der Heimtextilien.
Meyer: Unsere Hausmesse im Frühjahr hat die Regionalmessen im Herbst perfekt ergänzt. Wir veranstalten keine reine Neuheitenschau, sondern bieten den Besuchern einen Mehrwert mit Betriebsrundgängen, Workshops, kostenloser Bewirtung, Kinderbetreuung - ein Rundum-Sorglos-Paket in lockerer Atmosphäre.
BTH Heimtex: Welchen Stellenwert hat für Sie die Sonnenschutz Weltleitmesse R+T in Stuttgart?
Meyer: Das ist für uns die wichtigste Messe. Es kommen die wichtigen Entscheider, die Geschäftsführer und Firmeninhaber. Bei der Heimtextil-Messe ist diese Kundenklientel in den letzten Jahren eher rückläufig.
BTH Heimtex: Was halten Sie denn vom neuen "Window"-Konzept der Heimtextil, Sonnenschutz und Dekostoffe in einer gemeinsamen Messehalle auszustellen?
Meyer: Wir wollten dieses Konzept schon immer und gehen davon aus, dass es erfolgreich sein wird. Durch die Zusammenlegung der beiden Bereiche haben die Besucher kurze Wege und werden sich auch länger in der Halle aufhalten.
| Das Gespräch führte Petra Lepp-Arnold.
aus
BTH Heimtex 10/18
(Wirtschaft)