EPLF: Wechsel an der Verbandsspitze und Umzug nach Brüssel

Verband steht vor großen Aufgaben


Auf der Jahreshauptversammlung 2018 im schwedischen Viken traf der EPLF zukunftsweisende Entscheidungen: Paul de Cock folgt Ludger Schindler als neuer Präsident, der Verband zieht nach Brüssel und treibt die Gründung einer europäischen Dachorganisation der Bodenbranche voran.


Eine Ära geht zu Ende: Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen auf der diesjährigen Hauptversammlung des Europäischen Verbandes der Laminatbodenhersteller, EPLF, trat der langjährige Präsident Ludger Schindler nach 16 Jahren an der Spitze nicht mehr zur Wiederwahl an. Für seine Verdienste um den Verband wurde der Geschäftsführer der Meisterwerke zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er setzte maßgebliche Impulse für die Weiterentwicklung des Verbandes und hat damit die Weichen für die Zukunft gestellt.

Einstimmig wählten die Mitglieder den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Paul De Cock (Unilin) zum neuen EPLF-Präsidenten, der in seiner Antrittsrede klar sagte, dass der Verband "vor großen Aufgaben" stehe. Dem auf drei Mitglieder verkleinerten Vorstand gehören außerdem der wiedergewählte Max von Tippelskirch (Swiss Krono) als stellvertretender Vorsitzender sowie Obmann des Arbeitskreises Märkte + Image und Eberhard Herrmann (Classen) an. Letzterer fungiert als Obmann des Arbeitskreises Technik. Er bekleidete dieses Amt schon einmal von 2014 bis 2016; in der Zwischenzeit wurde der Posten kommissarisch von Dr. Theo Smet besetzt. Smet wird dem EPLF auch weiterhin beratend zur Seite stehen und unter anderem den Verband auf CEN- und ISO-Ebene vertreten. Als Kassenführer bestätigt wurde Georg Kruse (Windmöller).

Europäischer Dachverband der
Bodenbelagsindustrie angestrebt

Eine wichtige Aufgabe des neu formierten Vorstandes ist die Gründung der European Floor Coverings Association (EuFCA). Den "Dachverband der europäischen Bodenbelagsindustrie" will der EPLF gemeinsam mit dem MMFA (Multilayerböden), dem ERFMI (elastische Beläge) und der ECRA (abgepasste Teppiche) auf den Weg bringen. Die Mitglieder aller Verbände gaben dafür mittlerweile grünes Licht. In diesem Zusammenhang kündigte De Cock außerdem an, den Sitz des Laminatverbandes innerhalb der nächsten zwei Jahre von Bielefeld nach Brüssel zu verlegen: "Für den EPLF als europäische Interessenvertretung bietet der Standort Brüssel vVorteile für eine intensive Lobbyarbeit."

Weltweit Absatzsteigerungen,
Westeuropa hinkt hinterher

Was den Absatz der Verbandsmitglieder angeht, sieht es derzeit gut aus. Weltweit haben sie die Mengen im ersten Quartal 2018 steigern können; Nordamerika, Asien und Osteuropa hätten deutlich zugelegt, konstatierte Max von Tippelskirch. Im Vorjahresvergleich schwächer tendierte erneut Westeuropa mit dem Hauptmarkt Deutschland.

Im Bereich Forschung und Normung hat der EPLF zwei neue Arbeitsgruppen zu den Themen "Mikrokratzer/Poliereffekt" und "Beständigkeit bei stehendem Wasser" installiert. Ziel ist es, eindeutige Begriffsdefinitionen zu erarbeiten, praxisbezogene Klassifizierungen zu erstellen und schließlich sinnvolle, reproduzierbare Testmethoden für die Produktbewertung entwickeln. Noch bis August 2019 läuft das Förderprojekt "Stuhlrollen-Test", bei dem an neuen Testverfahren und Prüfgeräten gearbeitet wird.

Als Erfolg bewertet der EPLF, dass im Mai 2018 die Revision der EN 14041(Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Wesentliche Eigenschaften) angenommen wurde, so dass die Neufassung noch in diesem Jahr veröffentlicht werden kann. Ein weiterer Fortschritt sei die kürzlich erfolgte offizielle Bestätigung des Revisionsentwurfs der EN16354 (Laminatböden - Verlegeunterlagen - Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren). Sie stellt die technische Vergleichbarkeit der verschiedenen Unterlagen sicher. In ihrer neuen Fassung werde sie den Wettbewerb zur Verbesserung des Qualitätsniveaus dieser Produkte weiter befördern.

Im Rahmen des dritten Innovationsforum wurde den Tagungsteilnehmern ein Informationspaket zu neuen Produkt- und technologischen Entwicklungen geboten: Göran Ziegler (Välinge) präsentierte "Innovation ist unsere Mission - die Brücke zwischen Laminatboden und Powder-Technologie", Dr. René Pankoke (Hymmen) stellte die "Innovative Herstelltechnologie für Laminatboden - kontinuierlich und flexibel" vor und Hannes Bäuerle (Raumprobe, Stuttgart) berichtete über "Neue Haptik, neue Optik, neue Anforderungen - Trends im Innenausbau: Farben & Materialien".

Im nächsten Jahr feiert der EPF sein 25-jähriges Bestehen und trifft sich im Frühjahr 2019 auf Einladung der Beaulieu Group in Belgien.
aus Parkett Magazin 05/18 (Wirtschaft)