43. Holzhandelstag im neuen Format

Gute Stimmung und Wechsel im Vorstand


Der deutsche Holzhandel ist angesichts eines Umsatzzuwachses von 5,6 % im ersten Halbjahr 2018 guter Stimmung und hat auf dem diesjährigen Holzhandelstag in Berlin Philipp Zumsteg zum neuen Vorstandvorsitzenden gewählt.

Alles neu beim Holzhandelstag 2018 in Berlin: Nicht alles, aber zumindest das Format - kompakter, komprimiert auf einen Veranstaltungstag inklusive Abendveranstaltung - und auch im Vorstand gab es Veränderungen. Die Mitgliederversammlung des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel, GD Holz, wählte Carl Götz-Geschäftsführer Philipp Zumsteg zum neuen Vorsitzenden. Er gehört dem Gremium seit 2009 an.

Vorgänger Jürgen Klatt (Friedrich Klatt) konnte nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten und schied nach zwölf Jahren auch komplett aus dem Vorstand aus, "um Jüngeren Platz zu machen". Der Lübecker, der wenige Tage vor dem Holzhandelstag seinen 65. Geburtstag gefeiert hatte, und dem Amt mit seinem humanen Auftreten sowie seiner integren und integrativen Art eine sehr menschliche Note verliehen hatte, wurde von Vorstandskollege Hartmut Gross gewürdigt und mit Standing Ovations verabschiedet.

Zum Stellvertreter des neuen Präsidenten Zumsteg rückte Matthias Roeren (Holz-Roeren) auf, der bisherige Schatzmeister, diese Aufgabe wiederum übernahm Maximilian Habisreutinger (Franz Habisreutinger). Als weitere Vorstandsmitglieder bestätigt wurden Jens Blume (Blume Holz- und Bauelemente Fachmärkte), Andreas Cordes (Cordes), Kai Cording (Theodor Schumacher), Martin Geiger (Alois Geiger) und Hartmut Gross (Holz-Gross). Neu gewählt wurde Edwin Steffen (Leyendecker), der die Position des ausgeschiedenen Jürgen Klatt besetzt.

Schon 2017 war ein gutes Jahr für den Holzhandel und 2018 konnte er noch mehr Fahrt aufnehmen: "Wir sind im Januar und Februar erstaunlich gut gestartet", blickte Philipp Zumsteg zurück, "und nach einem schwierigen März in den Folgemonaten wieder auf Kurs gekommen." In Zahlen gefasst bedeutet das ein Umsatzplus von 5,6 % in den ersten sechs Monaten 2018. Dabei stieg der Bereich Dienstleistungen mit + 18 % deutlich überdurchschnittlich an, ebenso das Volumensortiment Hobelware mit +12,5 %. Auch die Warengruppen Bauelemente (+ 8,9 %) und Plattenwerkstoffe (+7,4 %) zeigten sich sehr dynamisch. Schnittholz lag mit + 5,5 % im Rahmen des Gesamtzuwachs. Einziger Wermutstropfen: Holz im Garten konnte die Einbußen aus den ersten Monaten nicht mehr aufholen und war um 5 % rückläufig.

Die positive Geschäftsentwicklung wird getragen von der stabilen Baukonjunktur und der hohen Nachfrage des holzverarbeitenden Handwerks. Philipp Zumsteg: "Unsere Kunden haben extrem gut zu tun und extreme Vorlaufzeiten." Die Preise ließen zu, dass das Handwerk gut verdiene. "Das gilt leider nicht für den Holzhandel, dort herrscht ein völlig unnötiger Preisdruck." Für die zweite Jahreshälfte ist der Holzhandel weiter zuversichtlich und rechnet auch für das Gesamtjahr wieder mit einem Umsatzanstieg. | Claudia Weidt
aus Parkett Magazin 05/18 (Wirtschaft)