Mafi: Manufaktur-Fertigung macht den Unterschied

Im Einklang mit der Natur


Mit der Spezialisierung auf rein geölte, luftgetrocknete Oberflächen hat Mafi sich in der Parkettszene früh einen Namen gemacht. Dank gestiegenem Bewusstsein für "gesundes Wohnen" erntet das inhabergeführte Familienunternehmen inzwischen weltweit die Früchte für seine ökologische Ausrichtung.

Am Rande des Kobernaußerwaldes gelegen, ist Mafi nicht nur inmitten unberührter Natur zuhause, sondern lebt auch möglichst harmonisch mit und nach ihren Regeln. Das beginnt mit smarten Elektro-Firmenwagen auf dem Parkplatz, reicht über die Energieversorgung des kompletten Parkettwerks in Eigenregie und gipfelt im Anbau von frischem Gemüse im betriebseigenen Gewächshaus. Auch kleine Details wie dieses stehen für die ganzheitlich ökologische Ausrichtung des Familienunternehmens, das sich unter der Führung von Fritz Fillafer sehr früh auf die Fertigung naturbelassener Holzböden spezialisiert hat: Professionell geölte, rein luftgetrocknete Oberflächen waren Anfang der 1990er Jahre ein Novum im Markt - und begründen bis heute die erfolgreiche Entwicklung von Mafi.

In der Architektenszene steht die Marke hoch im Kurs - anspruchsvolles Design, hochwertige Qualität dank symmetrischem Dreischichtaufbau und nicht zuletzt ihre nachhaltige Ausrichtung zeichnen die Holzböden aus Schneegattern aus. Im Premiumbereich angesiedelt, werden sie nach wie vor überwiegend bei Privatkunden aus dem gut situierten Mittelstand verlegt. Aktuell beschert der Trend zu "wohngesundem" Interieur der Manufaktur jedoch vor allem Wachstum im Objektsegment. Während sich die Geschäfte in Zentraleuropa zuletzt leicht steigend entwickelt haben, beschert die vor rund drei Jahren in den USA gegründete Tochtergesellschaft zurzeit überdurchschnittliches Wachstum.

Generell arbeitet Mafi im Export mit Partnern in der Region zusammen. Im heimischen Österreich setzt man hingegen "aufgrund der kurzen Wege" auf einen gemischten Vertrieb: Mit attraktiven Flagship-Stores in Wien, Salzburg und Linz liegt der Fokus hier primär auf dem Endkunden-Geschäft. Darüber hinaus werden eine Beteiligungsgesellschaft in der Schweiz sowie ein Tochterunternehmen in Italien geführt. In Deutschland verkaufen ausgewählte Parkettfachbetriebe und Parkettfachhändler Produkte von Mafi - kompetente Beratung und der Showroom vor Ort werden im besten Fall durch Verlegeleistungen und das After-Sales-Geschäft ergänzt. In den Vertriebsregionen komme es vor allem darauf an, den richtigen Partner vor Ort zu haben, weiß man in Schneegattern um den hohen Stellenwert starker Partnerschaften in diesem Vertriebsmodell.

Qualität statt Masse

Aus auftragsbezogener Fertigung liefert Mafi jährlich rund 450.000 m2 Parkett in 51 Länder der Welt. Zuletzt belief sich der Jahresumsatz im Bodensegment mit einem Plus von 2,8 % auf 22,3 Mio. EUR. Dabei verfolge das Unternehmen bewusst die Strategie des "Wachstums in kleinen Schritten", konstatiert Geschäftsführer Fritz Fillafer: "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein kontinuierliches, aber gesundes Wachstum für uns am verträglichsten ist. Bei sprunghaftem Wachstum, wie wir es in der Vergangenheit erlebt haben, müssen in der Folge auch die Strukturen massiv nachgezogen werden. Es bedarf schnell viel mehr Personal - mit Schulungen und allem was dazugehört, ist das eine große Herausforderung". Seine Tochter Christiane Lindner, in dritter Generation in der Führungsriege für Vertrieb und Marketing zuständig, ergänzt: "Wenn man ein Produkt in hoher Qualität hat, dann muss man nicht die Masse verkaufen, sondern bei der Qualität bleiben. Es bringt uns allen nichts, wenn angesichts des begrenzt verfügbaren Rohmaterials nur in Massen gedacht wird."

Boden gewinnt Mafi in Übersee zurzeit verstärkt gerade wegen seiner ökologischen Ausrichtung. Unter anderem hat das australische National Asthma Council die naturbelassenen Holzböden für Allergiker und Asthmatiker zertifiziert. Und in den USA sind sie mit dem Declare-Label red list free sowie MAS Certified Green (Materials Analytical Services) ausgezeichnet. "Wir wollen mit unseren Produkten ein gesundes Wohnklima schaffen, das ist seit über 20 Jahren unsere Anliegen und unsere Kernkompetenz. Wir freuen uns sehr über das tolle Feedback, das wir jetzt aus Ländern bekommen, in denen gesundes Wohnen immer wichtiger wird", betont Christiane Lindner.

Zeit und Handarbeit
machen den Unterschied

Im nahe gelegenen Zweitwerk in Steindorf beginnt die Parkettproduktion mit dem Trocknen, Sortieren und Aufarbeiten des Holzes zu Rohlamellen. Acht Holzarten - Eiche, Esche, Lärche, Fichte, Douglasie, Zirbe, Buche und Nuss - bezieht Mafi aus mitteleuropäischen Wäldern. Von der Rohlamelle zur fertigen Diele geht es dann weiter in Schneegattern. Egal welche Produktvariante geordert wird: Der Fertigungsprozess dauert immer vier Tage. "Wir geben dem Holz die Zeit, die es braucht",
betont Fritz Fillafer und verweist auf die Oberflächenveredelung mit natürlichen Ölen auf Leinölbasis: "Je nach Maserung trocknet die eine Diele schneller, die andere trocknet langsamer. Durch die reine Lufttrocknung - ohne irgendwelche Beschleuniger oder Wärmelampen - entstehen genau die Oberflächen, die unsere Produkte ausmachen."

Die Farbgebung des Parketts beruht in drei Öl-Varianten - natur, weiß und grau - sowie Mischformen primär auf den natürlichen Tönen des Holzes: "Wir wollen keine zugekleisterten Oberflächen, sondern ein unverfälschtes, körperwarmes Erlebnis - man muss immer Holz sehen, Holz fühlen." Die werkseitig geölte Oberfläche wird nach dem Verlegen noch leicht nachgeölt - dabei geht es primär um ein Aufpolieren. Für die Reinigung und Pflege empfiehlt Mafi lediglich warmes Wasser und seine Holzbodenseife.

Der symmetrische Dreischichtaufbau aller Mafi-Produkte kombiniert einen Gegenzug in gleicher Holzart und Ausgangsstärke wie bei der Decklage (standardmäßig ca. 4 mm), dazwischen befindet sich die 90° querverleimte Mittellage aus massiven Fichte-Lagen (nur stehende Jahresringe). Die drei Vollholzschichten werden ökologisch einwandfrei mit Weißleim verklebt. Als Vorzüge dieses robusten Aufbaus verweist Mafi neben einem geringen Fugenrisiko und Eignung für Fußbodenheizung auch auf das breite Anwendungsspektrum: XXL-Dielenlängen von bis zu 5 Meter und 300 mm Breite sind möglich.

"Die Natur ist unser
bester Designer"

Wo die Qualität durch Handarbeit besser wird, verzichtet Mafi auf Maschinentechnik: Das Verkitten und Handhobeln der Oberflächen erfolgt ebenso von Hand wie das Einlegen der Mittellage. "Die Natur ist unser bester Designer", ist Fillafer überzeugt. "Die Oberflächen unserer Holzböden sind so variantenreich - zum Beispiel unsere Korallen-Kollektion hat von Natur aus schon einen kleinen Riss - und dieser Riss wird dann nachgearbeitet, harmonisiert und in Dielenrichtung gefräst. Das können auch Maschinen, aber die machen es immer gleich. Der Mensch macht es nie gleich - das ist eben der Unterschied." | Imke Laurinat


Mafi
Mafi Holzverarbeitungs GmbH
Utzweihstraße 25
A-5212 Schneegattern
Tel. +43 7746 2711
office@mafi.com, www.mafi.com

Geschäftsführer: Fritz Fillafer
Vertrieb und Marketing:
Christiane Lindner
Leitung Controlling und Produktion: Heidrun Zerbs
Leitung F&E und Vertrieb:
Florian Fillafer
Umsatz: 22,3 Mio. EUR (2017)
Exportanteil: 82 %, in 51 Länder
Tochterunternehmen:
Mafi Italien, Mafi USA
Mitarbeiter: ca. 100
Werke: Schneegattern und Steindorf
Produktionskapazität: 450.000 m2
Produkte: geöltes
Dreischicht-Parkett
aus Parkett Magazin 05/18 (Wirtschaft)