Haustex/United-Research-Kundenbarometer: Matratzenlieferanten Teil 2

Kein Wechsel an der Spitze


Hamburg. In den letzten drei Jahren stand Lattoflex stets in der Notenwertung auf dem ersten Platz, vor Röwa. Diese Konstellation ergibt sich in der Endabrechnung auch in diesem Jahr. Aber der Abstand zwischen den beiden Anbietern ist diesmal geringer als zuletzt, denn Lattoflex schwächelt in der Benotung etwas und Röwa legt leicht zu. Werkmeister macht den größten Sprung nach oben.

Lattoflex ist erneut Meister alle Klassen unter den Anbietern von Schlafsystemen und Matratzen für den Bettenfachhandel und steht mit der Gesamtnote 1,82 zum vierten Mal in Folge auf dem ersten Platz unter den acht detailliert untersuchten Lieferanten. In den 16 Einzeldisziplinen, die das Marktforschungsunternehmen im Auftrag der Haustex abfragt, schlagen sich die Experten aus Bremervörde somit besser als gut, wenn auch im letzten Jahr noch eine 1,75 in der Endabrechnung stand. Röwa holt aber nach einer Schwächephase im letzten Jahr und Note 1,91 wieder etwas auf und schließt mit Note 1,89 dichter zu Lattoflex auf.

Leidtragender ist Rummel, mit Gesamtnote 1,95 diesmal auf Platz drei. Zuletzt lag man mit Note 1,88 noch vor Röwa auf zwei. Grosana kann seine Vorjahresnote ebenfalls nicht halten und sinkt von 1,94 auf 2,00. Das reicht aber unverändert für den vierten Platz unter den acht Firmen. Exakt mit der gleichen Note von 2,00 liegt Werkmeister in diesem Jahr gleichauf mit Grosana auf dem vierten Platz. Zuletzt landete man mit Note 2,14 noch auf Rang sechs. Eine schöne Verbesserung also in Note und Platzierung.

Auch Optimo kann seine Vorjahresnote 2,01 nicht ganz halten und läuft mit 2,05 diesmal auf Platz sechs nach Platz fünf ein. Aber damit liegen die Österreicher immer noch über dem Notendurchschnitt für alle acht Firmen, der diesmal 2,07 beträgt. Im letzten Jahr platzierten sich fünf Anbieter über dem Schnitt.

Veldeman, zum dritten Mal in der Detailbefragung, verbessert sich erneut in der Gesamtnote und kommt auf 2,24 nach 2,29. In der ersten Umfrage stand da noch eine 2,44. Vorerst bleibt es jedoch bei Platz sieben. Mit Note 2,60 bleibt Tempur die rote Laterne. Vor Jahresfrist gab es immerhin mit Note 2,47 noch eine knappe 2 als Schulnote, diesmal reicht es nur zu einer 3+. In der ersten Befragung startete Tempur mit Note 2,08.

Noch mehr Bewegung im Vorjahresvergleich gibt es bei der Punktewertung, bei der in den 16 Einzeldisziplinen für den ersten Platz acht Punkte vergeben werden, für den zweiten sieben Punkte und für den achten entsprechend nur noch ein Punkt. In den letzten drei Jahren erreichte wenigstens ein Lieferant dabei ein dreistelliges Ergebnis. In diesem Jahr bleiben jedoch alle im zweistelligen Bereich. Sogar der Primus Lattoflex schafft als Bester "nur" 95 Punkte, sechs weniger als zuletzt. Ganz knapp dahinter landet Röwa mit 94 Punkten auf Platz zwei. 2017 waren es noch 88 Punkte und Rang drei.

Einen gewaltigen Sprung nach vorne gelang Werkmeister in der Punktwertung. Statt 56 Punkten stehen diesmal 87 Punkte zu Buche. Kein Wunder also, dass man sich von Rang sechs mal eben auf Rang drei verbessert. Rummel schrammte im letzten Jahr mit Platz zwei und 97 Punkten noch knapp an der Dreistelligkeit vorbei. In diesem Jahr muss man sich aufgrund der schwächeren Platzierungen mit 86 Punkten knapp hinter Werkmeister auf Rang vier zufrieden geben.

Veldeman verbessert sich von 40 auf 47 Punkte. Bei der ersten Erfassung 2016 waren es nur 34. Tendenz also eindeutig aufsteigend, auch wenn es bei Rang sieben bleibt. Das kann man bei Tempur nicht behaupten. 31 Punkte sind das zweitschlechteste Punktergebnis in sechs Jahren. Nur 2015 war man mit 29 Punkten noch einen Tick schwächer. Damit bleibt man auf dem achten Rang festgenagelt. Es ist zu überlegen, ob angesichts der schwachen Performance und der sinkenden Verbreitung von Tempur im nächsten Jahr nicht Dermapur mal die Chance bekommen sollte, detailliert analysiert zu werden. Andererseits musste auch dieses Unternehmen diesmal Abstriche in der Verbreitung machen.

Kommen wir zu den Siegern in den 16 Einzelkategorien. Dabei ist es faszinierend zu beobachten, wie konstant doch in einigen Disziplinen die Sieger abschneiden. Wie schon im letzten Jahr gibt es seit der ersten Umfrage unverändert in sechs Kategorien immer den gleichen Sieger. Röwa ist und bleibt das Maß aller Dinge in Sachen Produktqualität. Bei Vertriebspolitik, Qualität von Außen- und Innendienst, Freundlichkeit des Markenimages und Verkaufsförderung hat es in all den Jahren nur einen Sieger gegeben: Lattoflex. In drei weiteren Kategorien ist Lattoflex lediglich im ersten Jahr nicht als Sieger vom Platz gegangen: Sympathiewert der Marke, Reklamationsbearbeitung und Kulanz. Ähnlich ist es bei Röwa und der Verkäuflichkeit der Produkte, denn nur einmal, 2015, hatte Grosana dort die Nase vorn.

In zwölf Kategorien kann der Vorjahressieger seinen Titel verteidigen: neunmal Lattoflex, zweimal Röwa und einmal Grosana. Dafür tragen sich Werkmeister, Röwa, Lattoflex und Optimo in einer Kategorie als neuer Klassensieger in die Liste ein. Die Kategorie des Preis-Leistungsverhältnisses ist die abwechslungsreichste. Dort ist es keinem Unternehmen gelungen, den Vorjahrestitel zu verteidigen und insgesamt vier Firmen wechselten sich in den sechs Umfragen an der Spitze ab.

Die gute Nachricht für Lattoflex: In diesem Jahr steht man in zehn Kategorien ganz oben auf dem Siegertreppchen. Im vergangenen Jahr waren es neun. Die schlechte Nachricht: In den übrigen sechs Kategorien landet man unter "ferner liefen" und kommt nicht unter die Top-3. Zuletzt waren es noch je ein zweiter und dritter Platz.

Röwa kommt ebenfalls auf zehn Platzierungen unter den besten drei: dreimal erster, dreimal zweiter und viermal dritter Platz. Das sind eine Erstplatzierung und einen Drittplatzierung mehr als vor zwölf Monaten.

So, wie die beiden nach Punkten erstplatzierten Lieferanten je 10 Top-3-Ränge gelingen, sind es bei den Dritt- und Viertplatzierten Werkmeister und Rummel neun Platzierungen. Bei Werkmeister liegt das Hauptgewicht auf den beiden ersten Rängen, bei Rummel auf den zweiten und dritten Plätzen. Werkmeister erreicht einen ersten Platz, sechs zweite und zwei dritte Plätze. Zuletzt waren es lediglich ein zweiter und zwei dritte Plätze. Bei Rummel sind es jetzt drei zweite und sechs dritte Plätze. In der letzten Umfrage waren es mit sieben zweiten und fünf dritten Plätzen zwölf Platzierungen unter den Top-3.

Vereinen die besten vier Lieferanten 38 Plätze unter den Top-3 unter sich, sind es bei den vier anderen Firmen nur noch elf Platzierungen. Optimo nimmt davon fünf für sich in Anspruch: einen ersten, drei zweite und einen dritten Platz. Zuletzt war es noch ein zweiter Platz mehr. Grosana erreicht einen ersten, zwei zweite und einen dritten Platz. Zuletzt hatte man eine Erstplatzierung mehr. Veldeman und Tempur kommen je einmal auf eine zweiten Platz.


Einzelauswertung

Lattoflex
Wie erwähnt, steigert Lattoflex seine Siege in Einzelkategorien von neun auf zehn. Dennoch ist die Gesamtnote 1,82 etwas schwächer als zuletzt Note 1,76. Wenn man bei einer 2+ von schwächer reden kann. Den Platz an der Sonne nehmen die Bremervörde ein bei Markensympathie, Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung, Qualität von Außen- und Innendienst, Zukunftsperspektiven des Untenrehmens, Freundlichkeit des Markenimages, Kulanz, Verkaufsförderung und in diesem Jahr auch bei Markenstärke. Im letzten Jahr kamen aber noch ein zweiter und zwei dritte Plätze dazu. Diesmal ist in dieser Hinsicht Fehlanzeige. Stattdessen landet Lattoflex in sechs Kategorien auf den Plätzen sechs oder sieben - ein krasser Gegensatz zu den ansonsten blendenden Bewertungen. Für Produktqualität, Lieferzuverlässigkeit und Verkäuflichkeit der Produkte landet man auf Rang sechs. Nur der vorletzte Platz ist sogar für Preis-Leistungsverhältnis, Liefergeschwindigkeit und Konditionen drin. Bei den letzten drei Kategorien gelingt dem Unternehmen seit nunmehr drei Jahren keine bessere Platzierung.

Bei den Einzelnoten schafft das Unternehmen nur in drei Kategorien eine Verbesserung. Die Vertriebspolitik steigt von 1,79 auf 1,54. Die Freundlichkeit des Markenimages legt zu von 1,67 auf 1,61. Die Konditionen werden mit 2,43 nach 2,47 leicht besser bewertet. Die 13 anderen Kategorien verschlechtern sich mit wenigen Ausnahmen nur marginal. Dazu zählen das Preis-Leistungsverhältnis (2,46 nach 2,33), die Qualität des Innendienstes (1,40 nach sensationeller 1,29) und die Verkäuflichkeit der Produkte (2,26 nach 2,04). Gleichwohl ist die Bewertung des Innendienstes die beste Benotung, die schwächste Note ist gleich zweimal 2,46, für Liefergeschwindigkeit und Preis-Leistungsverhältnis.

Es wird interessant zu beobachten sein, wie Lattoflex im kommenden Jahr bewertet wird, wenn die ersten Erfahrungen mit dem gründlich überarbeiteten Sortiment und der neuen Werbestrategie vorliegen.


Röwa
War das letzte Jahr für Röwa nur ein Intermezzo, als man erstmals nicht den zweiten Platz in der Gesamtwertung nach Noten erreichen konnte und lediglich auf dem dritten Rang landete? Jedenfalls kommt man in diesem Jahr mit Note 1,89 (leicht besser als zuletzt Note 1,91) wieder auf Rang zwei vor Rummel. Zehn Platzierungen unter denTop-3 sind zwei mehr als vor einem Jahr. In drei Kategorien landet man ganz vorne: Produktqualität (wie immer), Verkäuflichkeit der Produkte und diesmal zusätzlich Lieferzuverlässigkeit. Erneut drei zweite Plätze gibt es, diesmal für Liefergeschwindigkeit, Zukunftsperspektiven des Unternehmens und Kulanz. Vier dritte Plätze, und damit einer mehr als zuletzt, runden das gute Gesamtbild ab: Reklamationsbearbeitung, Qualität des Innendienstes, Markenstärke und Verkaufsförderung.

In zehn Kategorien erreicht das Unternehmen diesmal bessere Noten als zuletzt. Besonders stark verbesserte sich die Qualität des Außendienstes von 2,33 auf 2,06. Das entspricht im Ranking einem Sprung von sieben auf vier. Auch die Verkaufsförderung wird erkennbar besser bewertet mit Note 2,41 nach 2,62. War eigentlich immer die Produktqualität die am besten benotete Disziplin bei Röwa (und auch insgesamt gesehen), landet diesmal die Lieferzuverlässigkeit mit Note 1,34 ganz vorne, vor der Produktqualität mit 1,37. Beides für sich genommen ganz ausgezeichnete Werte, an die von den sieben anderen Lieferanten kein anderer herankommt. Auffallend ist auf der anderen Seite die klar kritischere Bewertung von Sympathie der Marke (1,82 nach 1,68) und von allem Preis-Leistungsverhältnis (2,10 nach 1,84).


Rummel
Im Vergleich zum Vorjahr musste Rummel etwas Federn lassen. Note 1,95 nach 1,88 reicht diesmal nur zu Gesamtplatz drei. Ein kleiner Dämpfer nach einer kontinuierlichen Aufwärtsbewegung in den letzten Jahren. Dessen ungeachtet, ist eine gute Note 2 kein Grund zum Klagen.

In neun Kategorien findet sich das Unternehmen unter den Top-3. Für Liefergeschwindigkeit und Lieferzuverlässigkeit sowie Verkaufsförderung gibt es den zweiten Platz. Dritte Plätze erhalten Preis-Leistungsverhältnis, Außen- und Innendienst, Verkäuflichkeit der Produkte, Freundlichkeit des Markenimages und Kulanz. Wie im Vorjahr erreicht Rummel keine Erstplatzierung. Im letzten Jahr fand sich das Unternehmen noch zwölfmal auf dem Siegertreppchen einer Einzeldisziplin.

Die übrigen Platzierungen liegen zumeist im oberen Mittelfeld - mit Ausnahme ausgerechnet der Zukunftsperspektiven auf Rang sieben. Es gibt wohl keine Umfrage, in der das Voting der Händler in der Auswertung nicht zumindest ein Rätsel aufgibt. Diese Platzierung gehört definitiv dazu. Unter anderem eine klare Markenführung, ein preisgekröntes Produkt wie MixOne und eine top-moderne Firmenzentrale als Kommunikationszentrum für die Handelspartner und nicht zuletzt eine sich stets reflektierende Geschäftsführung sprechen eine andere Sprache.

Die Disziplinen mit zweiten Plätzen sind auch die einzigen, die gegenüber dem Vorjahr bessere Noten erzielen. Die Lieferzuverlässigkeit, schon letztes Jahr die Kategorie mit der besten Note, verbessert sich von 1,56 noch einmal auf 1,43 und repräsentiert damit die beste Note des Unternehmens. In zehn Disziplinen steht bei der Note eine eins vor dem Komma.


Grosana
Keine Veränderung ist Grosana auf Rang vier, trotz einer leicht schwächeren Note 2,00 nach 1,94. Die aktuelle Note ist trotzdem besser als 2016. Unter dem Strich stehen vier Platzierungen unter den besten drei einer Disziplin. Platz eins gibt es für die Liefergeschwindigkeit. Vertriebspolitik und Konditionen kommen auf den zweiten Rang. Die Produktqualität erhält die Bronzemedaille. Die übrigen Platzierungen pendeln zwischen Rang vier und sechs.

Fünf Verbesserungen stehen elf Kategorien mit schwächeren Noten als zuletzt gegenüber. Am stärksten verbessert sich die Markenstärke von 2,92 auf 2,79. Erste Auswirkungen der neuen Markenpolitik? Dennoch bleibt sie die bei Grosana am schwächsten benotete Disziplin. Die beste Note ist 1,48 für die Liefergeschwindigkeit, die zuletzt bei 1,58 lag.


Werkmeister
Den vierten Rang teilt sich Grosana mit Werkmeister, da beide auf die exakt gleiche Endnote 2,00 kommen. Im letzten Jahr erreichte das Unternehmen mit Note 2,14 Platz sechs. Die beste Gesamtnote der letzten drei Jahre und ein schöner Sprung in die obere Tabellenhälfte. Den Werkmeistern gelingt das Kunststück, sich in 15 der 16 Kategorien zu verbessern. Lediglich bei der Qualität des Außendienstes geht es etwas bergab.

Die Zahl der Top-3-Platzierungen verdreifacht sich mal eben auf neun. Im Preis-Leistungsverhältnis ist Werkmeister absolute Spitze. Zweite Plätze gibt es für Markensympathie, Produktqualität, Vertriebspolitik, Reklamationsbearbeitung, Verkäuflichkeit der Produkte und Freundlichkeit des Markenimages. Dazu kommen dritte Plätze für Zukunftsperspektiven des Unternehmens und Konditionen. An der Qualität des Außendienstes kann man bei Werkmeister noch etwas arbeiten, dort kommt man nur auf Platz acht.

Wenn man sich in einer Disziplin um eine viertel Note oder mehr verbessert, also mindestens um 0,25 Punkte, ist das schon bemerkenswert. Werkmeister schafft das in vier Kategorien. Die Vertriebspolitik geht von 2,27 auf 1,90. Die Reklamationsbearbeitung verbessert sich von 2,09 auf 1,78. Die Kulanz klettert von 2,27 auf 1,93 und die Markenstärke von 2,78 auf 2,47. Auch das Preis-Leistungsverhältnis und die Freundlichkeit des Markenimages verbessern sich deutlich. Die beste Note erreicht Werkmeister mit 1,51 für die Lieferzuverlässigkeit. Die Verkaufsförderung bleibt trotz Verbesserung mit 2,67 die schwächste Note.


Optimo
In der letzten Umfrage steigerte sich Optimo insgesamt um mehr als eine Viertelnote. Davon kassieren die Umfrageteilnehmer in diesem Jahr wieder einen kleinen Teil ein. Nach Note 2,01 erreicht Optimo diesmal 2,05 und damit Platz sechs nach Platz fünf.

Für die Konditionen sprechen die Händler dem Unternehmen den ersten Platz zu. Zweite Plätze erreichen die Österreicher für Markensympathie sowie für Innen- und Außendienst. Die Lieferzuverlässigkeit landet auf Platz drei. Macht zusammen fünf Top-3-Platzierungen. Im vergangenen Jahr gab es einen zweiten Platz mehr als diesmal. Ansonsten bietet die Optimo-Perfomance ein buntes Bild bei den Platzierungen, denn bei den übrigen elf Kategorien ist zwischen Rang vier und acht alles mit dabei.

In fünf Kategorien verbessert Optimo sich in der Note, eine bleibt unverändert - die Sympathie für die Marke mit 1,71. Aufwärts geht es bei der Einschätzung der Produktqualität, der Vertriebspolitik, Verkäuflichkeit der Produkte, Konditionen und Kulanz. Die beste Note ist 1,50 für die Lieferzuverlässigkeit. Am Markenauftritt hat Optimo heftig gearbeitet und sich ein rundes Markenkonzept verpasst, dennoch erreicht man bei der Markenstärke mit Note 2,87 die schlechteste Bewertung.


Veldeman
Das belgische Unternehmen verbessert sich zwar erneut, von Gesamtnote 2,29 auf 2,24, dennoch reicht es weiterhin nur zu Platz sieben in der Gesamtwertung. Lag man im letzten Jahr beim Preis-Leistungsverhältnis noch auf Platz eins, so reicht es diesmal lediglich zu Platz zwei. Bei den übrigen Kategorien springt überwiegend eine Platzierung zwischen Rang sechs und acht heraus. Besser platziert sind Produktqualität (Platz fünf) sowie Zukunftsperspektiven (Platz vier).

Die insgesamt bessere Bilanz gegenüber dem Vorjahr spiegelt sich vor allem in den Noten. Elf Kategorien sind besser als vor zwölf Monaten benotet, entsprechend nur fünf schlechter als zuletzt. Es geht also weiter aufwärts, nachdem man im sich im letzten Jahr sogar in 14 Einzeldisziplinen steigern konnte. Große Notensprünge gibt es nicht, mit einer Ausnahme: die Verkaufsförderung verbessert sich von 3,05 auf 2,71. Dennoch weist diese Kategorie weiterhin die schlechteste Benotung auf. Die beste Note bleibt das Preis-Leistungsverhältnis mit Note 1,84.


Tempur
Dereinst galt Tempur als Leuchtturm der Branche in Bezug auf Produkt-, Marken- und Preispolitik. Doch die einst strahlende Marke hat in den letzten Jahren einiges von ihrem Glanz verloren. Nicht nur, dass man in der Verbreitung im Bettenfachhandel drastische Einbußen hinnehmen musste. Auch in der Benotung durch den Bettenfachhandel ist ein Abstieg nicht zu verleugnen. 2015 hagelte es die bislang schwächste Note 2,69, mit deutlichem Abstand zu den anderen Anbietern. Danach ging es wieder leicht aufwärts. In diesem Jahr ist man mit Note 2,60 fast wieder auf dem Stand von 2015.

Bei der Markenstärke profitiert Tempur noch von seinem Ruf der letzten Jahre. Aber mit Note 1,87 reicht es in dieser Kategorie auch nur noch zu Platz zwei. Im letzten Jahr stand man mit 1,55 noch auf dem ersten Platz. Die Verkaufsförderungsmaßnahmen bewertet der Handel mit 2,60, der nächst besten Platzierung auf Rang vier. Vor einem Jahr erreichte Tempur dort noch Platz zwei. Die Liefergeschwindigkeit erhält Platz sechs. Alle anderen Kategorien werden mit Platz sieben (dreimal) und acht (zehnmal) bewertet.

Vier Kategorien werden besser bewertet als in der letzten Umfrage: Produktqualität (2,17 nach 2,19), Lieferzuverlässigkeit (1,97 nach 1,98), Qualität des Innendienstes (2,77 nach 2,85) und Konditionen (3,30 nach 3,39). Zwölf Kategorien sind zum Teil erheblich schlechter bewertet als zuletzt. Die Vertriebspolitik bekommt Note 3,37 nach 3,11, gleichzeitig die schlechteste Note. Die Reklamationsbearbeitung erhält Note 2,60 nach 2,43. Die Qualität des Außendienstes wird um 0,3 Punkte auf 2,47 abgewertet. Bedenklich ist auch die Bewertung der Verkäuflichkeit der Produkte, sie sinkt von 2,78 noch einmal auf 2,97. Ein befriedigend ist nicht das, was sich ein Händler in diesem Punkt wünscht. Kulanz ist auch nicht die Stärke von Tempur, sie sackt von 2,55 auf 2,70 ab. Angesichts dieser Werte fragt man sich, was in Steinhagen, am Sitz der Deutschland-Zentrale von Tempur passiert.

Was ist Ihnen wichtig?

Regelmäßig fassen wir verschiedene Einzeldisziplinen zu einer Oberkategorie zusammen. So auch diesmal. Unter dem Überbegriff Mensch subsumieren wir die Faktoren Sympathie der Marke, Freundlichkeit des Markenimages sowie die Qualität von Innen- und Außendienst. Unverändert auf Platz eins steht in dieser Hinsicht Grosana. Ganz knapp gefolgt von Optimo und Werkmeister, die mit der identischen Durchschnittsnote den zweiten Platz belegen und den Vorjahreszweiten Rummel auf den dritten Rang schieben. Optimo lag zuletzt auf Rang drei, Werkmeister war nicht platziert.

Unter dem Stichwort Geld fassen wir Preis-Leistungsverhältnis, Konditionen, Kulanz und Reklamationsbearbeitung zusammen. Die Top-3 des letzten Jahres sind auch wieder dabei. Lattoflex bleibt auf Rang eins. Rummel war auf Platz zwei und ist es jetzt auch wieder. Diesmal allerdings gemeinsam mit Optimo, zuletzt auf Rang drei. Das vakant gewordene Treppchen nimmt nun Röwa ein.

Das Image einer Marke speist sich aus der Markenstärke und den Verkaufsförderungsmaßnahmen. Nichts Neues auf den ersten beiden Plätzen, Lattflex landet erneut auf der eins und Tempur auf der zwei. Röwa verdrängt diesmal aber Rummel von Platz drei.

Zum Punkt Dienstleistungen zählen wir Lieferzuverlässigkeit und Liefergeschwindigkeit. Auch hier gibt es auf Rang eins und zwei keine Änderung, denn Röwa landet auf Platz eins, vor Grosana. Auf Rang drei steht in diesem Jahr Rummel und schubst Optimo vom "Stockerl".

Qualität und Verkäuflichkeit stehen für das Produkt. Röwa ist auch hier unangefochtene Nummer eins. Werkmeister und Rummel tauschen jedoch die Plätze, diesmal steht Werkmeister vor Rummel.

Die Einschätzung der Zukunft eines Unternehmens wird definiert durch die Vertriebspolitik und die Zukunftsperspektiven selbst. Nach wie vor steht Lattoflex auf Platz ein in dieser Einordnung. Röwa schiebt sich von Platz drei auf Platz zwei vor. Auf dem dritten steht nun als Neuzugang Werkmeister.


Boxspring-Betten:
Wohin geht die Reise?

Zu guter letzt wollten wir von den Befragten noch wissen, wie sie den aktuellen Run auf Boxspring-Betten einschätzen. Geht da noch mehr, oder hat der Handel inzwischen den Höhepunkt der Nachfrage erreicht?

Ein gutes Drittel der Händler, 37 Prozent, ist tatsächlich der Überzeugung, dass der Höhepunkt der Nachfrage erreicht ist und die Nachfrage nach dieser speziellen Art des Bettes irgendwann wieder sinken wird. Für fast genau so viele, nämlich 34 Prozent, scheint der Boom bereits abzuebben, denn sie registrieren in ihren Geschäften schon ein Abflauen der Nachfrage nach Boxspring-Betten. Die Zahl der Optimisten, die mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage rechnen, sind in der Minderheit. Lediglich 18 Prozent setzten auf ein Mengenplus beim Thema Boxspring. Interessant: Jeder neunte Bettenhändler, elf Prozent, führt gar keine Boxspring-Betten in seinem Geschäft. Wenn man den Aussagen ihrer Kollegen glauben darf, brauchen sie die jetzt auch nicht mehr unbedingt ins Sortiment aufzunehmen.

Haustex/United-Research-Handelsumfrage - So lief die Befragung
1. Das Haustex/United-Research-Kundenbarometer Matratzen-Lieferanten besteht aus zwei Abschnitten. Zunächst wurde in Form eines Telefon-Interviews erfragt, welche Marken der Fachhandel überhaupt führt, also wie hoch der Verbreitungsgrad der Lieferanten ist. Diese Befragung erfolgt gestützt anhand einer Liste der 15 am meisten verbreiteten Marken. Als Ergebnis ist der jeweilige Verbreitungsgrad in Prozent angegeben.

2. Im zweiten Schritt bewerten die befragten Händler detailliert acht vorab ausgewählte Lieferanten, sofern sie diese auch im eigenen Sortiment führen. Für jedes Unternehmen werden 16 Kriterien abgefragt und Schulnoten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) vergeben - darunter objektiv messbare wie Konditionen und Lieferschnelligkeit, aber auch subjektiv empfundene wie Sympathiewert, Kulanz oder Qualität der Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Aus den Antworten hat das Markforschungsinstitut eine Durchschnittsnote für das jeweilige Kriterium errechnet. Das Gesamtranking nach Durchschnittsnoten basiert auf der Addition aller Ergebnisse eines Anbieters in den 16 Kategorien und der daraus ermittelten Gesamtdurchschnittsnote.

3. Insgesamt wurden im August 2018 in ganz Deutschland 155 klassische Bettenfachhändler befragt. Bei der Befragung wurde auf einen Adressstamm zurückgegriffen, der die Mitglieder der vier Verbände ABK, Bettenring, Garant und MZE umfasst sowie Händler, die keinem dieser Verbände angehören. Bei der Umfrage wird auf eine Adressstamm von mehr als 800 Unternehmen zurückgegriffen.
aus Haustex 11/18 (Wirtschaft)