Ausbildungsbetrieb Boden Sprick in Kiel

Prämiensystem spornt zu hoher Verlegeleistung an


Weil er schlechte Erfahrungen mit Subunternehmern sammelte, bildet Geschäftsführer PeterSprick lieber aus. 38 Mitarbeiter hat sein Betrieb, davon sieben Azubis. Die Gesellen wissen genau, welche Arbeit der Chef wünscht, damit das Unternehmen auch weiterhin so gefragt ist wie jetzt. Und wer besonders motiviert ist, kann es ganz nach oben schaffen.

Am Kieler Ostufer, im Stadtteil Ellerbeck, fällt ein knallrotes Gebäude auf: der Objekteursbetrieb Bodensprick. Die 38 Mitarbeiter des Familienunternehmens verlegen in ganz Schleswig-Holstein und Hamburg Parkett und elastische Beläge - fast ausschließlich im Objekt. Darunter sind auch außergewöhnliche Projekte: "Wir haben im Landesrechnungshof in Kiel in sechs Wochen 5.000 m2 Linoleum bei laufenden Betrieb verlegt. Dazu kamen 1.400 m2 Parkett", erinnert sich der 50-jährige Geschäftsführer Peter Sprick mit Stolz. Er kümmert sich im Betrieb um die Finanzen und das Personalwesen.

Seit 2017 ist Markus Bauschke zweiter Geschäftsführer. Die beiden teilen sich die Objektleitung und Kundenberatung. "Wir verlegen im Jahr etwa 50.000 m2 - ohne das Privatkundengeschäft", erzählt Bauschke. "Im Schnitt kommt jeden Tag ein Privatkunde herein und möchte einen neuen Boden verlegt haben", sagt Bauschke. Der 36-Jährige ist seit 17 Jahren bei Boden Sprick angestellt. "Ich habe hier nach meiner Ausbildung zum Tischler-Gesellen begonnen."

Häufig wird das Unternehmen von Bauherren oder Architekten angefragt. Auf Ausschreibungen bewirbt sich der Kieler Verlegebetrieb hingegen eher selten. Für Aufmerksamkeit sorgen die roten Firmenfahrzeuge, die sogar schon im Fernsehen zu sehen waren. Daneben wirbt das Unternehmen mit Flyern.

Vom Angestellten
zum Geschäftsführer

Bauschke ist ein gutes Beispiel für die Unternehmensphilosophie bei Boden Sprick: Wer motiviert ist und gründlich arbeitet, hat auch langfristig gute Chancen im Betrieb. Sprick ist auf gut ausgebildete Handwerker angewiesen. "Wir haben schlechte Erfahrungen mit Subunternehmern gemacht. Daher haben wir so viele Mitarbeiter, die perfekt in unser Team passen. Dann wird der Boden auch gut", erklärt er. Sieben Auszubildende sind aktuell im Unternehmen, davon drei im dritten Lehrjahr. "Wir übernehmen alle anfallenden Kosten und unterstützen unsere Azubis, wo wir können", sagt er.

Um Gesellen und Lehrlinge zu motivieren, hat er ein Prämiensystem eingeführt. Statt im Akkord zu arbeiten, bekommen Mitarbeiter beim Einhalten fester Termine einen Bonus. "So geht es nicht mehr um Geschwindigkeit, sondern um gute Leistung in einem bestimmten Zeitraum", erläutert Bauschke. "Außerdem würden die Mitarbeiter bei Akkordtarif nur sehr ungern in kleinere Objekte entsandt werden: Sie verlegen dort zu wenige Quadratmeter und würden damit zu wenig verdienen", fügt Sprick hinzu.

Start als Fußbodenschleifer

Die Mitarbeiter danken es ihren Chefs mit Loyalität und hoher Arbeitsqualität. Und diese spricht sich herum. "Die Aufträge nehmen immer mehr zu. Um sie alle abwickeln zu können, haben wir in der Zwischenzeit mehrere Außendienstmitarbeiter angestellt, die Kunden beraten und Baustellen besuchen." Ein enormer Aufschwung, bedenkt man, dass die Mitarbeiter des Betriebs 1991 nur das Schleifen von Fußböden angeboten haben. "Damals war noch mein Bruder Geschäftsführer", sagt Sprick. 1994 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt und Sprick trat ein.

2001 trennten sich die Brüder und Sprick blieb alleiniger Geschäftsführer. Erst 2005 wechselte der Arbeitsschwerpunkt des Betriebs vom Schleifen auf das Verlegen von Belägen jeder Art. 2008 stieg Sprick mit der Marke Küchen Sprick auch in den Küchenhandel ein. Unter seinen Mitarbeitern sind Tischler, die die Montage von Küchen übernehmen, und auch Türen und Fußleisten einbauen.

Sanierungsarbeiten inklusive

In der Zwischenzeit kann Sprick vielfältige Aufträge annehmen, da er dafür gesorgt hat, dass sich seine Mitarbeiter spezialisieren. So ist der Betrieb beispielsweise für die Entfernung von Gefahrstoffen in Fußböden wie PAK oder Asbest zertifiziert. Vom Abriss des Bodens bis zur Neuverlegung können die Mitarbeiter alles lösen. "Wir sind dabei immer auf dem neuesten Stand der Technik", sagt Bauschke. Neben vielen akkubetriebenen Maschinen besitzt das Unternehmen auch eine Spachtelmassenpumpe. Sie kommt fast immer zum Einsatz. "Häufig sind es unsere Azubis, die neue Werkzeuge empfehlen."

Und diese Vorschläge nehmen die Geschäftsführer ernst. "Wir sind hier alle auf Augenhöhe", erklärt Sprick. Um das kollegiale Gefühl zu erhalten, werden neben Weihnachtsfeiern auch gemeinsame Ausflüge organisiert. "Das letzte Mal ging es zum Paintball: Ich war das Hauptziel." Sprick lacht. Aber dieses Opfer ist es ihm wert. Denn nur, wenn sich alle Mitarbeiter des knallroten Betriebs wohlfühlen, erbringen sie auch die hohe Qualität, die Boden Sprick groß gemacht hat.

Boden Sprick im Überblick

Boden Sprick GmbH
Marienstraße 1 bis 3
24148 Kiel
Tel.: 04 31 / 80 54 55
info@bodensprick.de
www.bodensprick.de

Geschäftsführer: Peter Sprick und Markus Bauschke
Gründung: 1991
Geschäftsfeld: Verlegung von Parkett und elastischen Belägen, vor allem im Objekt
Mitarbeiter: 38 Mitarbeiter, davon 7 Azubis
Fuhrpark: 20 Fahrzeuge
aus FussbodenTechnik 06/18 (Wirtschaft)