BAU
Sonnenschutz auf der BAU
Firmen aus den Bereichen Sonnen- und Insektenschutz nutzen zunehmend die BAU, um dort ihre Lösungen und Neuheiten zu präsentieren. Wir haben uns in München umgesehen.
Besucher der Münchner BAU, die sich für Sonnenschutz interessierten, trafen den Großteil der Aussteller in Halle C2 im Bereich "Licht/Smart Building", u.a. Warema, MHZ, Schlotterer und Somfy. Weitere Firmen aus der Branche verteilten sich in den Hallen C3 (Multifilm), A3 (Velux) und B1 (Neher, Durach). Alle nutzten ihren Messeauftritt, um Architekten und Planer, Handwerker, Fachhändler, Generalunternehmer und Objekteure über neue Lösungen aus ihrem Portfolio zu informieren.
Das war auch die Intention von Durach aus Leutkirch. Der Allgäuer Hersteller von innenliegendem Sonnenschutz und Raumakustik-Elementen ist seit acht Jahren in München mit von der Partie. "Wir würden unseren Stand gerne vergrößern, dürfen aber nicht, weil die Halle überbucht ist", bedauerte Vertriebsleiter Michael Wolf. Der Objektspezialist will aber weiter am Ball bleiben. Mit einem Wachstum, zuletzt jeweils "über 10 % pro Geschäftsjahr", sei man zufrieden und schaue positiv in die Zukunft. "Unsere Aussichten auf neue Projekte sind 2019 sehr gut". Neuheiten gab es bei Durach vor allem im Hauptsegment Rollo, etwa technische Details bei den Seilverspannungen und Höhenverstellung in den Kassetten. "Das sind kleine Schrauben an denen wir drehen und uns dadurch stetig verbessern".
Warema wollte auf der BAU den Kontakt zu den Architekten pflegen. "Wir zeigen hier auch Neuheiten, die noch in der Entwicklung sind, um Feedback abzuholen", erklärte Tatjana Lührs, Pressesprecherin des marktführenden Außensonnenschutz-Herstellers aus Marktheidenfeld. Publikumsmagnet am Stand sei ein Raffstore ohne Führungselemente für die Verschattung von Ganzglas-Ecken. Daneben wurde das Fenster-Markisenprogramm mit Easy ZIP-Führung neu strukturiert und die Absturzsicherung Visioneo gibt es nun mit Mittenschienen.
Der Rückblick auf 2018 fällt "zufrieden" aus. "Wir haben uns hohe Ansprüche gestellt und unsere Ziele soweit auch erreicht." Nach den Messen R+T und Fensterbau habe es eine "sehr gute Nachfrage" nach Produkten aus dem Outdoor-Living-Segment gegeben.
MHZ, Hersteller innen- und außenliegender Sonnenschutzsysteme in Maßfertigung, hatte in München seine Präsentation auf das Projektgeschäft ausgerichtet. Besondere Aufmerksamkeit erhielt das eigenentwickelte Außenrollo Solix, in der Kombi-Variante auch mit integriertem Insektenschutz - ideal für Nachrüstungen, auch in höheren Wohnungsetagen, heißt es. Denn das umlaufende Rahmensystem wird "von innen" in die Fensteröffnung eingesetzt.
Schlotterer stuft sich als Österreichs Marktführer für außenliegenden Sonnenschutz ein. Am Standort Adnet entwickeln und produzieren rund 470 Mitarbeiter Rollläden, Raffstoren und Insektenschutzgitter. Bereits stark in Bayern aufgestellt, befinde sich das Unternehmen "auf Expansionskurs in Deutschland" - was auch den Messeauftritt prägte. Lydia Winter aus dem Marketing stellte Optimierungen beim "patentierten", klemmbaren Außenrollo Blinos vor, das sich jetzt auch mit Insektenschutz kombinieren lässt. Über ein Patent verfügt laut Hersteller auch der Raffstore Retrolux, der mittels spezieller Lamellengeometrie das Tageslicht blendfrei in den Raum lenkt, bei gleichzeitig guter Durchsicht.
"Die BAU ist für Multifilm die größte Branchenmesse und wir sind jedes Mal dabei", sagte Marketing- und Vertriebsleiterin Yvonne Prenzlow. Der Systemanbieter aus Limbach-Oberfrohna fertigt seit 25 Jahren Rollos, Fassadensysteme und Vertikallamellen aus transparenter Reflektorfolie. 2018 gab es mit Andreas Ehrler einen Inhaberwechsel, der "neuen Schwung" bringe. "Wir wollen uns künftig mehr der internationalen Ausrichtung widmen." Deutschlandweit arbeite man aktuell mit zehn Vertriebspartnern. Die News: Ein Produkt-Relaunch bei der Standardserie Classic Line soll eine schnellere Montage ermöglichen, da sich nun auch Rollos bis 2,20 m Breite schraubenlos montieren lassen.
Somfy bildete auf einer 100 m
2 großen Schaufläche ein Smart Home-Ambiente nach. Hier machte auch ein neues Logo auf das 50-jährige Jubiläum der Tochtergesellschaft in Rottenburg aufmerksam, die der französische Spezialist für Hausautomation 1969 gegründet hat. Bei Architektenrundgängen am Stand wurden Referenzobjekte vorgestellt, "um zu zeigen, dass nicht immer nur verdrahtete, sondern zunehmend auch funkbasierte Lösungen greifen", beschrieb Pressesprecher Dirk Geigis die Entwicklung. Messeneuheit im Bereich Innensonnenschutz sind Akku-Antriebe (Sonesse und Roll Up) für alle Behangarten, "mit der obligatorischen Somfy-Qualität, sprich automatische Endlagenerkennung, Drehmomentüberwachung und vor allem Einbindbarkeit ins Smart Home", betonte Geigis. Auch Sprachsteuerung biete man an.
Neher sei "immer schon" Aussteller auf der BAU, erzählte Marketingleiter Matthias Geist und freute sich, dass der Systemhersteller für Insektenschutz "vier Rekordjahre in Folge" absolviert habe. Bei dem Familienunternehmen in Frittlingen liefen die Geschäfte im Frühjahr 2018 "etwas verhalten" an, dann folgte auf einen "super" Sommer ein "extrem guter" Herbst. Neben der Hitze habe im Spätsommer eine Wanzenplage in Süddeutschland unerwartete Auftragszuwächse gebracht: "Normalerweise verschieben Privatkunden Investitionen in Insektenschutzgitter ins Frühjahr." Die Neuheiten: Detailverbesserung bei Rollos sowie Elementgrößen im Großformat 5 x 4,5 m.
Velux präsentierte auf der BAU nicht nur seine Dachfenster, sondern auch den dazu passenden Sonnenschutz. Neu ist die Konzeptidee "Colour by you" für Verdunkelungs-Rollos. Ziel sei es, mit nahezu allen Farben der RAL- und NCS-Farbpalette über 1.000 verschiedene Varianten als Digitalprint für die Rollos verfügbar zu machen. Endkunden könnten dann individuell die Lieblingsfarbe für den Behang auswählen, entweder mittels Farbfächer oder Online-Konfigurator. "Genauere Informationen zum neuen Angebot werden wir im Sommer 2019 bekanntgeben", erklärte Claudia Peretzki, Produktmanagerin Sonnenschutz bei Velux Deutschland.
Weiteres Thema war der Aufbau des neuen Unternehmensbereichs Commercial, um die spezifischen Anforderungen des Marktes für gewerbliche, öffentliche und industrielle Gebäude zu erfüllen.
| Petra Lepp-Arnold
aus
BTH Heimtex 02/19
(Wirtschaft)