VDPM, BV Farbe und BV Ausbau und Fassade

Gemeinsame Branchentage


Bei den ersten gemeinsamen Branchentagen von VDPM, BV Farbe und BV Ausbau und Fassade reichte das Vortragsprogramm von Entwicklungen im Wohnungsbau über die CE-Kennzeichnung bis zur Innendämmung.

Premiere in Leipzig: Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), der Bundesverband Farbe, Gestaltung und Bautenschutz sowie der Bundesverband Ausbau und Fassade haben erstmals gemeinsam Branchentage veranstaltet. Den teilnehmenden Fachleuten aus Handwerk und Industrie, Sachverständigen, Planern und Architekten bot sich ein abwechslungsreiches Programm. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Recht und Technik. Jan Bauer, Präsident des BV Farbe, Gestaltung Bautenschutz, und Jörg Ottemeier, Vorstandsmitglied des BV Ausbau und Fassade, zeigten sich in ihren Begrüßungsreden einig darin, dass die steigenden Anforderungen in den Bereichen Marktentwicklung und Regulierung nur gemeinsam zu bewältigen sind.

Bevölkerungsbewegung
zurück aufs Land

Eine Mischung aus Branchenzahlen und Trends lieferte Martin Langen von B+L Marktdaten. Nach seiner Einschätzung wird die Dynamik im Geschosswohnungsbau anhalten. Allerdings rechnet der Marktforscher gleichzeitig mit einer Bevölkerungsbewegung zurück ins Umland, weil Wohnen in der Stadt für junge Familien nicht mehr finanzierbar sei. Der Bauboom biete dem Handwerk die Chance zur Spezialisierung von Angebot und Abläufen. Den Herstellern empfahl Langen im Hinblick auf mehr Marktdurchdringung, ihren Blick stärker auf kleinere Betriebe zu richten, die noch Kapazitäten frei hätten.

Die CE-Kennzeichnung war das Thema von Antonio Caballero Gonzalez, Generalsekretär European Mortar Industry Organisation. Er machte darauf aufmerksam, dass diese in Zukunft ohne digitale Leistungserklärung nicht mehr zu bewerkstelligen sei und erläuterte damit Grundzüge des Smart CE Marking. Diese digitale Leistungserklärung schließt den Kreis zwischen Auftragserteilung, Planung/Bemessung sowie Ausführung und beschleunigt die Abläufe dazwischen. Smart CE Marketing ist BIM-kompatibel und schafft Mehrwerte für den Nutzer. Erste Produkte sollen in diesem Jahr präsentiert werden.

"Innen dämmen heißt außen nachschauen." Das war die zentrale Aussage von Jürgen Gänßmantel vom Gänßmantel Ingenieurbüro, der über die Vermeidung von Schimmelpilzschäden bei der Innendämmung sprach. Als Problem betrachtet er die oft mangelhafte Prüfung des Schlagregenschutzes auf der Gebäudeaußenseite. Daraus resultierten häufig Schäden. Sie seien unter anderem auf ein Behindern der Austrocknung in der Wand und Kondensation zurückzuführen. Anhand von praktischen Beispielen erläuterte Gänßmantel Maßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung von Schimmelbefall bei Innendämmung. Fachgerecht geplant und ausgeführt sei Innendämmung eine Lösung, wenn eine Fassade von außen nicht gedämmt werden könne.

Vorträge über das internationale Recyclingprojekt für EPS und XPS sowie Themen aus dem Stuckateurhandwerk rundeten das Programm ab.
aus BTH Heimtex 02/19 (Wirtschaft)