Tilo
Digitalisierung ganzheitlich gedacht
Als "grundsätzlich gut" wertete Tilo-Geschäftsführer Herbert Kendler das Geschäftsjahr 2018/2019 (31. Januar 2019), "auch wenn wir etwas höhere Erwartungen gehabt haben". Der Umsatz habe leicht über dem Vorjahr gelegen, "und wir konnten in Deutschland wieder aufholen". Große Schritte vorangekommen ist der oberösterreichische Bodenbelagsproduzent in seiner neuen Strategie, den Endverbraucher mehr in den Fokus zu nehmen, ohne seine angestammte Klientel aus Handel und Handwerk zu übergehen. "Wir haben unsere Sichtweise geändert und damit auch die Annäherung an den Markt", erklärt Kendler. Das hätten die Kunden zunächst mit einer gewissen Skepsis betrachtet, wohl in der Befürchtung, dass Tilo mit dem Direktvertrieb liebäugele. "Das ist nun ausgestanden, der Kreis schließt sich und wir können unsere Kunden nach dem Push- und Pull-Prinzip von zwei Seiten aus bedienen."
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in Lohnsburg in den letzten Jahren lag auf der Digitalisierung. Industrie 4.0 sei dabei nur ein Aspekt, sagt Kendler. Viel wichtiger: "Die Produkte werden immer vergleichbarer, wir müssen als Produzent mehr bieten, um die Händler zu unterstützen und auch künftig erfolgreich zu sein." Digitalisierung wird von Tilo ganzheitlich gedacht: Das beginnt bei der Bilderstellung, sprich der Investition in einen Großscanner. "Wir scannen unsere Dekore selber ein." Das reicht weiter über die digitale Aufbereitung der Produktdaten, sprich über das PIM (Produkt-Informations-Management) sowie die neue Website, digitale Kataloge, der Stele mit Bodenkonfigurator für den PoS, den Tilo-Blog und selbstverständlich die Bedienung aller Social Media-Kanäle wie Facebook, Instagram und Pinterest.
Highlight ist die brandneue Augmented Reality-App "Tilo Bodendesigner". Anders als bei bisherigen Virtual Reality-Raumplanern werden hier nicht virtuelle Räume mit verschiedenen Bodenbelägen gestaltet, sondern die App scannt in Echtzeit einen realen Raum ein, in dem dann virtuell der Wunschboden verlegt wird. "Sie können also unmittelbar sehen, wie ein Boden in Ihrem Ambiente wirkt", wirbt Christoph Maier, Abteilungsleiter Marketing für die wirklich beeindruckende App. "Das ist sicher ein Benchmark in der Bodenbranche."
Im Bodenbereich stellte Tilo besonders die neue Innova Natur Öl-Oberfläche heraus. Matt und pflegeleicht erfüllt sie die optischen wie funktionalen Anforderungen des Marktes. Die "Design 3"-Reihe vereint die 16 beliebtesten Vinyldekore (Holz, Stein und Metallic) in drei Produkttypen, die feuchtraumgeeignet sind und damit eine einheitliche Gestaltung des gesamten Hauses erlauben, samt Bad und Küche. Argumentationsfolder bringen die Vorteile der jeweiligen Böden auf den Punkt.
Das gesamte Sortiment, die Marke Tilo und die neuen digitalen Lösungen werden den Kunden übrigens auch im neuen Schulungskonzept nahegebracht, das dreiteilig aufgebaut ist mit einem Basismodul, sowie den Themen Verkauf und Technik. Absolviert man alle drei Seminare, wird man zum Tilo-Bodenprofi.
aus
Parkett Magazin 02/19
(Wirtschaft)