Wülfing:
Investitionen in heimischen Standort
Borken. Bei Wülfing sieht man sich Dank massiver Investition für die Zukunft gerüstet. Und auch die Messe selbst mit ihrem neuen Konzept findet bei den beiden Geschäftsführern Anklang.
"Wir müssen zugeben, wir waren anfangs skeptisch, was das neue Hallenkonzept der Heimtextil betrifft", räumt Geschäftsführer Josef Kölker unumwunden ein. Aber am letzten Tag zog er gemeinsam mit seinem Geschäftsführungskollegen Johannes Dowe ein postives Fazit: "Zwar geht die Frequenz auf der Messe weiter zurück, aber das ist angesichts der Umsatzkonzentration auf der Nachfrageseite in den letzten Jahren auch nur logisch. Alle Kunden waren bei uns auf dem Stand und die waren mit dem Messekonzept zufrieden. Insofern sind auch wir jetzt zufrieden damit."
Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren enorm in die Modernisierung und Erweiterung seiner Kapazitäten investiert. "Das neue Vorwerk läuft seit Ende letzten Jahres", erzählt der für die Produktion verantwortliche Dowe. "Außerdem haben wir in die IT-Vernetzung der Produktion investiert. Das bedeutet größere Flexibilität in der Produktionsplanung, eine noch höhere Effizienz und Produktivität. Zuvor war die Weberei modernisiert worden. Insgesamt haben wir eine deutlich siebenstellige Summe investiert."
Die Geschäftsführer sehen die Investitionen auch als Bekenntnis zum Standort Deutschland. "Es gibt für uns keine Alternative zum Produktionsstandort Deutschland", so Kölker klar und deutlich. Untermauert wird diese Auffassung durch bereits sehr konkrete Planungen, die Jacquard-Kapazitäten weiter auszubauen. Nach Abschluss dieser Kapazitätserweiterung dürfte das Unternehmen über rund 150 hochmoderne Webmaschinen in Borken und Steinfurt verfügen, wo die Jacquard-Weberei angesiedelt ist. "Beim Buntgewebe haben wir als Unternehmen das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht", ist Dowe optimistisch.
Vertriebsseitig kann sich das Unternehmen mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden zeigen. Man habe in einem schwierigen Umfeld ein kleines Umsatzplus erzielen können, formuliert Kölker. Das dürfte nicht jeder Bettwäsche-Anbieter von sich behaupten können. Erfreulich findet der Vertriebsverantwortliche, dass sich die Qualität des Umsatzes verbessert habe und eine breitere Streuung aufweise. Für das angelaufene Jahr zeigen sich die beiden Geschäftsführer allerdings skeptisch: "Ein Wachstum ist wohl nicht zu erwarten." Sie könnten es allerdings nolens volens verschmerzen angesichts des doch deutlichen Umsatzwachstums in den letzten zehn Jahren. Konkrete Zahlen möchten die beiden, ganz münsterländisches Understatement, dazu jedoch nicht nennen.
aus
Haustex 02/19
(Wirtschaft)