Sander:
Mit viel Liebe zum Detail
Meerbusch. Die neue Hallenstruktur in Frankfurt findet Firmeninhaber Bert Sander gut, "sie wirkt auf Aussteller und Besucher belebend." Allerdings hätte er es persönlich lieber gesehen, wenn sein Unternehmen in der Halle 12 hätte ausstellen können. Schließlich fand sich sein Unternehmen zuletzt auch in der noblen Halle 11. Seine Befürchtung: Wer nur einen Tag für die Messe erübrigen kann oder möchte, werde wohl kaum den Weg in die Halle 9 finden. Aber so sei es nun mal, nimmt Sander es sportlich.
Größten Wert legte man bei Sander auf eine attraktive Gestaltung des Messestandes. In sechs Räumen wurden die Artikel der neuen Kollektion gezeigt, wobei die Kunden durch entsprechende Requisiten quasi nebenbei einen Einblick in die Atmosphäre eines Textil-Ateliers bekamen. "Das ist durchaus von den Besuchern verstanden worden", freute sich Sander über die gelungene Idee. Auch die Bewirtung der Gäste hat gegenüber der letzten Messe eine bemerkenswerte Aufwertung erfahren. Die Gestaltung des Bistros kann als liebevoll bezeichnet werden. Kein Wunder, dass die Besucher der Halle vor dem Sander-Stand häufig unwillkürlich halt machten, um ihn auf sich wirken zu lassen.
Die Stand-Deko war aber kein reiner Selbstzweck, denn dahinter stand der Ansatz, den Kunden zu demonstrieren, wie appetitanregend und attraktiv das vermeintliche Randsortiment aus Tischwäsche und Wohnaccessoires im Geschäft präsentiert werden kann. "Wo, wenn nicht auf einer Messe, ist der Ort, um die Philosophie eines Unternehmens zu zeigen?", fragte Sander. Er ist darüber hinaus fest davon überzeugt, dass es auch in Zukunft stationären Handel geben werde. Der Mensch bleibe einfach ein soziales Wesen und suche beim Kauf den Kontakt zum Menschen. Auf der anderen Seite dürfe man den Online-Bereich nicht ignorieren: "Beide Wege haben ihre Berechtigung."
Befragt nach den Topics auf dem Sander stand, verwies der Firmenchef auf die neue Stickerei-Kollektion, zum Beispiel bei dem Programm Urban Gardening. Der Design-Abteilung sei es gelungen, traditionelle Technik mit einem modernen Look zu verbinden, so Sander. Aber auch die Artikel in Druck- oder Jacquard-Technik zeigen viel Liebe fürs Detail. Sehr geschmackvoll ist auch die neue Oster-Kollektion, die bei Sander traditionell eine wichtige Rolle spielt.
Die Kunden würden bei den Produkten die individuelle Fertigung und die Manufakturarbeit an den Artikeln erkennen und wertschätzen. Gerade die Wertigkeit eines Produktes muss Sander zufolge dem Endverbraucher förmlich ins Auge springen. Diesen Effekt könne der Verkäufer als Aufhänger nutzen, um sie dem Kunden näher zu erklären. Dann sei das Produkt schon halb verkauft.
Nicht zuletzt wegen der durchweg positiven Resonanz der Besucher auf die neue Sander-Kollektion, geht der Firmenchef positiv gestimmt in das Jahr 2019. "Aber", schränkt er vorsichtig ein, "es wird dennoch für uns wie für alle sicherlich ein herausforderndes Jahr werden."
aus
Haustex 02/19
(Wirtschaft)