VdL Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.

1,5 Prozent weniger Bautenfarben abgesetzt


Die Farbenindustrie ächzt unter Rückgängen. Besonders stark traf 2018 es Lacke und Lasuren. Für 2019 erwartet der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie keine Entspannung.

Die deutsche Farbenindustrie hat ein enttäuschendes Geschäftsjahr hinter sich. Wie der neue Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) Peter Jansen mitteilt, sank die Nachfrage nach Bautenfarben 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,5 % auf 847.000 t. Die Menge verkaufter Lacke und Lasuren ging sogar um 3,8 % zurück. Ausschlaggebend für die Entwicklung seien vor allem strukturelle Probleme auf dem Renovierungs- und Heimwerkermarkt. Insgesamt nahm der Absatz von Produkten der rund 200 VdL-Mitgliedsbetriebe bei einem leicht um 0,4 % gestiegenen Umsatz im vergangenen Jahr um 1,9 % ab. Für 2019 wird keine Besserung erwartet.

Industrielacke litten nach der Bilanz unter einem teilweise starken Rückgang. Auffällig ist die Entwicklung bei den Autoserienlacken mit einem Mengen-Minus von 8,7 % infolge der geringeren Fahrzeugproduktion. Autoreparaturlacke sind im Verbrauch um 1 % gewachsen, im Wert sogar um 3 %. Korrosionsschutz hält ich mit 0,7 % knapp im positiven Bereich. Holz- und Möbellacke gingen nur leicht zurück. Abwärts tendieren dagegen auch Druckfarben. Mengenmäßig schrumpften sie um 5,2 % auf 257.000 t, bei einem Umsatz von 684 Mio. EUR.

Veränderungen gab es Im- und Export von Farben, Lacken und Druckfarben. Der Export verbuchte im Wert ein leichtes Plus von 1,5 % auf 3,7 Mrd. EUR, der Import legte um 2,3 % auf 1,1 Mrd. EUR zu.

Negative Entwicklung soll sich fortsetzen

Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sieht sich die Branche in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. "Anspannung hat Besorgnis Platz gemacht. Wir können allenfalls auf eine Seitwärtsbewegung hoffen", prognostiziert Jansen.

Die Hersteller von Bautenanstrichmitteln rechnen mit einem erneuten Minus von mehr als 2 %. Seit 2010 hat der Markt rund 10 % an Menge verloren. Dieser Trend wird nach VdL-Auskunft anhalten und erst in den folgenden Jahren abflachen. Gründe seien ein verändertes Freizeitverhalten, die derzeitige Vollbeschäftigung und verlängerte Renovierungszyklen. Zudem führte höhere Produktqualität zu einem niedrigeren Verbrauch. Darüber hinaus wirkten sich teure Tarifabschlüsse und hohe Rohstoffpreise negativ aus, so dass der Verband insgesamt keine Erholung für die Branche erwartet, zumal ihr auch die zunehmende Bürokratie das Leben schwer mache.
aus BTH Heimtex 03/19 (Wirtschaft)