Dänisches Bettenlager

Millionen-Investition in elektronische Preisschilder


Flensburg. Der Filialist Dänisches Bettenlager investiert in neue Technologien: 50 Millionen Euro kostet die Umstellung der mehr als 1.300 Filialen auf elektronische Preisschilder. Künftig können Preisänderungen binnen weniger Sekunden umgesetzt werden.

Unser Business ist durch eine hohe Angebotsdynamik gekennzeichnet", sagt Ole N. Nielsen aus der Geschäftsleitung des Flensburger Filialisten. "Jeden Tag gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten und Angeboten, die wir in unseren über 1.300 Fachmärkten umsetzen. Mit der Umstellung auf elektronische und zentralseitig gesteuerte Preisschilder entfallen hoher manueller Aufwand und entsprechende Druck- und Hardwarekosten." Zudem könnten künftig Preisänderungen jedes einzelnen Artikels innerhalb von 30 Sekunden umgesetzt werden. "Damit tragen wir dem zunehmenden Wettbewerbsdruck und der hohen Dynamik unserer Branche Rechnung."

Ein Pre-Rollout in über 20 Filialen ist bereits erfolgreich absolviert, nun steht die sukzessive Umrüstung von bis zu 400 Filialen in jedem Jahr an. Pro Filiale ist eine Investition von mehr als 40.000 Euro notwendig. "Das Gesamtprojekt umfasst also ein Budget von über 50 Millionen Euro", so Nielsen. "Wir treiben die Digitalisierung unseres Unternehmens in vielen Bereichen voran, dennoch ist unser flächendeckendes Filialnetz ein zentraler Erfolgsfaktor unserer Omnichannel-Strategie." Allein in Deutschland erreiche jeder Haushalt eine der Bettenlager-Filialen in maximal 20 Minuten Fahrtzeit, so Nielsen.

Mit der Umstellung auf elektronische und zentralseitig gesteuerte Preisschilder lässt sich in jeder Filiale eine Zeiteinsparung von 1,5 Tagen Arbeitszeit pro Woche erreichen. "Gemäß unserem Anspruch als Fachmarkt für Wohnen und Schlafen werden wir nicht an der personellen Besetzung unserer Filialen rütteln, sondern diese Zeitersparnis in vollem Umfang unseren Mitarbeitern für noch mehr und noch bessere Beratung und Service zugutekommen lassen", betont Nielsen. Zudem werde die Umwelt entlastet, da man durch den Wegfall gedruckter Preisschilder künftig auf eine große Menge Papier, Toner und Transportaufwand verzichten könne.

Technischer Partner des Projekts ist die Digital Retail-Sparte von Umdasch The Store Makers, Lieferant der elektronischen Preisschilder ist das französische Unternehmen SES-imagotag. "Mit dem neuen System werden wir auch unserem Marketing neue Impulse ermöglichen", betont Nielsen. Beispielweise mit "Happy hour"-Angeboten oder Aktionen für einzelne Warengruppen in bestimmten Zeitfenstern. Auch lokale, regionale oder Einzel-Filialaktionen würden problemlos möglich, ebenso wie die Übermittlung erweiterter Artikelinformationen oder aktueller Produktangebote per NFC-Chips auf die Mobilgeräte der Filialbesucher. In Verbindung mit Handheld-PDA-Computern bietet die neue Technologie vielfältige weitere Funktionalitäten wie automatisierte Bestandserfassungen und Produktnachbestellungen oder Unterstützung der Filialteams bei Inventuren.

Die direkt an den Regalen angebrachten digitalen Preisschilder ermöglichen die automatische Preis- und Infobeschriftung der Waren auf Knopfdruck. Die Labels kommunizieren per Funk ständig mit dem Warenwirtschaftssystem des Händlers und sorgen für die durchgängige Preissicherheit im Handel, schnelle Reaktion auf Preisänderungen sowie die Auszeichnung von Zusatzinformationen - auch über mehrere Filialen hinweg. "Alle elektronischen Preisschilder basieren auf der modernen E-Ink-Technologie, bekannt durch E-Book-Reader. Die kontraststarken Bildschirme benötigen kaum Energie - eine Knopfbatterie hält sie mehrere Jahre lang am Laufen", erklärt Michael Rodin-Lo, der das Projekt gemeinsam mit einem Team von Umdasch Digital Retail abwickeln wird.
aus Haustex 03/19 (Wirtschaft)