Boden-Themen im Überblick

FE Fire, schwere Schüttung & dünnschichtiger Aufbau


Fließestrich mit Brandschutzklasse F90? Das gab es bislang nicht. Knauf hat einen Fließestrich entwickelt, der die hohe Brandschutzklasse bereits im Namen trägt: FE Fire. Die Neuheit reiht sich nahtlos ein in die Knauf-Reihe FE Eco, FE 50 und FE 80. "Bislang kannte die Brandschutznorm auf Holzbalkendecken maximal die Brandschutzklasse F 60 und auch keine Fußbodenheizung", erläuterte Martina Kohout vom Marktfeldmanagement Boden. Knauf verzeichnete immer wieder Anfragen bezüglich zu sanierender Holzbalkendecken mit F90 plus Fußbodenheizung. Die Iphofener entwickelten schließlich den FE Fire und ließen ihn in der Materialprüfanstalt Braunschweig testen.

Dazu Martina Kohout: "Wir haben Temperaturfühler in die Schichten eingebaut, sodass wir - wenn wir das Prüfzeugnis haben - auch Aussagen über andere Rohbaudeckenarten machen können, wie z. B. Trapezbleche oder alte Stahlsteindecken. Der Marktstart erfolgt voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2019.

Schwere Schüttung

Wenn es darum geht, alte Holzbalkendecken schallschutztechnisch zu ertüchtigen, braucht man Masse: Dafür ist die "Schwere Schüttung" von Knauf das richtige Produkt. Zunächst sollte der Bauherr allerdings die Statik seiner Holzbalkendecke überprüfen lassen. Die Schüttung mit hoher Rohdichte von 1.650 kg/m3 gleicht Unebenheiten und Rohrleitungen aus. Das Produkt ist freigegeben von 15 bis 150 mm Höhe und eine Kartonwabe ist nicht erforderlich, sodass die volle Schichtdickenbreite ausgenutzt werden kann. Ein echter Vorteil besteht darin, dass die Schüttung keine Verdichtung oder keinen überhöhten Einbau erfordert. Sie besteht aus Naturanhydrit, ist erhältlich im 25 kg-Sack und kann klassisch mit einer Lehre abgezogen werden.

Gipsgebundene
Bodenausgleichsmasse N440

Auf den Werktagen stand auch der Allrounder N440 im Mittelpunkt. Der Werktrockenmörtel aus Calciumsulfat lässt sich in verschiedensten Varianten einsetzen. "Wir können den N440 auch auf Trennlage freigeben, wenn man schwierigere Untergründe hat und sich nicht traut, im Verbund draufzugehen", versicherte Kohout. Ganz neu ist, dass Knauf den N440 auch auf einer Holzfaserdämmplatte freigibt: Wenn man einen dünnen Aufbau sucht und eine minimale Schallschutzverbesserung genügt, dann kann man die Bodenausgleichsmasse N440 in 20 mm Dicke sogar auf einer 10 mm Holzfaserdämmplatte verlegen.

Es wird dazu in naher Zukunft eine Broschüre über die Leistungsfähigkeit der Bodenausgleichsmasse N440 geben, kündigte Kohout an, weil Knauf in den letzten Jahren seine dünnschichtigen Konstruktionen weiterentwickelt hat. Das wolle man jetzt "schwarz auf weiß" den Kunden zur Verfügung stellen.

Gifafloor Presto -
eine Lage, keine Feuchtigkeit

Gifafloor Presto ist eine Alternative zu mehrlagigen Aufbauten, die bisher mit OSB-Platen ausgeführt wurden. In der zweiten Lage folgte auf Holzbalkendecken in der Regel der Höhenausgleich und in der dritten Lage irgendeine Form von Aufbau, z. B. Trockenestrich. Die Idee von Knauf Integral formulierte Peter Fischer, Geschäftsleiter Knauf Integral: "Es ging uns darum, Arbeitszeit zu sparen, schneller zu montieren und mit einer Lage eine Renovierung im Albau durchzuführen - und das mit den heutigen Standards." Tatsächlich erlaubt Gifafloor Presto "fliegende Stöße" zwischen den Achsabständen. Fliegende Stöße heißt, dass man die Platten nicht zwingend auf den Balkenlagern aneinander stoßen muss.

Gifafloor Presto ist eine Gipsfaserplatte mit einer hohen Dichte von 1.600kg/m3. Sie besteht aus Gips und Zellulose (Altpapier). Das Besondere an dieser Platte ist, dass sie in 32 mm Dicke mit Nut und Feder ausgestattet ist. Zum Vergleich: Übliche Trockenestriche erreichen eine Dichte von 1.150 bis 1.250 kg/m3. Der Hauptvorteil des Systems besteht darin, dass es trocken eingebaut wird. Man bringt keine Feuchtigkeit ins Objekt, weil kein Nivellierausgleich erforderlich ist. Es muss lediglich eine Lage montiert werden und so spart man Arbeitszeit. Es ist außerdem möglich, mit einer zweiten Lage eine Fußbodenheizung einzubauen. So lässt sich ein Altbau auf den heutigen energetischen Standard bringen: Mit einer zweiten Lage, die nur 18 mm dick ist, und gleichzeitig das Heizungsrohr für die Fußbodenheizung aufnimmt. Die tragende Lage ist die untere Schicht mit 32 mm Aufbauhöhe.

Die Presto-Platten werden mit Diamantsägeblättern geschnitten. Ausschnitte lassen sich mit einer handelsüblichen Handkreissäge ausführen. Man kann Rohre auch mit einer Stichsäge ausschneiden. Die Nut- und Federverbindung wird mit PU-Kleber oder Weißleim geklebt. "Da bei uns die Nut und Feder imprägniert ist, kann das Wegsacken des wasserbasierten Weißleims nicht passieren", ergänzte Fischer abschließend. Mehr Infos unter
www.balkendecke.de.
aus FussbodenTechnik 03/19 (Sortiment)