BEB-Mitgliederversammlung
in Bad Brückenau Quartett neu im Vorstand
Der Bundesverband Estrich und Belag (BEB) hat auf seiner Mitgliederversammlung in Bad Brückenau seinen Vorstand neu gewählt. Einstimmig bestätigt wurden der Vorsitzende Michael Schlag und sein Stellvertreter Rüdiger Ade. Neue Vorstandsmitglieder sind Daniel Rendler, Claus-Dieter Maas, Jan Böttcher und Thomas Allmendinger. Simon Thanner, Peter Fendt und Manfred König stellten sich nicht mehr zur Wahl. König gab außerdem die Obmannschaft der Gütegemeinschaft Estrich und Belag ab an Daniel Rendler.Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Estrich und Belag in Bad Brückenau hatte einiges zu bieten: Vorstandswahlen, eine erste Bilanz der Umstrukturierung sowie neu entstandene Stärken des Verbands durch die Geschäftsführung beim Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) in Berlin.
Vor rund einem Jahr verlegte der Bundesverband bekanntlich seine Geschäftsführung von Troisdorf nach Berlin zum ZDB. Ziel dieser Verlegung war es, eine effizientere Interessenvertretung gegenüber der Politik und den Bundesministerien zu schaffen, aber auch die das Estrichlegerhandwerk betreffenden technischen Organisationen in Berlin besser zu erreichen. Dazu zählt das Deutsche Institut für Baustofftechnik genauso wie das Deutsche Institut für Normung. "Die beim ZDB bestehenden Kontakte zu diesen Einrichtungen können zum Wohle unserer Mitglieder sehr wirksam genutzt werden", erklärte der Vorsitzende Michael Schlag.
Schlag führte aus, dass es dem Vorstand insbesondere darum ging, wie die technische Arbeit, die von den BEB-Arbeitskreisen und dem angeschlossenen Institut für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung (IBF) geleistet wird, effizienter genutzt werden könne. Das betreffe insbesondere die Normung, in der der BEB bereits in verschiedenen Gremien vertreten sei. So ist der IBF-Leiter Egbert Müller in der Schallschutznormung präsent. Darüber hinaus sind auch andere Normen wie die Estrichnorm, Dämmstoffnormen oder auch die ATV DIN 18353 in der VOB essenziell für das Handwerk. Schlag nannte ebenso das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), besonders in Verbindung mit der Musterverwaltungsvorschrift der technischen Baubestimmungen. "So kann gewährleistet werden, dass die sehr gute technische Arbeit in unseren Arbeitskreisen durch die Erstellung von Merkblättern nicht nur an die Betriebe herangetragen wird, sondern dass in gleichen Weise auch die Praxisbelange in den Normungsgremien noch besser hineingetragen werden können", ergänzte Schlag.
Im Interesse einer praxisgerechten Normung sei eine stärkere Einflussnahme durch das Handwerk sinnvoll. In den vergangenen Jahren seien Normen sehr stark wissenschaftlich beeinflusst worden. Eine Mitarbeit an der Normenarbeit sei daher für den BEB dringend erforderlich.
Vier neue
Vorstandsmitglieder gewählt
Die diesjährigen Vorstandswahlen des BEB ergaben folgende neue Verantwortlichkeiten: Der Vorsitzende Michael Schlag und sein Stellvertreter Rüdiger Ade wurden von den Mitgliedern wiedergewählt. Neue Vorstandsmitglieder sind Daniel Rendler, Claus-DieterMaas, Jan Böttcher und Thomas Allmendinger. Dank einer beschlossenen Satzungsänderung kommt das Gremium künftig mit drei bis fünf Vorständen plus Vorsitzendem und Stellvertreter aus - das sorgt für mehr Flexibilität.
Erstmals beantwortete der Vorstand in einem nicht-öffentlichen Teil die Fragen der Mitglieder und kam damit dem Wunsch nach mehr Transparenz nach. Der Vorstand machte beispielsweise deutlich, dass er auch zukünftig auf die wertvollen Dienstleistungen des Instituts für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung baut und die Umwandlung des Instituts in eine GmbH lediglich steuerliche Gründe habe. Der Vorstand sendete viele positive Signale: So berichtete Schlag, dass die Zusammenarbeit zwischen BEB und Bundesfachgruppe Estrich und Belag jetzt deutlich reibungsloser funktioniere als in der Vergangenheit.
In den vergangenen Monaten wurde angeregt, einen in der Satzung beschriebenen Beirat einzurichten. Personen wurden benannt und gewählt. Allerdings hat sich im Nachgang ergeben, dass sich der Vorstand noch einmal mit dem Thema befassen muss, insbesondere vor dem Hintergrund einer beratenden Funktion und der Benennung von Vertretern für die zu berücksichtigenden Gruppen.
BEB entwickelt
zusätzliche Stärken
Der BEB-Vorstand ist überzeugt, den Schritt nach Berlin zum richtigen Zeitpunkt vollzogen zu haben. In der Vergangenheit sei der Verband in Sachen Lobbyarbeit in der Politik und den Bundesministerien "nicht so stark präsent gewesen". Die Forderungen nach einer Wiedereinführung der Meisterpflicht habe Ende 2018 deutlich zugenommen. Die Spitzenverbände wiesen außerdem immer wieder auf ihre Probleme hin, die sich seit der Handwerksnovelle 2003 ergaben. Letztendlich wurde die Wiedereinführung der Meisterpflicht in den Wahlforderungen der Spitzenverbände zur letzten Bundestagswahl aufgenommen und erhielt entsprechende Verankerungen im Koalitionsvertrag.
Schlag brachte es auf den Punkt: "Der BEB unterstützt selbstverständlich diese Entwicklung, noch ist aber Überzeugungsarbeit zu leisten." Die inhaltliche Arbeit zu den Argumenten für das Estrichlegerhandwerk erfolgte im ZDB. Die fachliche Ausarbeitung des Argumentationspapiers hat der BEB gemeinsam mit der Bundesfachgruppe Estrich und Belag erstellt. Die wesentlichen Punkte sind in einer aktuellen ZDB-Broschüre für die Wiedereinführung der Meisterpflicht veröffentlicht worden.
Neue Mitglieder
Michael Schlag begrüßte die neuen Mitglieder, die 2018 in den Verband eingetreten sind. Das ist Estrich Ramser, Hannweber, KLK Raumdesign, OS Bodenbeläge und als Gastmitglieder das Sachverständigenbüro Thanner und das Sachverständigenbüro Volker Hartmann. Als Fördermitglieder das Portlandzementwerk Wittekind Hugo Miebach Söhne, Gerflor DLW und Velosit.
2019 sind bislang dazu gekommen: der Estrichfachbetrieb Mielke und Kuhnert Estrich Projekt und Sachverstand sowie als Fördermitglied Cemwood.
Ausbildungsinitiative
"Das ist Bodenhandwerk" stärken
Seit vier Jahren unterstützt der Verband die Ausbildungsinitiative "Das ist Bodenhandwerk". Auf der gleichnamigen Webseite werden die Berufsbilder der Raumausstatter, Bodenleger, Parkettleger und Estrichleger vorgestellt und mit einem Stellenfinder Lehrstellen vermittelt. BEB-Mitglieder können bei dieser Initiative ein Messepaket erwerben, um als Betrieb oder Innung anlässlich Ausbildungsmessen oder regionalen Ausbildungsbörsen mit dem Estrichlegerhandwerk präsent zu sein.
"Es gilt jungen Menschen die Ausbildung in den Bodenhandwerken vorzustellen und berufliche Perspektiven aufzuzeigen", betonte Schlag. Er forderte die Mitglieder auf, offene Stellen in der Rubrik "Stelle melden" einzutragen. Angesichts des Fachkräftemangels und des Bedarfs an Nachwuchs soll dieses Portal noch stärker genutzt werden.
BEB engagiert sich im
Arbeitskreis Merkblattsammlung
Der Arbeitskreis Merkblattsammlung unter der Federführung der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielzahl der Merkblätter aus verschiedenen Verbänden inhaltlich und technisch abzustimmen. Der BEB, der zur Zeit rund 60 Merkblätter durch seine 18 Arbeitskreise herausgibt und ständig aktualisiert, beteiligt sich an der Mammutaufgabe. Den Vorsitz hat Simon Thanner inne, der gleichzeitig Vorsitzender der Bundesfachgruppe ist. Vornehmlich wird dabei das Ziel verfolgt, einheitliche Aussagen zu definieren.
"Planern und Sachverständigen soll einerseits auf diese Weise eine klare Hilfestellung gegeben werden, andererseits sollen sich die Handwerker nicht vor Gericht streiten müssen", so Schlag. Merkblätter, die von allen beteiligten Institutionen als unstrittig bewertet und somit anerkannt werden, sollen in einer Information "Praxisgerechtes Regelwerk im Fußbodenbau" aufgelistet werden. In dem Arbeitskreis arbeiten derzeit 18 Organisationen, die einen Letter-of-intent (Absichtserklärung) unterzeichnet haben. Darin stimmen die Organisationen überein, dass ein derartiges Regelwerk notwendig ist. Zwei weitere Organisationen haben bereits ihr Interesse angemeldet, ebenfalls mitarbeiten zu wollen. Dabei geht es auch um brisante und zum Teil kontrovers diskutierte Themen wie die Messmethode zur Erreichung der Belegereife: CM-Messung oder KRL-Methode. Als Vertreter des BEB sitzen Ulrike Bittorf und Michael Schlag im Arbeitskreis Merkblattsammlung.
Zahlreiche Merkblätter
werden aktualisiert
Geschäftsführer Dieter Kuhlenkamp berichtete, dass die Broschüre über die Aktivitäten der BEB-Arbeitskreise derzeit überarbeitet wird. Zur Messe EPF 2020 soll dieser Überblick neu herausgegeben werden. Aktuell werden außerdem zahlreiche BEB-Merkblätter aktualisiert. Im Zusammenhang mit dem Arbeitskreis Merkblattsammlung ist deutlich geworden, dass einige Merkblätter bereits in die Jahre gekommen sind, sodass aktuelle Normenbezüge erforderlich sind.
Beispielhaft berichtete der Obmann Bernfried Hansel über den von ihm geleiteten Arbeitskreis Calciumsulfat. In dem Merkblatt "Hinweise zur beschleunigten Trocknung" sind in erster Linie Normen und Richtlinien angepasst worden. Der Begriff "künstliche Trocknung, der früher verwendet wurde, ist durch "technische Trocknung" ersetzt worden. Das sei dem heutigen Stand der Technik geschuldet. Das Hinweisblatt "Für die Auftraggeber nach der Zeit der Verlegung von Calciumsulfatestrichen" ist ebenfalls in der redaktionellen Überarbeitung. Ein besonderes Augenmerk legte Hansel darauf, dass der Calciumsulfatestrich ein beanspruchtes Bauteil sei, das im Fall von starker Sonneneinstrahlung schützenswert sei. "Die Begriffe der beschleunigten Trocknung oder Zwangstrocknung, wie wir sie früher genannt haben, ist in technische Trocknung angepasst worden."
Gert F. Hausmann
zum Ehrenmitglied ernannt
Der Sachverständige Gert F. Hausmann ist seit Jahrzehnten bundesweit bekannt als Experte für den Fußbodenbau. Der langjährige frühere Vorsitzende der Arbeitskreise "Doppel- und Hohlraumböden" und "Fertigteilestriche" im Bundesverband Estrich und Belag ist nach wie vor ein gefragter Referent bei Seminaren, Tagungen und Fachsymposien. Mit dem BEB-Arbeitskreis "Fertigteilestriche" hat er das für die bauausführende Praxis sehr hilfreiche BEB-Arbeitsblatt "Fertigteilestriche auf Calciumsulfat- und Zementbasis" veröffentlicht. Darüber hinaus war er beratend tätig bei dem Standardwerk "Fachbuch für Parkettleger und Bodenleger". Wiederholt beteiligte er sich an der Erarbeitung des BEB-Kommentars "Bodenbelagarbeiten".
Aufgrund seiner großen praktischen Erfahrung als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Bodenlegergewerbe und Sachverständiger für Estriche war Hausmann lange Jahre Fachgruppenleiter der Innungen des Parkettlegerhandwerks und Fußbodentechnik für Mittel- und Oberfranken. Aus dieser Position heraus initiierte er den heute bundesweit bekannten bayerischen Sachverständigenkreis "Hot-Shot", der sich regelmäßig über aktuelle Bodenthemen austauscht.
In Bad Brückenau war es Thomas Allmendinger vorbehalten, Gert F. Hausmann die Ehrenmitgliedschaft des Bundesverbands anzutragen. Allmendinger war mindestens genauso gerührt wie der Geehrte, hatte er doch 1996 seine Meisterprüfung bei Hausmann absolviert. Schon damals habe Hausmann einen so großen Bekanntheitsgrad wie ein Rockstar gehabt, berichtete Allmendinger. Hausmann bedankte sich und sagte lächelnd: "Ich freue mich sehr."
Tagung 2020 in Berlin
Im kommenden Jahr findet die Gemeinschaftstagung Estrich - Parkett - Belag in Berlin statt. Für den Tagungsort im Jahr darauf sollen Vorschläge der Mitglieder gesammelt werden.
Die aktuellen Verantwortlichen des Bundesverbands Estrich und Belag im Überblick
Vorstand
- Michael Schlag,
Vorsitzender
- Rüdiger Ade, Stellvertretender Vorsitzender
- Daniel Rendler
- Claus-Dieter Maas
- Thomas Allmendinger
- Jan Böttcher
Rechnungsprüfer
- Peter Gauert
- Finn Olbermann
Vorstand
Gütegemeinschaft
- Michael Schlag,
Vorsitzender
- Rüdiger Ade,
Stellvertretender
Vorsitzender
- Daniel Rendler,
Obmann Güteausschuss
- Claus-Dieter Maas
- Thomas Allmendinger
- Jan Böttcher
- Marius König,
Güteausschuss
- Steffen Brosch,
Güteausschuss
- Johannes Dischinger, Güteausschuss
- Egbert Müller,
Vertreter des IBF
aus
FussbodenTechnik 04/19
(Wirtschaft)