Faradj & Homayoun Farhadian, Hamburg
Enge Zusammenarbeit mit den Kunden
Bei seinen südpersischen Nomadenknüpfungen setzt Faradj & Homayoun Farhadian auf hohe Qualität - und auf die konstruktive Zusammenarbeit mit internationalen Kunden. Gemeinsam mit ihnen entwickelt der Hamburger Anbieter Sortimente, die genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Marktes ausgerichtet sind.
Faradj & Homayoun Farhadian ist Spezialist für südpersische Nomadenware. Oberste Priorität bei den Kollektionen hat die ausgesprochen hohe Produktqualität, die für den Anbieter stärker ins Gewicht fällt als die Menge der verkauften Quadratmeter. "Das ist unsere Philosophie, damit fühlen wir uns wohl", erklärt Geschäftsführerin Banafsheh Farhadian. "Und gerade wegen dieser Qualität verkaufen wir die Teppiche gut."
Nomadenteppiche,
präzise gearbeitet
F & H Farhadian war einer der Ersten, der Gabbeh und Loribaft im großen Stil aus Südpersien in die ganze Welt gebracht hat - in "wohnzimmerkompatiblen" Formaten und Farben. Durch den engen Kontakt zu den südpersischen Nomadenfrauen, die im Hausfleiß knüpfen und spinnen, gelingt es F & H Farhadian, die Teppiche immer weiter zu entwickeln und sich dabei auf verschiedene Märkte einzustellen - von Europa über Japan bis nach Australien. Und auf verschiedene Einrichtungstrends.
Trend zur
harmonischen Farbigkeit
"Auf der diesjährigen Domotex haben wir beobachtet, dass sich die Kunden wieder etwas ausgefallenere, farbigere Teppiche wünschen", berichtet Banafsheh Farhadian. Dabei bedeutet "farbig" eine harmonische Kombination von zwei bis drei Haupttönen, etwa von Grün und Goldgelb. Entsprechend hat man das Sortiment in Richtung Mehrfarbigkeit weiterentwickelt. "Gerade auch als zurückhaltende Eyecatcher sind die neuen, farbigeren Teppiche sehr beliebt." Der aktuelle Topseller ist die relativ fein geknüpfte Serie Nowbaft; sie stellt klassische Gabbeh-Elemente wie stilisierte Tiere und Bäume auf moderne Art neu zusammen. Noch feiner ist nur die Serie Loribaft Atash. Der Ton-in-Ton-gehaltene Nomadenteppich zeigt meist dezente Farbverläufe in satten Rot- oder Goldtönen.
Natürliche Farbspiele
mit ungefärbter Wolle
Darüber hinaus ist weiterhin Natürlichkeit gefragt, und die bietet F & H Farhadian mit der Serie Tabiibaft: In deutlich feinerer Knüpfeinstellung als der klassische Gabbeh kombinieren die Teppiche Grau-, Creme- und Beigetöne ungefärbter Wolle mit farbigen Akzenten in feinen Streifen- oder Kästchenmustern, die die natürliche Lebendigkeit des Garns effektiv zur Geltung bringen.
Ob es sich um Nowbaft oder Tabiibaft handelt oder um eine andere Qualität aus dem Farhadian-Programm, vom Gabbeh Nomad bis hin zu den feinen Loribaft-Atash: Alle Nomadenknüpfungen sind Einzelstücke. Zwischen den Teppichen einer Serie lässt sich also durchaus eine gewisse Verwandtschaft ausmachen, trotzdem ist jeder anders und zeigt eine eigenständige Interpretation der jeweiligen Knüpferin. Allen gemein sind wiederum der dichte, griffige Flor und die sorgfältige Verarbeitung. Besonders für seine Wäsche ist F & H Farhadian berühmt. Am beliebtesten sind zurzeit übrigens Teppiche in den Maßen 150 x 200 cm und 170 x 240 cm; diese Größen lässt der Anbieter verstärkt fertigen.
Enge Zusammenarbeit
mit Key-Account-Kunden
Auch innerhalb einer Serie entstehen unterschiedliche Design-Schwerpunkte. Hier setzt F & H Farhadian auf die enge und langjährige Zusammenarbeit mit Key-Account-Kunden aus dem Handel: "Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir ganz individuelle Teppichserien, die speziell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Märkte abgestimmt sind", so Banafsheh Farhadian. Beispielsweise sind in Japan andere Größen gefragt als in Italien, in Deutschland andere Designs als in Australien. "Eine enge persönliche Zusammenarbeit ist uns wichtig", erklärt Farhadian. "Ist ein gutes Vertrauensverhältnis hergestellt, tun wir für unsere Kunden alles, was in unseren Möglichkeiten steht."
Die Zukunft: Back to the roots
Parallel entwickelt der Ideengeber Homayoun Farhadian die Designsprache der Teppiche sanft weiter, lässt neue Serien mit weiteren nomadischen Einzelstücken entstehen. "Designmäßig sehen wir einen Trend zurück zu den Wurzeln; da wird es wieder ein bisschen traditioneller", meint Farhadian. In Planung sind derzeit Kollektionen mit aufwendigeren persischen Ornamenten, allerdings zweifarbig und als Allover-Design.•
aus
Carpet Magazin 02/19
(Wirtschaft)