Bettenring-Schulungsprogramm
Mitarbeiterqualifizierung ist nie zu Ende
Filderstadt. Mit seinem Schulungsprogramm qualifiziert der Bettenring weit über die reine Produktschulung hinaus. Die Fortbildungsangebote bringen nicht nur die einzelnen Mitarbeiter weiter. Ein Beispiel aus Melle zeigt, wie ein komplettes Fachgeschäft bei der Neuausrichtung unterstützt werden konnte und aus DOB-Verkäuferinnen Schlafexpertinnen wurden.
Vor 16 Jahren begann der Bettenring mit einem Seminarprogramm, das von der Produktschulung bis zu Führungskräfte-Fortbildung eine große Bandbreite an Veranstaltungen bietet. Die Zielrichtung ist klar: "Am guten Schluss geht es darum, professionell, sehr konsequent und vor allem mit hoher Produktivität ansehnliche Kundenaufträge und damit gute Umsätze zu erzielen", schreiben die Bettenring-Vorstände Dr. Martin Süß und Günter Budde im Vorwort des aktuellen Programmheftes. Qualifizierung biete Lernchancen und erfülle die Erwartungen von aktiven Mitarbeitern im Team eines Bettenhauses. Sie sei jedoch kein Selbstzweck, "sondern ein klar gesetzter und bewusst gewählter Impuls." Das Ziel: Steigerung von Produktivität und Ertrag.
In Zeiten zurückgehender Frequenz, eines erstarkenden Online-Wettbewerbs und einer insgesamt schwieriger werdenden Marktsituation kommt es sicher nicht von ungefähr, dass der Bettenring in seinem Schulungsprogramm aktuell zwei Schwerpunktthemen setzt: Zusatzverkäufe und Digitalisierung. Doch das ist längst nicht alles. Neben klassischen Ergonomiethemen oder Seminaren zu den unterschiedlichen Dormabell-Produkten spielen auch Themen der Personal- und Teamentwicklung, der POS-Gestaltung oder der Zielgruppen-Ansprache eine gewichtige Rolle.
Mittlerweile blickt der Bettenring auf dreizehn erfolgreiche Jahre zurück, in denen viele seiner Mitglieder das Schulungsangebot intensiv nutzten. Wie beispielsweise das Team von Heinrich Lamker im niedersächsischen Melle. Als das ehemalige Textilkaufhaus in ein reines Bettenfachgeschäft umgewandelt wurde, war eine umfangreiche Qualifizierung der gesamten Mannschaft erforderlich. Die Mitarbeiterinnen, die zuvor in der DOB tätig waren, mussten nun Schlafprodukte verkaufen. "Die reine Verkäuferin war plötzlich nicht mehr gefragt", erklärt Inhaberin Sandra Heller-Kuhr. Gebraucht wurde nun qualifiziertes Fachpersonal für die Schlafberatung.
So wurde das gesamte Team umgeschult. Inhaber wie Mitarbeiter nutzten hierfür das Bettenring-Angebot mit seinen aufeinander aufbauenden Seminaren. Diesen Qualifizierungsweg schloss das gesamte Team über zwei Jahre mit dem von von der LDT Nagold zertifizierten Schlafberater, in diesem Fall einem internet-basierten, also digitalen Lehrgang, ab. Gleichwohl blieben auch Punkte offen: Insbesondere Themen, die von Kunden im Internet gesucht werden, kamen dem Lamker-Team zu kurz. "Nischen haben wir durch Schulungen von Markus Kamps und auch durch Sylvia Leins-Bender gefüllt." Mit der Verkaufstrainerin aus Nagold etwa kamen Themen wie Gesprächseröffnung, Bedarfsanalyse, Körpersprache, erfolgreicher Verkaufsabschluss aufs Tapet.
Auch die Lernkultur im Team wurde neu entwickelt: Alle Mitarbeiter bekamen unterschiedliche Schwerpunkte zugeteilt, die jeweils bearbeitet und für das gesamte Team inklusive der Chefin aufgearbeitet werden. "Mindestens zweimal im Monat sitzen wir zu unterschiedlichen Themen zusammen", erläutert Meik Kuhr. "In unserem Team hat sich seitdem eine unglaubliche Dynamik entwickelt." Mehr als 12.000 Euro investierte die Inhaberin in die Weiterbildung. Das zahlte sich aus, denn der Umsatz konnte innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt werden. Doch das ist kein Grund zum Ausruhen: "Mitarbeiterqualifizierung ist nie zu Ende", betont Sandra Heller-Kuhr.
aus
Haustex 10/19
(Wirtschaft)