Ter Hürne

Von der Perfektion des Imperfekten


Ter Hürne versucht stets, den Blickwinkel des Endkunden einzunehmen und ihm die Kaufentscheidung zu erleichtern; "deshalb denken wir gut über Sortimentsstrukturen nach", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Bernhard ter Hürne. Und das Unternehmen scheut sich auch nicht, Entscheidungen wieder rückgängig zu machen. So wurde beispielsweise die Sortierung nach Farben, die sich durch das ganze Programm zieht, bei Parkett korrigiert. "Parkett ist anders", erklärt Bernhard ter Hürne, "die Farbunterschiede sind subtiler und wir haben festgestellt, dass viele Besonderheiten untergehen." Stattdessen ist das Angebot nun nach Themen gegliedert. So bietet zum Beispiel "Unique" den handveredelten Landhausdielen von ter Hürne eine Bühne, "Moods of Provence" inszeniert Landhausdielen mit Rundkante, "Contour" steht für speziell gefaste Schiffsböden und Flechtmuster.

Noch weiter geht Bennett & Jones. Das ist nicht nur eine Kollektion, sondern ein komplett eigenständiges Konzept, das bewusst nicht unter dem Firmennamen und der Marke ter Hürne angesiedelt ist. Und übrigens auch nicht in Südlohn produziert wird, woraus Bernhard ter Hürne keinen Hehl macht. Ebenso ist Bennett & Jones nicht als preisgünstige Zweitlinie angelegt. "Die Produkte sind nicht billig, die Idee dahinter war kein Budgetansatz", betont der Unternehmer. "Vielmehr wollen wir hier andere Optiken und Bearbeitungsformen zeigen - gerne mit einer Portion Exzentrik - die bei ter Hürne nicht möglich sind. Andersherum gesagt: Wir zelebrieren die Perfektion des Imperfekten." Und was ist darunter zu verstehen? Etwa kanadischer Ahorn, der gekocht wird, damit er die richtige Quellung erreicht, Hickory mit seinem typischen lebhaften, warmen Spiel, oder Eiche-Schlossdielen, leicht geräuchert, mit weißem Natur-Öl akzentuiert und gegen die Wuchsrichtung gehobelt.
aus Parkett Magazin 01/20 (Sortiment)