Domotex

Bodenbeläge: Die grüne Domotex

Die (Messe-)Welt dreht sich weiter: Einerseits muss die Domotex ihren Platz in einer sich verändernden Messelandschaft finden. Andererseits ist Nachhaltigkeit in Produkten und Prozessen zum übergreifenden Thema bei Bodenbelägen und Verlegewerkstoffen geworden.

Man kann sich im Nachgang der Domotex darüber auslassen, wie viele wichtige Anbieter aus allen Produktsegmenten der Messe fernblieben - deren Vertreter man dann aber auf den Gängen traf, weil sie sich in Hannover mit Kunden verabredet hatten. Man kann auch darüber lamentieren, dass die Gänge leerer sind, die Freiflächen größer, die Schlangen an den Eingängen kürzer als vor fünf, zehn oder gar zwanzig Jahren. Das ist ein Problem der Domotex, der weltweiten Leitmesse für Bodenbeläge, das Veranstalter Deutsche Messe mit großem Engagement der Verantwortlichen zu lösen versucht.

Aber es ist auch eine normale Entwicklung, die der Digitalisierung, der Globalisierung und einer allgemeinem Messe- und Veranstaltungsmüdigkeit geschuldet ist. "Die Kosten, die Zeit, der Aufwand " sind die Argumente sowohl von Ausstellern als auch vom Zielpublikum aus Handel und Handwerk, die unisono gegen eine Teilnahme beziehungsweise einen Besuch vorgebracht werden. Die Domotex ist keine klassische Ordermesse mehr. Die ursprünglichen Kollektionsrhythmen haben sich größtenteils aufgelöst oder verlängert, generell werden Neuheiten zurückgefahren, die Sortimente eher gestrafft als vergrößert. Die Zeiten haben sich geändert und lassen sich nicht zurückdrehen.

Die Domotex ist heute vielmehr ein Marktplatz, eine Quelle der Inspirationen und Ideen, eine Plattform für Networking, ein Ort der Begegnungen, eine Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. So sagte der Vertreter eines großen Laminatherstellers, der nicht ausstellte: "Ich habe hier jeden Tag von morgens bis abends Termine mit Kunden." Also sind die richtigen Personen durchaus in Hannover anzutreffen

Die Crux ist eben auch, dass ein Aussteller nicht mehr erwarten kann, dass er für seinen mit allen Nebenkosten oft mehrere hunderttausend Euro teuren Messeauftritt unmittelbar ein Return on Investment generieren kann. Das funktioniert nicht mehr - und hat vielleicht auch nie hundertprotzentig funktioniert. Der geschäftsführende Gesellschafter eines deutschen Ausstellers hat uns aber konkret vorgerechnet, dass sich seine Messekosten langfristig amortisieren, indem er über das ganze Jahr hinweg einen deutlichen Mehrumsatz durch die Kontakte auf der Domotex erzielt.

Pro Messe sprachen sich auch andere aus. Fabian Kölliker, Head of Marketing der Swiss Krono Group, des weltweit größten Laminatherstellers, resümierte: "Wir haben viele neue Kunden gewonnen, was belegt, wie wichtig das Instrument Messe ist." Der Besuch sei international sehr breit gestreut gewesen, allerdings hätten deutsche Kunden gefehlt.

Matthias Windmöller, geschäftsführender Hauptgesellschafter der gleichnamigen Bodenbelags- und Unterlagenproduzenten, sieht die Bedeutung der Domotex vor allem für das Exportgeschäft - und ist damit nicht der einzige: "Die Messe nutzen wir für unsere internationale Klientel. Wir wollen wieder mehr Gas im Export geben. Das ist der Grund, warum wir hier sind." Ähnlich formulierte es Bernhard ter Hürne, geschäftsführender Gesellschafter von ter Hürne: "Die Teilnahme an der Domotex gibt uns zusätzlichen Schub, den Exportanteil in unserem Unternehmen noch weiter auszubauen."

Das schnelle Geschäft auf der Messe, die Aktionsware zum Sonderpreis, das Schnäppchen aus der auslaufenden Kollektion - das alles spielt nicht mehr die große Rolle wie früher. Heute wird auf den Ständen über Konzepte geredet, gemeinsame Aktivitäten. Nachhaltigere Strategien sind angesagt, um Kunden zu binden und zu gewinnen.

Stichwort Nachhaltigkeit. Damit kommen wir zum Haupt- und Leitthema der diesjährigen Domotex, das sich bereits 2019 abgezeichnet hatte und 2020 von den Ausstellern flächendeckend über alle Produktgruppen hinweg aufgegriffen wurde. Übrigens nicht nur in Hannover. Schon zuvor auf der Heimtextil in Frankfurt und auch auf der direkt anschließenden Möbelmesse in Köln zogen sich Umwelt und Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch die Wohntrends. Es geht um nachhaltige Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, umweltschonende Produktion, Low-Waste-Living, Recycling, Upcycling, Kreislaufwirtschaft. Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg hat mit ihrer "Fridays for future"-Bewegung etwas in Gang gesetzt, was sich nicht mehr aufhalten lässt, gesellschaftliche und politische Prozesse beschleunigt.

Welcher Werkstoff könnte mehr dazu prädestiniert sein, die Forderung nach Nachhaltigkeit, Ökologie und Klimaschutz zu erfüllen als Holz? Die Möbelbranche sieht sich bereits am Anfang einer Holzrenaissance, wirbt zudem mit regionaler oder klimaneutraler Produktion, der Aufbereitung von Produktionsresten und dem Einsatz erneuerbarer Energien.

All das kann und macht die Bodenbranche natürlich auch. Doch bislang war Nachhaltigkeit noch kein durchschlagendes Kaufargument - nicht für den Endkunden und damit auch nicht für den Handel und das Handwerk. Das könnte sich künftig ändern. Trendforscher Frank A. Reinhardt ist überzeugt: "Bei der Kaufentscheidung zwischen zwei gleichwertigen Produkten wird in Zukunft immer öfter dasjenige mit der authentischen grünen Geschichte gewinnen."

Bei den Ausstellern textiler Beläge sprachen viele von einem "eher schwachen Besucheraufkommen" - schon allein, weil immer mehr Fachmärkte und kleinere Händler schließen und immer weniger große Player den Markt unter sich aufteilen. Aber es gibt sie noch, die "Kleinen", und gerade um Kontakt zu ihnen aufzubauen oder zu pflegen, stellte beispielsweise Lano auf der Domotex aus, wie Sales & Marketing Director André Peckstadt erklärte.

Kontaktpflege zu Groß und Klein fand allerdings auch schon vor der Domotex statt, auf den Hausmessen belgischer Hersteller Anfang Dezember 2019. Immerhin: Die Balta Group war dann auch in Hannover als Aussteller dabei.

Ebenfalls ein Thema auf den Gängen, wenn auch weniger diskutiert als vielleicht erwartet: der Brexit. Schließlich wird in keinem anderen Land anteilig so viel Teppichboden verlegt wie in Großbritannien. Die Branche hofft allerdings auf oder rechnet sogar mit einem "weichen" Ausstieg. In einem Jahr sind wir vielleicht schlauer.

Dass textile Beläge im Wohnbereich Quadratmeter verlieren, ist hingegen schon heute klar. Daher setzt die Branche auf höherwertige und objektgeeignete Qualitäten: In Sachen Schalldämmung sind Teppichböden etwa in Büros und Hotels immer noch erste Wahl. Das Trading-up zeigt sich in den Materialien: Statt PP kommen zunehmend strapazierfähigere Polyester- und Polyamidgarne zum Einsatz. Auch (lose verlegbare) Teppichfliesen sind aufgrund geringen Verschnitts und einfacher Logistik ein Zukunftsthema und werden verstärkt angeboten. Im Wohnbereich tun sie sich allerdings noch etwas schwer: Privat mögen die meisten Menschen keine Nähte auf dem Boden.

Nachhaltigkeit ist in aller Munde und rückt immer stärker ins Bewusstsein der Käufer - und in die Produktentwicklung der Teppichbodenanbieter. Sortenreine Bodenbeläge gelten als besonders leicht zu recyceln. Entsprechend präsentierten einige Anbieter neue One-Material-Qualitäten: ohne Klebstoff und ohne Latexrücken.

Die Rücknahme und Rückführung in das Recycling ist allerdings noch nicht vollständig gelöst, zumal Altbeläge vor dem Aufbereiten aufwendig gereinigt werden müssen. "Dazu kommt, dass die Verwendung unterschiedlicher Materialien bei mehrschichtigen Belägen durchaus ihren Sinn hat", erklärte Ulrich Dresing. "Außerdem ist es gut möglich, diese Materialien in einem Recyclingprozess wieder voneinander zu trennen", meinte der geschäftsführende Gesellschafter von Infloor-Girloon. Jedenfalls sind die umweltverträglicheren Qualitäten etwas kostenintensiver als ihre Vorgänger. Und so positiv das Thema Nachhaltigkeit generell aufgenommen wird, so schwer tun sich Verbraucher offenbar immer noch damit, mehr Geld für entsprechende Produkte zu zahlen.

Für Parkett ist das wachsende Nachhaltigkeitsbewußtsein eine Riesenchance - wenn die Branche proaktiver für ihr Produkt argumentiert, jeder Anbieter für sich und idealerweise auch in einer konzertierten Aktion. Dem Produkt aus Holz spielt zudem noch in die Karten, dass in der Anwendungstechnik das Thema auf breiter Front aufgegriffen wird, so dass sich mit dem nachhaltigen Material und umweltverträglicheren Spachtelmassen, Klebstoffen und Oberflächenveredlungen ein Fußbodenaufbau realisieren lässt, der Forderungen nach Wohngesundheit und Ökologie erfüllt.

Die Hoffnung der Messemacher, dass in den Zwischenjahren zur Münchner BAU die Parkettbranche auf der Domotex präsentiert, wurde nicht erfüllt. Im Gegenteil, Parkett war ausgesprochen schwach vertreten. Fast alle große Namen fehlten. Aus Deutschland hielten mit ter Hürne, Biehrer, Barth & Co, HKS, Wearewood, Parkett Riese zusammen mit Foresty Timber, IPC, Plyquet und der Neugründung Mefofloor nur wenige Produzenten und Importeure die Fahne hoch dazu einige belgische, niederländische, französische und osteuropäische Anbieter sowie eine Handvoll Italiener. Das unterstreicht wieder, wie viel Drittland-Geschäft in Hannover gemacht wird.

Insofern fiel es auch schwer, (Produkt-)Trends auszumachen. Unverändert gefragt sind große Formate, Schlossdielen bis zu 8.000 mm Länge und 400 mm Breite. Fischgrät ist kurioserweise bei Designböden noch ein Thema, bei Parkett inzwischen weniger. Wenn doch, dann in üppigen Dimensionen und mit verschiedenfarbigen Stäben. Stattdessen entwickelt sich Tafel- beziehungsweise Kassettenparkett zum Trendprodukt.

Erfreulicherweise zieht auch die Nachfrage nach Korkböden wieder an, vor allem getrieben durch die neue digitalbedruckte Generation. Eine leichte Umsatzbelebung konnten die im Deutschen Kork-Verband (DKV) vereinigten Hersteller sogar bei traditionellem Klebekork feststellen.

Amorim berichtete, dass seine neue Wise-Linie innerhalb eines Jahres zum Bestseller avanciert sei. Das Programm wird ausgebaut mit der vollflächig zu verklebenden Kollektion Amorim Wise Cork Pure Signature, bei der der Endkunde aus verschiedenen Korkfurnieren, Farben, Oberflächenveredelungen und Formaten seinen individuellen Korkboden gestalten kann. Das hat es so noch nicht gegeben. KWG hat seine Samoa-Designkorkböden aktualisiert und neu positioniert, Zipse neue Naturkork-Fertigböden entwickelt. Beide Korkspezialisten stellten zudem neue Lösungen für die Wandgestaltung vor.

Dass die Talsohle durchschritten ist und es wieder aufwärts geht, erhofft sich auch der Europäische Verband der Laminatbodenhersteller nachdem sich seit dem zweiten Halbjahr 2019 eine Erholung der Absatzzahlen andeutet. Zwar mussten die EPLF-Mitglieder im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland erneute Einbußen hinnehmen und sind knapp unter die 50 Mio. m2-Grenze gefallen. "Aber 50 Mio. m2 sind es eben noch und das ist nicht wenig", unterstrich Annika Windmöller, die die Unternehmenskommunikation der Windmöller-Gruppe leitet, bei der Präsentation der neuen Laminatkollektion Forever Eiche mit ihrer intelligenten Dekor-Matrix.

Auch ter Hürne setzt unverdrossen auf Laminat, hat sein Sortiment komplett überarbeitet und beweist mit der Neuentwicklung Dureco, dass es durchaus noch Innovationspotential gibt. "Dureco ist ein vollständig organischer Boden, der durch seinen technisch durchdachten Aufbau sehr beständig gegen Wasser geschützt ist", erläuterte Torsten Nienhaus, Leiter Gesamtvertrieb, "dabei preislich attraktiv und robust gegenüber den Härten des Alltags." In Südlohn ist man überzeugt, dass Dureco den Designbelägen Marktanteile abnehmen kann: "Wir haben einen tollen Zuspruch zu dem Thema, das wird ein richtiger Burner."

Generell lässt sich in der Laminatbranche beobachten, dass die Sortimente komprimierter und kompakter gestaltet werden. Und dass sich die kleineren, nicht vollintegrierten Anbieter auf Spezialitäten konzentrieren.

Die Einschätzung der Marktteilnehmer, dass Designbeläge weiter an Bedeutung und Marktanteil gewinnen, untermauert der Branchenverband MMFA mit Zahlen: Der Absatz der Mitglieder ist 2019 um über 24 % auf knapp 92 Mio. m2 nach oben geschossen, vor allem getrieben von den boomenden Rigid SPC-Produkten. Aber: Obgleich sich der Markt immer noch ausweitet, die Produkte begehrt sind, nimmt gegen alle wirtschaftliche Vernunft auch der Preisdruck weiter zu. Simple Rigids sind inzwischen schon zu einem VK-Preis unter 10 EUR zu haben. So sehen sie dann aber auch aus

Durch die US-Strafzölle auf chinesische Produkte, die den fast ausschließlich vom Export lebenden Herstellern aus dem Reich der Mitte den Zugang zum wichtigen US-amerikanischen Markt erschweren und verteuern, wenden sie sich anderen Marktregionen zu. Speziell der Druck auf Europa wächst. In Hannover war die Phalanx der asiatischen Branchengrößen, die über ihre angestammten OEM-Kunden hinaus neue Abnehmer suchen, deutlich erstarkt. Aus China hatten etwa Huali, die mit einer Produktionsfläche von 360.000 m2 und einer monatlichen Kapazität von 1.800 Containern weltweit führende Position bei Designbelägen beanspruchen, Jihua, Jinka, CFL Flooring, K&C, SS Floor und Anhui Sentai große Stände gebucht, aus Korea Daejin und Nox, aus Indien RMG Polyvinyl.

PVC-freie Produkte nehmen weiter an Bedeutung zu - nicht ganz so schnell, wie noch vor zwei, drei Jahren erwartet, aber unaufhaltsam. Aspecta hatte einen Prototyp auf Basis eines anderen Polymers im Gepäck und kündigte dessen Markteinführung für Oktober an. Der Werkstoff für Bonterra - so der Arbeitstitel - ist übrigens nicht neu, sondern bereits im Markt bewährt. Auch HMTX selbst, die US-amerikanische Mutter von Aspecta, hat damit schon Erfahrung auf dem heimischen Markt als Bahnenware gesammelt. Barth & Co. hat das Thema ebenfalls im Blick und will Anfang 2020 seine Lösung vorstellen.

Falquon-Vertriebsleiter Martin Prager freute sich über das rege Interesse am "ersten komplett in Deutschland produzierten Rigid-Designboden". Tatsächlich fertigt das Unternehmen seine schlicht und einprägsam The Floor benannte Neuentwicklung komplett in Eigenregie, samt Träger. Er basiert auf geriebenem Marmor, der im eigenen Extruder verarbeitet wird. "Uns war wichtig, den ganzen Produktionsprozess in eigener Hand zu haben."

Keramische Fliesen bilden mit einem Volumen von über 6 Mrd. m2 weltweit das größte Bodenbelagssegment. Weil ihre Verlegung aufwändig ist, werden sie allerdings selten ausgewechselt. "Wenn es gelänge, diesen Rhythmus von jetzt durchschnittlich 25 auf 20 Jahre zu verkürzen, wäre ein Potential von 2 Mrd. m2 geschaffen", rechnete Edwin Lingg (Lico) vor. Das ist eine Größenordnung, die natürlich Begehrlichkeiten bei den Designbelagsherstellern weckt.

Die Attacke auf die keramische Fliesen reiten einerseits digitalbedruckte mineralische Designböden wie sie unter anderem von Classen, KWG, Ziro und Tarkett angeboten werden, andererseits Multilayer-Produkte mit keramischen Deckings auf einem mineralischen Träger mit integrierter Trittschalldämmung und Klicksystem. Drytiling wiederum ist eine neuartige Verlegetechnik, die das Fliesenlegen vereinfacht: Die werksseitig mit einem Korkrücken ausgestatteten Fliesen werden ohne Kleber nebeneinander verlegt und finden ihre exakte Position durch den 1,5 mm umlaufenden Überstand des Korkrückens.

"Wir müssen grün werden", hieß es vor Jahren an den Messeständen der Anbieter von Verlegewerkstoffen und Zubehörprodukten. 2020 ist die Branche bei der Umsetzung über Rohstoffe, Rezepturen, Produktionsprozesse und Abfallvermeidung schon weit vorangekommen. Die unterschiedlichen Ansätze und Erfolge konnte man auf der Domotex sehen.

Uzin Utz setzt beim Thema Feuchtesperre auf die Reduzierung des CO-Fußabdrucks und stellte die ökologische Alternative zur konventionellen Feuchteabsperrung vor. Das Uzin Hydro Block-System soll beim Einsatz auf 1.000 m2 Fläche im Vergleich zu herkömmlichen Epoxidharzsystemen 3,3 t CO einsparen - und wird in einer umweltfreundlichen Verpackung angeboten. Apropos Verpackung: Wer mit einem Klebstoffauftragsgerät arbeitet und dabei größere Schlauchbeutel nutzt, erzielt eine größere Flächenleistung, muss den Beutel seltener wechseln und produziert weniger Abfall.

Küberit setzt bei der Produktion verstärkt recyceltes Aluminium ein. Mittlerweile liegt der Anteil bei 70 %. Auf die Qualität der Produkte habe das keinen negativen Einfluss. Zudem arbeite man ausschließlich mit Press- und Eloxalwerken innerhalb der europäischen Zollunion zusammen, um lange Wege zu vermeiden. Selit produziert mit 100 % erneuerbarer Energie. Bis zu 80 % der Rohstoffe für die Sockelleiste Selitstyle stammen aus recyceltem Material. Weil die Produkte ohne Klebstoffe oder eine Papierummantelung hergestellt werden, lassen sie sich sortenrein wiederverwerten.

Ebenfalls nicht zu übersehen war der signifikante gestiegene Anteil von Produkten mit dem Blauen Engel. Er bescheinigt einem Produkt, dass es im Vergleich zu anderen mit gleicher Gebrauchstauglichkeit und Qualität die Umwelt weniger belastet und dabei hohe Ansprüche zum Schutz der Gesundheit erfüllt. Bei Bostik etwa tragen inzwischen zwei Grundierungen, fünf Nivelliermassen, acht Bodenbelagsklebstoffe, eine Bodenbelagsfixierung und drei Parkettklebstoffe das Umweltzeichen.

Am Sortiment der Borgholzhausener lässt sich noch ein anderer Trend belegen: einfachere, reduzierte Sortimente. Mit weniger Produkten will die Industrie ihren Kunden aus Handel und Handwerk mehr Orientierung bieten, gleichzeitig verringert sich der Aufwand für Produktion und Lagerhaltung.

Funktionale Neuentwicklungen bei Leisten und Profilen zielen aktuell in erster Linie auf ihre flexible, bedarfsgerechte Verwendbarkeit für unterschiedliche Verlegesituationen. Prinz zeigte als Alternative zu vorgefertigten Dehnfugenprofilen ein variables, dreiteiliges Dehnfugensystem für 2 bis 4 mm dicke Bodenbeläge sowie eine Neuentwicklung zum Überbrücken der Randfuge. Döllken lanciert ein variables LED-Lichtsystem, das Leiste, LED-Band, Formteile und Vorschaltgeräte optional nach dem Plug & Play-Prinzip kombiniert. Als Alternative zu Kunststoffsockelleisten bieten die Thüringer in Kooperation mit Pedross jetzt außerdem weiße Massivholzleisten mit einer hochresistenten Oberflächenfolie an. Materialunabhängig sind in nahezu allen Sortimenten die Möglichkeiten digital produzierter individueller Dekore ein aktuelles Thema.
Bodenbeläge: Die grüne Domotex
Foto/Grafik: SN-Verlag, Danny Duttke
Mit der Ankündigung, die Marken Dura, Textimex und TWN zu übernehmen, sorgte die Condor Group für Gesprächsstoff.
Bodenbeläge: Die grüne Domotex
Foto/Grafik: SN-Verlag, Claudia Weidt
Fabian Kölliker, Head of Marketing Swiss Krono Group: "Wir haben viele neue Kunden gewonnen, was belegt, wie wichtig das Instrument Messe ist."
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Foto/Grafik: SN-Verlag, Claudia Weidt
Falquon-Vertriebsleiter Martin Prager hatte in Hannover mit The Floor "den ersten komplett in Deutschland produzierten Rigid-Designboden" dabei.
Bodenbeläge: Die grüne Domotex
Foto/Grafik: SN-Verlag, Danny Duttke
Asiatische LVT-Hersteller zeigten verstärkt Präsenz, so wie die koreanische Firma Nox.
aus BTH Heimtex 02/20 (Wirtschaft)