Infloor-Girloon

Investition in Teppichfliesen-Digitaldruck


Die Fahne der deutschen Teppichbodenindustrie hoch hielt in Hannover einzig Infloor-Girloon. "Die Domotex ist für uns eine reine Exportmesse; wir haben hier viele entsprechende Kontakte geknüpft", lautete das Messefazit des geschäftsführenden Gesellschafters Ulrich Dresing. Das Unternehmen hat gegenwärtig eine Exportquote von etwa 20 % und will diese weiter erhöhen. "Exportkunden kommen eher zur Domotex als zur BAU", meinte Dresing, um dann festzustellen: "Dass kein deutscher Hersteller hier ist, ist für mich nicht nachvollziehbar."

2019 konnte der Umsatz "gut gehalten" werden. Bei Teppichmodulen wurden Zuwächse verzeichnet, während Bahnenware rückläufig war. Entsprechend wurde verstärkt in Teppichfliesen - auch im Plankenformat - investiert, die mit Colaris-Digitaldruckanlagen des österreichischen Herstellers Zimmer bedruckt werden. "In Europa sind wir noch die einzigen Teppichbodenanbieter, die damit arbeiten", erklärte die geschäftsführende Gesellschafterin Stefanie Ritterbach. Colaris funktioniert ähnlich wie ein Tintenstrahldrucker; aus vier Basisfarben lassen sich bis zu 120.000 Töne spontan anmischen, wohingegen man sich bei anderen Techniken von vornherein auf acht bis 16 Farben beschränken müsse. Auch das Druckbild sei bei Colaris sehr viel schärfer.

Mit der recyclingfähigen Qualität Choice unter der Marke Girloon (Polyamidflor und selbsthaftender Rücken) sollen neue Märkte wie der Laden- und Messebau erschlossen werden. Nach dem Einsatz auf den Objektflächen kann der Belag sortenrein getrennt und den entsprechenden Materialkreisläufen zugeführt werden.

Kuriosität am Rande: Die Webseite von Girloon wird in China blockiert, erzählte Ulrich Dresing. Der Grund: Die URL beginnt mit "Girl "
Investition in Teppichfliesen-Digitaldruck
Foto/Grafik: SN-Verlag, Meike Stewen
Ulrich Dresing und Stefanie Ritterbach mit der digital bedruckte Girloon-Teppichfliese Choice.
aus BTH Heimtex 02/20 (Wirtschaft)