Heimtextil Messebericht – Deko, Gardine, Möbelstoffe
Colour is back
Das war sie also, die 50. Heimtextil. Mit den Neuheiten der Aussteller, Vorträgen, Diskussionsrunden und geführten Rundgängen bot die Jubiläumsausgabe der weltweit führenden Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien Impulse, Inspiration und Information zu den großen Themen der internationalen Branche. Nachhaltigkeit avancierte dabei querbeet durch alle Produktsegmente zum Top-Thema.Dass die "gute alte Heimtextil", wie Messegeschäftsführer Detlef Braun in der Eröffnungsveranstaltung formulierte, zum runden Geburtstag rückläufige Besucher- und Ausstellerzahlen zu melden hatte, mag auch am sehr frühen Termin - der früheste in den 50Jahren - gelegen haben, ist aber vornehmlich auf einen konjunkturell eingetrübten Markt zurückzuführen. Die Stimmungslage in den Produktsegmenten war jedoch durchaus unterschiedlich, wobei sich die Anbieter von Dekostoffen, Gardinen und Möbelstoffen überwiegend zufrieden zeigten. Aussteller mit einem ausgewogenen Inlands- und Exportgeschäft zogen ein positives Resümee; Anbieter, die auf den deutschen Fachhandel fokussiert sind, hatten das Nachsehen. Trotz aller Bemühungen seitens der Aussteller und der Messe Frankfurt, die Heimtextil im Terminkalender deutscher Händler zu verankern, blieben viele fern, besuchen stattdessen Regional- und Verbandsmessen.
Industrie und
Handel stehen vor
großen Herausforderungen
Als erste Branchenveranstaltung im Jahr spiegelte die Heimtextil denn auch wider, was Messechef Braun mit "hurricane season" bezeichnete. Insbesondere die Konsolidierung des Fachhandels und damit einhergehend die Entwicklung vom stationären Handel in Richtung E-Commerce fordern alle Marktpartner heraus. Forciert wird das durch politische, wirtschaftliche und technische Entwicklungen. "Die Veränderungen der kommenden fünf Jahre werden größer sein als die der letzten 50 Jahre", so Braun.
Laut Kölner Institut für Handhandeslforschung sind die Umsätze im Handel mit Heim- und Haustextilien nach den guten Jahren 2015 bis 2017 innerhalb von zwei Jahren um knapp 1 Mrd. EUR gesunken. Und für Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, werden sich mit fortschreitender Digitalisierung die Kaufströme weiter signifikant verschieben. Um auch zukünftig erfolgreich zu sein, brauche der stationäre Fachhandel neue Konzepte. Auch die kann man auf der Heimtextil erleben. Daher stößt die Messeabstinenz deutscher Kunden bei zahlreichen Ausstellern auf Unverständnis.
Nachhaltigkeit ist das Top-Thema
Bereits im Vorjahr war Nachhaltigkeit auf der Heimtextil omnipräsent; 2020 wurde sie eindeutig zum großen, alles überlagernden Thema der Branche. Die Fridays For Future Bewegung um Greta Thunberg und aktuell die Bilder der verheerenden Brände in Australien haben für ein wachsendes Bewusstsein beim Verbraucher gesorgt, der im Handel nun verstärkt nach den entsprechenden Produkten sucht.
So kommt heute kein Hersteller an umweltschonenden Materialien und Produktionsverfahren vorbei. Auch große Namen legen inzwischen Wert auf Textilien aus zertifizierten Materialien und vermeiden Plastikverpackungen. Zu den Vorreitern in puncto Kreislaufwirtschaft zählt das Krefelder Unternehmen Deco Design Fürus mit der Marke Ocean Safe. "Die Heimtextil 2020 war für uns eine außerordentlich erfolgreiche Messe. In den vielen Gesprächen, die wir hier führen konnten, hat sich ganz klar gezeigt: Unsere Kunden können inzwischen sehr gut zwischen Greenwashing und Cradle-to-Cradle-Kreislaufwirtschaft unterscheiden", bilanzierte Unternehmenschef und Ocean Safe-Entwickler Manuel Schweizer.
Im Nachhaltigkeitsareal in Halle 12.0 stellten sich Zertifizierer und Siegel vor, unter anderem der im September 2019 von der Bundesregierung lancierte "Grüne Knopf". Und Lucie Brigham vom United Nations Office for Partnerships präsentierte die Sustainable Development Goals, 17 von der UN definierte Ziele zur Erreichung einer globalen Nachhaltigkeit, und rief dazu auf, diese Aufgabe entschlossen und ohne Hysterie anzugehen.
Nachhaltige Aspekte standen auch bei der Konzeption des diesjährigen Trend Space im Vordergrund. "Gemeinsam mit unseren Designern haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Schau zu kreieren. Mit einer intelligenten Materialauswahl galt es, einen minimalen ökologischen Fußabdruck anzustreben. Will heißen: Wo immer es möglich war, wurden alternative, nachhaltige Materialien eingesetzt", erläuterte Olaf Schmidt das Konzept.
Deco Team bringt die Farben zurück
Unter dem plakativen Motto "Colour is back" schöpfte das Deco Team aus dem Vollen und bot den Besuchern zu drei Trendthemen starke und stimmungsvolle Inszenierungen mit konkreten Styling-Ideen zum Nachmachen. Inspirationen fürs Schaufenster und kreative Collagen lieferten TV-Moderatorin Enie van de Meiklokjes und Stylistin Nicole Zweig.
Ein weiterer Besuchermagnet war zweifellos die Trendschau "Textile Future by Trevira CS", die vom renommierten Studio Werner Aisslinger konzipiert wurde. Der Designer interessiert sich insbesondere für den Einsatz neuer Technologien und ungewöhnlicher Materialien, die er auf die Welt des Produktdesigns anwendet. In Frankfurt wurden den Besuchern zukunftsweisende und innovative Einsatzmöglichkeiten von Trevira CS Textilien im Objektbereich präsentiert. Die Ausstellung soll den Entscheidern eine Plattform zum Netzwerken bieten. "Wir möchten abseits von realen Projekten Anregungen liefern, textile Anwendungen in den Bereichen Arbeitswelt, Hospitality, Gesundheit & Pflege, öffentliches Leben und Mobilität einmal neu zu denken", so Marketingleiterin Anke Vollenbröker. Sie stellte dem Publikum auch eine neu geschaffene Marken-Kategorisierung in die Produkte Trevia CS - safe and pure, Trevira CS Flex - safe and varied und Trevira CS Eco - safe and sustainable vor. Mit ihr lassen sich Produkte nach Eigenschaften und Funktionen unterscheiden.
| michaela.fischer@snfachpresse.deApelt
Als Nischenanbieter Trendsetter
Apelt zählt zu den Ausstellern der ersten Stunde auf der Heimtextil. Mit ihrer Internationalität und Informationsdichte ist die Messe für Donata Apelt-Ihling und Ehemann Ottmar Ihling, der zugleich Sprecher des Deco Teams ist, auch weiterhin ein unverzichtbarer Termin im Kalender. Mit Sorgen betrachten beide indes die Konzentrationsentwicklung im Handel.
Das Familienunternehmen ist im Markt als textiler Konzeptionist tätig. Das breit aufgestellte Sortiment aus Dekostoffen, Gardinen und Kissen einerseits sowie Bett- und Tischwäsche andererseits bietet gute Möglichkeiten, saisonale Artikel anzubieten und den Kunden übers Jahr zahlreiche Neuheiten anzubieten. "Wir glauben an Textilien und daran, dass eine schöne Umgebung für jeden Menschen wichtig ist", formuliert Donata Apelt-Ihling.
Auch in diesem Jahr war Apelt zweifach als Aussteller vertreten: in Halle 8 beim Deco Team mit einem perfekt abgestimmten Programm aus ausdrucksstarken Transparent- und Dekostoffen und einer dazu passenden Serie dekorativer Kissen im typischen Apelt-Design - und in Halle 12 mit dem Bettwäsche-Programm. Die Bilanz fiel positiv aus. Die Besucherfrequenz war gut, die Qualität der Kundengespräche hoch.
Active Online
Technologie made in Germany
Das Weseler Software-Unternehmen Active Online stellte ein neues Tool vor, das die automatische Bodenverlegung direkt in jedem Raumfoto visualisiert. Die Anwendung ist denkbar einfach: Raumfoto aufnehmen, in das Tool laden und einen Boden auswählen. Der Kunde sieht sofort, wie der im eigenen Raum wirkt, da die entsprechende Fläche automatisch erkannt und der Boden unter Berücksichtigung von Stuhl- und Tischbeinen, Pflanzen oder anderen Möbeln exakt virtuell verlegt wird. Die originale Licht- und Schattensituation bleibt erhalten.
Das Tool ist mit der Material-Plattform von Active Online kompatibel, wodurch sämtliche vorhandenen Bodenbeläge immer zentral verfügbar sind. Darüber hinaus ist es auch eigenständig zur Integration in Onlineshops oder E-Commerce-Plattformen nutzbar.
Continental
German Design Award für das Skai Design Lab
Continental präsentierte innovative und nachhaltige Polsterbezugsstoffe. Die Oberflächenmaterialien orientieren sich an Designtrends im Wohn- und Objektbereich und wurden dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Designer, Architekten und Innenausstatter konnten sich in Frankfurt von einem breiten Sortiment vielfältig einsetzbarer Materialien aus beschichteten Textilien der Marke Skai inspirieren lassen. Außerdem wurde mit Skai Pureto EN erstmals eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen synthetischen Materialien vorgestellt. Das Produkt ist frei von PVC und wird mit einem wasserbasierten PUR-System ressourcenschonend in Deutschland produziert.
Für sein Skai Design Lab hat Continental jüngst den German Design Award 2020 in der Kategorie "Web" erhalten. Das Internet-basierte Werkzeug habe den kompletten Designprozess verändert. Immer mehr Innenarchitekten und Planer nutzten es für die Individualisierung ihrer Projekte. Sowohl die Anmeldung als auch die Nutzung oder Serviceleistungen sind kostenlos.
Drapilux
Nachhaltige und schwer entflammbare Objektstoffe
Zur Heimtextil hatte Drapilux gleich vier Neuheitenpakete mitgebracht. Das Messe-Mega-Thema Nachhaltigkeit bedient das Emsdettener Unternehmen mit drei Objektartikeln, die zusätzlich schwer entflammbar sind. "In intensiver Zusammenarbeit mit Trevira ist es uns gelungen, ein Artikelpaket zu entwickeln, das einen Anteil an nachhaltig produzierten Fasern enthält, flammhemmend ist und der gewohnten Drapilux-Qualität entspricht", erklärte Vertriebsleiter Hubert Reinermann. Bis Ende 2020 hat man die Exklusivrechte zur Nutzung des neuen Garns. Diese Zeit soll genutzt werden, um die Faser weiterzuentwickeln und den Anteil des recycelten Materials zu erhöhen.
Getreu dem Motto der Gründerfamilie Schmitz "Der Zukunft verpflichtet. Schon immer!" haben nachhaltiges Produzieren, Wirtschaften und Handeln bei Drapilux Tradition, erklärte Reinermann. Der Textilhersteller hat sich im Herbst 2019 vom Hohenstein Institut auditieren lassen und die Zertifizierung nach Step by Oeko Tex (Sustainable Textile Production) in der höchsten Qualitätsstufe erhalten.
Ein Blackout-Paket bringt drei neue Artikel, wobei das Highlight eine beidseitig bedruckte Qualität ist. Bei Transparenz-Stoffen präsentiert Drapilux ebenfalls drei Neuheiten; hier sticht ein Artikel hervor, der Transparenz mit Akustikeigenschaften kombiniert. Zusätzlich wartet das Unternehmen mit einer echten Überraschung auf: Als Reminiszenz an die Textilkünstlerinnen des Bauhaus haben die Drapilux-Designer eine Sonderedition von Dekostoffen kreiert, deren Charakteristik an die Designsprache der Kunst-, Design- und Architekturschule erinnert.
Höpke
Zufrieden mit neuem Standort in Halle 4
Zur diesjährigen Heimtextil hatte Höpke einen erneuten Standortwechsel vorgenommen. Obgleich Mitglied im Deco Team, war der Textilverlag von Halle 8 in das Umfeld der Möbelstoff-Aussteller in Halle 4 umgezogen, um dort vor allem die Kunden aus dem Export zu erreichen.
Die Rechnung ging auf und Firmenchef Lars Maier war mit der Entscheidung zufrieden. Den neuen Stand hatte der Möbelstoff-Spezialist denn auch clever zweigeteilt: Ein Teil war für den Export reserviert, der andere den Kunden aus dem Handwerk vorbehalten.
Neben den bekannten Kollektionen aus dem Hause Höpke stand in diesem Jahr vor allem auch das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit im Fokus des Messeauftritts. Unter dem Titel "Höpke goes green" hat das Unternehmen eine Initiative ins Leben gerufen, bei der in Kooperation mit der Firma Plant-my-Tree möglichst viele Bäume gepflanzt und neue Wälder aufgeforstet werden sollen. Bereits im vergangenen Herbst wurden in Hessen und Brandenburg 1.000 Bäume gepflanzt.
Bis Ende 2020 soll dort mit der Unterstützung der Kunden ein kleiner "Höpke-Mischwald" mit 5.000 Bäumen entstehen. Dazu wird ab der dritten Kollektion, die ein Handwerks-Kunde kauft, in dessen Namen ein Baum gepflanzt, ab der fünften Kollektion sind es zwei.
Gardisette
Neuer Markenauftritt gelungen
Gardisette präsentierte sich in Frankfurt in neuer Optik. Das Gardinenlabel ist zwischenzeitlich zur modernen, gut verkäuflichen und erwachsen gewordene Marke innerhalb der Jab Anstoetz Gruppe avanciert. Entsprechend wurde der Relaunch des Erscheinungsbildes gestaltet, die grüne Signalfarbe des Logos durch einen zeitgemäßen warmen, dunklen Grauton ersetzt. Kombiniert mit dem grafischen Element eines Wellenbandes auf den Bügel- und Seitenkappen, fügt sich die Marke harmonisch in das Gesamtbild am PoS ein.
Dazu passend hatte der neue Messestand innerhalb des Deco Team Areals in Halle 8.0 seinen Auftritt in dezenten Grautönen. Das Konzept des Vorjahres, die Kollektionen nicht in Musterbügeln und -büchern, sondern in stilisierten Räumen eines imaginären Hauses zu präsentieren, wurde auch in diesem Jahr kreativ umgesetzt. In einer geführten Tour durch thematisch konzipierte Pavillons konnten die Besucher die Vielseitigkeit der aktuellen Stoffe, Muster und Themen kennen lernen und erleben, wie Stoffe alle Wohnbereiche emotional aufladen können, sie persönlicher und gemütlicher machen. Mit Dekorationen zu den klassischen Bereichen Wohnen, Essen, Schlafen, Arbeiten, Kochen und Entspannen lieferte der Stand zahlreiche Anregungen und inspirierende Dekoideen.
Gebr. Munzert
Made in Germany steht bei Exportkunden hoch im Kurs
Ein überaus positives Resümee zogen nach vier Messetagen Bernd Kout und Kerstin Baron-Breunig, Geschäftsführer und Vertriebsleiterin der Jacquardweberei Gebr. Munzert. "Unser Stand war sehr gut besucht, alle wichtigen Geschäftspartner waren da und wir haben darüber hinaus interessante Neukontakte knüpfen können", fasste Kout zusammen.
Das oberfränkische Unternehmen freute sich überdies über den German Design Award 2020 in der Kategorie "Home Textiles and Home Accessories" für die Kollektion Acoustic Line, nachdem bereits im Vorjahr die Pivot-Kollektion vom Rat für Formgebung mit dem begehrten Designpreis ausgezeichnet wurde. Acoustic Line verbindet den Zeitgeist moderner Architektur mit den innovativen Lösungen einer Jacquardweberei. Eine breite Palette an sanft schimmernden Unis, zeitlosen Streifenvariationen, plakativen Mustern und raffinierten Ausschneidern lassen Freiraum für Kreativität. Die permanent schwerentflammbaren Stoffe leisten zudem einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Raumakustik. Durch den Einsatz von absorbierenden Spezialgarnen und das Wissen um schallrelevante Bindungsstrukturen entstehen sogar im Bereich der semitransparenten Gardinenstoffe Schallschlucker. Dazu Bernd Kout: "Noch nie war ein Problemlöser so schön und so individuell. Die Lebensqualität in öffentlichen und privaten Bereichen wird still und leise aber merklich und messbar verbessert."
Saum & Viebahn/Heco
Die Heimtextil als Chance für den Fachhandel
Geschäftsführer Andreas Klenk hatte den Messeauftritt von Saum & Viebahn und Heco komprimiert, was in der Gesamtkulisse vom Deco Team positiv rüberkam. Beide Unternehmen spielten das Thema Farbe gekonnt in ihren neuen Kollektionen. Bei Saum & Viebahn kamen Seiden und Seidenoptiken hinzu, die auf dem eleganten Stand gekonnt in Szene gesetzt wurde. Entsprechend gut wurden die neuen Kollektionen von den Messebesuchern angenommen, wie Klenk zusammenfasste.
Trotz der überwiegend positiven Einschätzung nach vier Messetagen konstatierte der Geschäftsführer kritisch: "Die Lieferantendichte nimmt ab. Und der Fachhandel nutzt die Plattform Heimtextil als internationalste und bedeutendste Branchenveranstaltung nicht ausreichend."
Ocean Safe/Deco Design Fürus
Textilien, die zu 100 Prozent abbaubar sind
Zu den Vorreitern in puncto Kreislaufwirtschaft zählt das Krefelder Unternehmen Deco Design Fürus. Mit der Produktlinie Ocean Safe setzt Manuel Schweizer, Geschäftsführer von DDF und Ocean Safe - neben dem angestammten Geschäft als Zulieferer für Textilverlage und Großhändler - auf kompostierbare Textilien ohne Schadstoffe. "Es geht nicht darum, Grenzwerte einzuhalten, sondern Schadstoffe gänzlich zu vermeiden", sagt der Textilfachmann, der seine Nationalität im Namen trägt. Die Formel sei denkbar einfach: "Wo keine toxischen Inhaltsstoffe hineinkommen, kommen auch nie solche heraus."
Die Ocean Safe Produkte bestehen aus Naturfasern oder einem Polymer, sind aber zu 100 % biologisch abbaubar und würden innerhalb weniger Wochen verrotten. Schweizers Idee ist es, die Textilien einem biologischen Kreislauf zuzuführen und daraus Biogas oder Kompost zu gewinnen. Er sieht in der Cradle-to-Cradle-Technologie einen Paradigmenwechsel für die Textilindustrie und möchte Ocean Safe zum Qualitätssiegel in diesem Bereich machen.
Neutex
Objektkollektion im Fokus
Von einem herausforderndem Umfeld sprach Jochen Rieger mit Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr. Umso zufriedener zeigt sich der Neutex-Geschäftsführer mit dem Verlauf der Heimtextil für sein Unternehmen: "Die Besucherfrequenz und die Qualität der Kontakte und Gespräche waren sehr gut, was einmal mehr für die Internationalität der Messe spricht."
Zum zweiten Mal präsentierte sich der Hersteller unter dem Dach des Deco Teams. Dessen attraktive Präsentationsflächen in Kombination mit dem ausgefeilten Infotainment-Programm stellen nach Einschätzung Riegers einen enormen Mehrwert dar.
Neben einigen Entwicklungen in Sachen Digitalisierung stand bei Neutex zur Heimtextil vor allem die neue Objektkollektion im Fokus.
Stoeckel & Grimmler
150-jähriges Jubiläum
50 Jahre Heimtextil ist ein beachtliches Jubiläum für eine Messev, das vom Münchberger Unternehmen Stoeckel & Grimmler als Aussteller der ersten Stunde allerdings noch deutlich überboten wird. In diesem Jahr feiert das oberfränkische Textilunternehmen sein 150-jähriges Bestehen.
Obwohl Mitglied im Deco Team, hatte sich Stoeckel & Grimmler zur diesjährigen Heimtextil nicht für Halle 8.0, sondern die 12.0 entschieden - im thematischen Umfeld von Bed & Bath Fashion. Mit dem aktuellen Sortiment an Bett- und Frottierwäsche sowie Dekostoffen der drei Lizenzmarken Esprit, Joop und Schöner Wohnen war der Umzug die richtige Entscheidung, wie Vertriebsmitarbeiterin Maren Becher bestätigte.
Die drei Kollektionslinien greifen aber die Farbstimmungen der Deco Team Trendthemen 2020 auf. Sie zeigen sowohl plakative Farbenpracht als auch dezente, edle Kolorits im Scandi-Style.
aus
BTH Heimtex 02/20
(Wirtschaft)