Marburger Tapetenfabrik
Positive Entwicklung im Inland
Am Messestand der Marburger Tapetenfabrik blinkte es unaufhörlich. Denn in einen Teil der Tapeten waren 42.000 LED eingebaut. Inhaber Ullrich Eitel ließ es sich nicht nehmen, diese über ein Mobiltelefon immer mal wieder ein- und auszuschalten oder zu dimmen, was bei den Besuchern für manche Überraschung sorgte. Die LED stellt das Kirchhainer Unternehmen als Bausatz zur Verfügung. Damit Maler die Elemente kreativ einsetzen und auch reparieren können, bietet Marburger entsprechende Seminare an.
So glänzend der Auftritt in Frankfurt mit dem modernisierten, großzügigen Stand auch war: 2019 lief das Geschäft insgesamt nicht zufrieden stellend. Wie Eitel betonte, entwickelte sich der Umsatz im vergangenen Jahr im Inland zwar positiv, aber im Ausland brach er aufgrund von Sanktionen und Kriegen deutlich ein. Für den deutschen Markt gibt sich der Inhaber des vor 175 Jahren gegründeten Familienunternehmens auch 2020 optimistisch und verweist auf neue Kollektionen sowie die Werbekampagne "Deutschland tapeziert": "Diese Gemeinschaftsaktivität ist beispielhaft." Sein Unternehmen unterstützt die Aktion unter anderem mit dem Drucken des entsprechenden Logos auf Tapetenrollen.
Eitel hatte nach der Insolvenz von Pickhardt + Siebert Ende 2018 die Gebäude des Gummersbacher Herstellers übernommen. "Wir sind dabei, die Hallen zu vermieten oder zu verkaufen", erläuterte er.
Sorgen bereitet dem Inhaber die geringere Präsenz von Tapetenanbietern auf der Messe. "Wenn namhafte Aussteller fehlen, ist das keine gute Basis." Auch die Marburger Tapetenfabrik will analysieren, ob ein Messeauftritt im kommenden Jahr noch sinnvoll ist. Fest steht aber schon jetzt, "dass unser Stand 4 m kleiner wird". Der Aufwand für die Messe, auf der kaum noch Umsätze getätigt würden, sei immens. Und für die deutschen Großhändler müsse kein Anbieter mit einem Stand vertreten sein, denn die hätten sich längst einen Überblick über die Neuheiten verschafft. "Interessant sind aber neue Kunden aus dem Ausland."
Felix Diener, seit Mitte 2019 in Kirchhain neuer Kreativchef und Nachfolger von Dieter Langer, stellte seine erste Kollektion Memento vor. Die Wandbeläge laden zu einer Reise um die Welt ein. Exklusive Unikate liefert die Kollektion Horus II, beispielsweise oxidierte Eisenoberflächen, gecrushten Faltenwurf, rissiges Schlagmetall oder frisches Heu.
aus
BTH Heimtex 02/20
(Wirtschaft)