Balta:

Rückmietverkauf zweier Werke zur Schuldentilgung


Um ein vorrangiges Darlehen in Höhe von 35 Mio. EUR zu bedienen, hat die Balta-Gruppe zwei ihrer fünf Produktionsstätten in Belgien an wichtige Gläubigerbanken verkauft und für einen Zeitraum von zehn Jahren zurückgeleast. Mit dieser Sale-Lease-Back-Transaktion erhält Europas größter Hersteller von textilen Bodenbelägen 42 Mio. EUR.

Viele Unternehmen nutzen Leasing zum Beispiel für Maschinen, weil die Zinsen niedriger sind als für Bankkredite. Aber in belgischen Zeitungen nennen Experten Baltas Schritt, die eigenen Fabriken zu verkaufen, "außergewöhnlich" und sprechen davon, dass eine solche Art der Finanzierung für ein Industrieunternehmen immer "die letzte Option" sei.

Der börsennotierte Hersteller steht seit geraumer Zeit unter Druck. Die Nachfrage nach textilen Böden sinkt, die Rohstoffpreise lassen die Kosten ansteigen, der Brexit sorgt für Verunsicherung auf dem wichtigen Markt Großbritannien und das E-Commerce-Geschäft mit Teppichen in den USA hat Anlaufschwierigkeiten. Unter dem Strich ist die Rentabilität zu gering und die Verschuldung in Höhe von mehr als 300 Mio. EUR zu hoch. Der Wert von Balta ist seit dem Börsengang vor drei Jahren von rund 500 Mio. auf weniger als 100 Mio. EUR gesunken.
aus BTH Heimtex 03/20 (Wirtschaft)