Dr. Florian May über digitales Beizen von Parkett
Der Digitaldruck weitet seine Möglichkeiten aus
Mit dem Digitaldruck lassen sich nicht nur Dekore und Strukturen erzeugen, Hymmen kann mit seiner DLW-Maschinentechnik auch Parkett digital beizen und hat das Verfahren zum Patent angemeldet. Der Digitaldruck wird in vielen Branchen eingesetzt. Für den Boden schafft er mit seinen CMYK-Farben dekorative Designs, die besondere Rapportlängen, dielenübergreifende Motive, keine Dekorwiederholungen und einiges mehr erreichen. Und mit der 2016 eingeführten DLE-Technologie (Digital Lacquer Embossing) gelingt es, eine Oberflächenstruktur synchron zum Design der Holzmaserung zu erzeugen.
Als ganz aktuelles Verfahren hat die Hymmen für die Parkettindustrie nun das Beizen mit Hilfe von Digitaldruck entwickelt. Ursprünglich war Beizen nur auf der gesamten Produktfläche möglich. Muster oder Formen konnte höchstens durch Abkleben gestaltet werden. Jetzt wird mit der bereits bestehenden DLE-Maschinentechnik ein bereits zum Patent angemeldetes Beizverfahren digital umgesetzt.
Dr. Florian May, Head of Application Engineerung bei Hymmen, erklärte das auf dem Fußbodenkolloquium in Dresden so: "Im ersten Schritt wird das Holz zur Reduzierung aufstehender Fasern fein geschliffen. Dann wird eine hoch transparente Tinte digital auf die Bereiche aufgebracht, die keine Beize aufnehmen sollen. Die Tinte härtet aus und nun wird die Beize aufgebracht und wieder vertrieben. Im Anschluss schützt ein Decklack das Holz."
Damit nicht genug: Weil die aufgebrachte Tintenschicht sehr dünn ist, kann sie durch einen feinen Säuberungsschliff leicht entfernt werden. Damit wird ein zweiter Durchgang möglich, der eine andersfarbige Beize oder Behandlung mit offenporiger Versiegelung zum Einsatz bringt.
aus
Parkett Magazin 02/20
(Wirtschaft)