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Balta Home
Balta Home ist immer für überraschende Weiterentwicklungen gut. Letzten Sommer erst übernahmen die Maschinenweber die kreative Teppichmarke Papilio mit ihren jungen, bezahlbaren, handgefertigten Teppichen. Diesen Sommer kommen gleich zwei weitere Neuerungen hinzu: Erstens stellt Balta Home mit Re_Zen seine erste "Full-Circularity"-Teppichqualität aus 100 % Polyester vor, die nicht nur komplett recycelbar ist, sondern auch aus recycelten Materialien hergestellt wurde. Und zweitens zieht Balta seine offizielle Kollektionsvorstellung einen ganzen Monat vor - sodass die Einkäufer ihre Ware rechtzeitig zum Herbstgeschäft erhalten.
Das kennt man so aus Belgien: Im Sommer wird gemustert. Jeden Juli fahren Einkäufer aus dem europäischen Einzelhandel in die Gegend um Kortrijk, um bei den dort ansässigen Maschinenwebern Neuheiten zu sichten und zu bestellen. Die Ware kommt dann zwischen September und November in die Ladengeschäfte. Das hat Tradition, und Traditionen bieten Halt.
Mit Traditionen kann und sollte man aber auch mal brechen - etwa um neue Prozedere zu etablieren. Das hat die Teppichsparte des belgischen Maschinenwebers Balta Home getan und die "Early Bird Week" eingeführt: Nicht erst im Juli, sondern bereits Mitte Juni lud der Anbieter seine Kunden an seine Standorte in Sint Baafs-Vijve und Avelgem ein, um schon jetzt die aktuellen Balta-Home-Kollektionen vorzuführen. Der Vorteil für die Einkäufer: Die im Juni bestellte Ware ist bereits Ende September / Anfang Oktober am POS, also pünktlich zu Beginn des Herbstgeschäftes, der verkaufsintensivsten Zeit im Handel. "Das ist gerade in Europa besonders wichtig", erklärt Sales Director Jan Bonte. "Die Skandinavier haben ihre Sommerpause zum Beispiel im Juli und konnten uns früher nicht zur Kollektionsvorstellung besuchen - jetzt ja." Und da man in Belgien erst Mitte/Ende Juli in die Sommerpause geht, bleibt den Mitarbeitern von Balta Home umso mehr Zeit für das Abwickeln der Aufträge. Höhepunkt der Early-Bird-Week war ein abendliches Get-Together mit leckerem Fingerfood und Getränken an einer landschaftlich reizvoll gelegenen Bar mitten im Wald: eine hervorragende Gelegenheit, mit Balta-Mitarbeitern und Branchenkollegen ins Gespräch zu kommen.
Über 60 Kundengruppen sind dem Early-Bird-Aufruf der Maschinenweber gefolgt: hauptsächlich Einkäufer großer europäischer Filialisten und Onliner, die zusammen über 80 % des Balta-Home-Umsatzes ausmachen. Überhaupt seien die Zahlen für 2019 bisher sehr positiv: "Das erste Quartal war für Balta sehr erfolgreich, gerade für die Teppichsparte und vor allem in Deutschland", berichtet Bonte. Auf der Domotex habe man einige neue Kunden erreichen können, viele davon aus dem Online-Handel, den die Belgier durch hoch aufgelöstes Bild- und Videomaterial unterstützen. Derzeit gelangen bereits rund 25 % aller Balta-Teppiche über Online-Bestellungen zum Konsumenten.
Zwei Standorte, drei Schwerpunkte
Balta Home produziert und zeigt an zwei belgischen Standorten abgepasste Teppiche: In Avelgem wird die etwas höherpreisige Line A produziert, die auch die wasch- und faltbaren New-Generation-Qualitäten umfasst. In Sint-Baafs-Vijve stehen die günstigeren Berclon-Kollektionen im Mittelpunkt, außerdem befindet sich hier der Showroom für die handgefertigten Papilio-Teppiche.
Avelgem: Line A mit
Full-Circularity-Qualität
Eine nach eigenen Aussagen "bahnbrechende Neuheit" kann Balta Home dieses Jahr in Avelgem vorstellen: Mit Re_Zen ist es den Maschinenwebern erstmals gelungen, eine Full-Circularity-Qualität zu produzieren, genauer gesagt: recyclingfähige Teppiche, die ihrerseits zu 100% aus recyceltem Polyester gefertigt werden, inklusive Teppichrücken. Das Material wird aus alten PET-Flaschen gewonnen.
Die Umweltbilanz eines Teppichs ist wichtig; noch mehr Wert legt der Durchschnittskunde laut Balta Home allerdings auf Waschbarkeit, die bei Re_Zen ebenfalls gegeben ist. Und gerade auf den ersten Blick zählen natürlich Aussehen und Haptik. In dieser Hinsicht bietet Re_Zen einen sehr textilen, glänzenden Look mit stark schreibendem Flor. Die erhältlichen Farben: abgetönte Nuancen wie Beige, Grau oder Petrol.
Insgesamt sind die Farben des Line-A-Programms aus Avelgem subtiler als die der günstigeren, oft auch experimentelleren Berclon-Qualitäten, gleichzeitig aber intensiver und kontrastreicher als noch im Vorjahr, als Balta Home stark auf sehr helle Weiß- und Cremetöne setzte. Und immer sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt. Das gilt auch für die ebenfalls neue Kollektion Charm, ein (waschbares) Jacquardgewebe mit Chenille aus 100 % Polyester, dessen grafisch-ornamentale Muster durch Gobelins inspiriert wurden. Oder für die Linie Retro mit "aquarellig" gestalteten Bildern, die etwa einen Leoparden im Blätterwald zeigen, auch geometrische Muster oder Transitional Designs. Ebenfalls brandneu ist die sehr weiche und sanft glänzende Qualität Silhouette aus Cosy Heatset-PP. Der gewollt leicht unregelmäßige Flor zeigt grafische Muster, darunter viele im Berber-Stil, mit Streifen und Allover-Dessins.
Die Berclon-Kollektion:
"Demokratisierung
der High-End-Trends"
Experimenteller, farbiger und mutiger als Line A sind die sehr konsumigen Qualitäten der Berclon-Kollektion am Standort Sint-Baafs. Zum Kollektionswechsel im Juni wurden etwa 40 % aller Designs verändert.
Drei übergreifende Themen umfassen in diesem Sommer alle Berclon-Qualitäten: Softness, Griff und Textur. "Irgendetwas muss auf der Oberfläche passieren - zum Beispiel dadurch, dass Glanzgarne zum Einsatz kommen oder dass High-low-Strukturen für Lebendigkeit sorgen", erklärt Annelies Bouckaert, die den neuen Look in die Wege geleitet hat: Seit Januar ist sie als Head of Design für das Berclon-Programm verantwortlich. Struktur ist übrigens auch bei den vielen In-/Outdoor-Flachgeweben gefragt, die Flor- und Schlingenflächen mit ins Spiel bringen. Und die jetzt auch in rund zu haben sind - denn runde Teppiche werden laut Produktmanagerin Joke Hoorens immer beliebter.
"Demokratisierung der High-End-Trends" lautet das Motto der Berclon-Teppiche, die zu einem großen Teil über den Online-Handel verkauft werden und daher auf dem Bildschirm durch auffälligere Designs, intensivere Farbigkeit und stärkere Kontraste ins Auge fallen müssen. "Farbig" heißt allerdings nicht "grellbunt": Im Fokus stehen Töne wie Mittelbraun, Gelb und Blush; die neuen Beigetöne sind jetzt weniger gelblich. Vor allem im In-/Outdoorbereich wird Garn im Jute- oder Sisallook in Naturtönen gern mit Farbakzenten kombiniert. Hier ist das Ethno-Thema stark präsent - mit grafischen Designs "with a twist", die etwas komplexer daherkommen als bisher. Eine ganz bestimmte Farbe ist in dieser Saison laut Joke Hoorens allerdings ziemlich "out": Rot.
Die drei wichtigsten Berclon-Neuheiten heißen Ritual (Flachgewebe mit Flor), Shade (Flor mit Struktur) und Mix (Schlingen und Flor). Das In-/Outdoor-Flachgewebe Ritual zeigt geometrische Ethno-Skandi-Designs und war ursprünglich für den US-amerikanischen Markt bestimmt, stieß dann jedoch auch bei europäischen Kunden auf großes Interesse. Ritual kombiniert gemusterte Flachweb-Parts mit Flor und Fransen in natürlich-dezenten Farben wie Creme, Grau und Beige.
Die Entry-Level-Qualität Shade erhält ihre Hoch-Tief-Struktur durch die Kombination von BCF und Shrink-Polyester. Die Designs werden alternativ Ton-in-Ton oder mehrfarbig umgesetzt. Darunter: Blättermuster, Berber-Optiken, große Blüten oder Designs mit konzentrischen Kreisen, die an Regentropfen auf einer Wasseroberfläche erinnern.
Wenn es um Weichheit und Glanz geht, steht die Qualität Mix ganz hoch im Kurs. Sie bringt PP-Schlingen mit einem Flor aus Space-dyed-Polyestergarn zusammen und kalte mit warmen Tönen. Die Designs reichen von grafischen Mustern bis hin zu Vintage-Ornamenten im Fade-out-Look; auch Hell-Dunkel-Kontraste sind hier ein Thema.
Im Bereich Kinderteppiche zeigt Balta jetzt mehr Gesicht, genauer: Tiergesichter. Von den runden Teppichen der Serie Richie blicken dem Betrachter freundliche Eisbären, Löwen, Katzen, Pandas und Eulen entgegen. Auch hier setzt Balta Home auf Struktur (Flachgewebe und Flor) und nimmt sich dafür farblich zurück; sanfte Creme- und Beigetöne überwiegen.
Papilio: Investitionen
in Jute und Print
Seit einem Jahr gehört die Marke Papilio zur Balta-Gruppe. Seitdem wurde das handgefertigte Produktspektrum auch preislich an die Balta-Home-Teppichkollektionen angepasst. Dabei konzentriert man sich jetzt auf eine kleinere Auswahl "einfacher, aber raffinierter" Designs zu einem niedrigeren Durchschnittspreis. Vor allem in Jute und Print hat Balta bei der Gestaltung der aktuellen Papilio-Kollektion investiert; auch viele Recycling-Materialien, wie Recycling-Baumwolle, kommen zum Einsatz.
Designthemen sind hier Farbverläufe, ebenfalls plastische Kombinationen verschiedener Materialien oder Techniken ... und nicht zuletzt der Digitaldruck, der beispielsweise traditionelle, leicht verfremdete orientalische Teppichmuster auf das Grundgewebe bringt. Nach wie vor fließt viel Handarbeit in die Papilio-Kollektionen ein, etwa bei den handgewebten Qualitäten aus Baumwolle oder Jute (eingefärbt oder naturbelassen) oder beim Umsäumen der Teppichkanten. Auch farbige Seitenfransen und Bommel vermitteln weiterhin das junge, kreative Flair, für das Papilio so bekannt ist.• aus Carpet! 04/19 (Wirtschaft)
Einkauf im Juni, Lieferung zum Herbstgeschäft
Balta Home ist immer für überraschende Weiterentwicklungen gut. Letzten Sommer erst übernahmen die Maschinenweber die kreative Teppichmarke Papilio mit ihren jungen, bezahlbaren, handgefertigten Teppichen. Diesen Sommer kommen gleich zwei weitere Neuerungen hinzu: Erstens stellt Balta Home mit Re_Zen seine erste "Full-Circularity"-Teppichqualität aus 100 % Polyester vor, die nicht nur komplett recycelbar ist, sondern auch aus recycelten Materialien hergestellt wurde. Und zweitens zieht Balta seine offizielle Kollektionsvorstellung einen ganzen Monat vor - sodass die Einkäufer ihre Ware rechtzeitig zum Herbstgeschäft erhalten.
Das kennt man so aus Belgien: Im Sommer wird gemustert. Jeden Juli fahren Einkäufer aus dem europäischen Einzelhandel in die Gegend um Kortrijk, um bei den dort ansässigen Maschinenwebern Neuheiten zu sichten und zu bestellen. Die Ware kommt dann zwischen September und November in die Ladengeschäfte. Das hat Tradition, und Traditionen bieten Halt.
Mit Traditionen kann und sollte man aber auch mal brechen - etwa um neue Prozedere zu etablieren. Das hat die Teppichsparte des belgischen Maschinenwebers Balta Home getan und die "Early Bird Week" eingeführt: Nicht erst im Juli, sondern bereits Mitte Juni lud der Anbieter seine Kunden an seine Standorte in Sint Baafs-Vijve und Avelgem ein, um schon jetzt die aktuellen Balta-Home-Kollektionen vorzuführen. Der Vorteil für die Einkäufer: Die im Juni bestellte Ware ist bereits Ende September / Anfang Oktober am POS, also pünktlich zu Beginn des Herbstgeschäftes, der verkaufsintensivsten Zeit im Handel. "Das ist gerade in Europa besonders wichtig", erklärt Sales Director Jan Bonte. "Die Skandinavier haben ihre Sommerpause zum Beispiel im Juli und konnten uns früher nicht zur Kollektionsvorstellung besuchen - jetzt ja." Und da man in Belgien erst Mitte/Ende Juli in die Sommerpause geht, bleibt den Mitarbeitern von Balta Home umso mehr Zeit für das Abwickeln der Aufträge. Höhepunkt der Early-Bird-Week war ein abendliches Get-Together mit leckerem Fingerfood und Getränken an einer landschaftlich reizvoll gelegenen Bar mitten im Wald: eine hervorragende Gelegenheit, mit Balta-Mitarbeitern und Branchenkollegen ins Gespräch zu kommen.
Über 60 Kundengruppen sind dem Early-Bird-Aufruf der Maschinenweber gefolgt: hauptsächlich Einkäufer großer europäischer Filialisten und Onliner, die zusammen über 80 % des Balta-Home-Umsatzes ausmachen. Überhaupt seien die Zahlen für 2019 bisher sehr positiv: "Das erste Quartal war für Balta sehr erfolgreich, gerade für die Teppichsparte und vor allem in Deutschland", berichtet Bonte. Auf der Domotex habe man einige neue Kunden erreichen können, viele davon aus dem Online-Handel, den die Belgier durch hoch aufgelöstes Bild- und Videomaterial unterstützen. Derzeit gelangen bereits rund 25 % aller Balta-Teppiche über Online-Bestellungen zum Konsumenten.
Zwei Standorte, drei Schwerpunkte
Balta Home produziert und zeigt an zwei belgischen Standorten abgepasste Teppiche: In Avelgem wird die etwas höherpreisige Line A produziert, die auch die wasch- und faltbaren New-Generation-Qualitäten umfasst. In Sint-Baafs-Vijve stehen die günstigeren Berclon-Kollektionen im Mittelpunkt, außerdem befindet sich hier der Showroom für die handgefertigten Papilio-Teppiche.
Avelgem: Line A mit
Full-Circularity-Qualität
Eine nach eigenen Aussagen "bahnbrechende Neuheit" kann Balta Home dieses Jahr in Avelgem vorstellen: Mit Re_Zen ist es den Maschinenwebern erstmals gelungen, eine Full-Circularity-Qualität zu produzieren, genauer gesagt: recyclingfähige Teppiche, die ihrerseits zu 100% aus recyceltem Polyester gefertigt werden, inklusive Teppichrücken. Das Material wird aus alten PET-Flaschen gewonnen.
Die Umweltbilanz eines Teppichs ist wichtig; noch mehr Wert legt der Durchschnittskunde laut Balta Home allerdings auf Waschbarkeit, die bei Re_Zen ebenfalls gegeben ist. Und gerade auf den ersten Blick zählen natürlich Aussehen und Haptik. In dieser Hinsicht bietet Re_Zen einen sehr textilen, glänzenden Look mit stark schreibendem Flor. Die erhältlichen Farben: abgetönte Nuancen wie Beige, Grau oder Petrol.
Insgesamt sind die Farben des Line-A-Programms aus Avelgem subtiler als die der günstigeren, oft auch experimentelleren Berclon-Qualitäten, gleichzeitig aber intensiver und kontrastreicher als noch im Vorjahr, als Balta Home stark auf sehr helle Weiß- und Cremetöne setzte. Und immer sind sie sehr gut aufeinander abgestimmt. Das gilt auch für die ebenfalls neue Kollektion Charm, ein (waschbares) Jacquardgewebe mit Chenille aus 100 % Polyester, dessen grafisch-ornamentale Muster durch Gobelins inspiriert wurden. Oder für die Linie Retro mit "aquarellig" gestalteten Bildern, die etwa einen Leoparden im Blätterwald zeigen, auch geometrische Muster oder Transitional Designs. Ebenfalls brandneu ist die sehr weiche und sanft glänzende Qualität Silhouette aus Cosy Heatset-PP. Der gewollt leicht unregelmäßige Flor zeigt grafische Muster, darunter viele im Berber-Stil, mit Streifen und Allover-Dessins.
Die Berclon-Kollektion:
"Demokratisierung
der High-End-Trends"
Experimenteller, farbiger und mutiger als Line A sind die sehr konsumigen Qualitäten der Berclon-Kollektion am Standort Sint-Baafs. Zum Kollektionswechsel im Juni wurden etwa 40 % aller Designs verändert.
Drei übergreifende Themen umfassen in diesem Sommer alle Berclon-Qualitäten: Softness, Griff und Textur. "Irgendetwas muss auf der Oberfläche passieren - zum Beispiel dadurch, dass Glanzgarne zum Einsatz kommen oder dass High-low-Strukturen für Lebendigkeit sorgen", erklärt Annelies Bouckaert, die den neuen Look in die Wege geleitet hat: Seit Januar ist sie als Head of Design für das Berclon-Programm verantwortlich. Struktur ist übrigens auch bei den vielen In-/Outdoor-Flachgeweben gefragt, die Flor- und Schlingenflächen mit ins Spiel bringen. Und die jetzt auch in rund zu haben sind - denn runde Teppiche werden laut Produktmanagerin Joke Hoorens immer beliebter.
"Demokratisierung der High-End-Trends" lautet das Motto der Berclon-Teppiche, die zu einem großen Teil über den Online-Handel verkauft werden und daher auf dem Bildschirm durch auffälligere Designs, intensivere Farbigkeit und stärkere Kontraste ins Auge fallen müssen. "Farbig" heißt allerdings nicht "grellbunt": Im Fokus stehen Töne wie Mittelbraun, Gelb und Blush; die neuen Beigetöne sind jetzt weniger gelblich. Vor allem im In-/Outdoorbereich wird Garn im Jute- oder Sisallook in Naturtönen gern mit Farbakzenten kombiniert. Hier ist das Ethno-Thema stark präsent - mit grafischen Designs "with a twist", die etwas komplexer daherkommen als bisher. Eine ganz bestimmte Farbe ist in dieser Saison laut Joke Hoorens allerdings ziemlich "out": Rot.
Die drei wichtigsten Berclon-Neuheiten heißen Ritual (Flachgewebe mit Flor), Shade (Flor mit Struktur) und Mix (Schlingen und Flor). Das In-/Outdoor-Flachgewebe Ritual zeigt geometrische Ethno-Skandi-Designs und war ursprünglich für den US-amerikanischen Markt bestimmt, stieß dann jedoch auch bei europäischen Kunden auf großes Interesse. Ritual kombiniert gemusterte Flachweb-Parts mit Flor und Fransen in natürlich-dezenten Farben wie Creme, Grau und Beige.
Die Entry-Level-Qualität Shade erhält ihre Hoch-Tief-Struktur durch die Kombination von BCF und Shrink-Polyester. Die Designs werden alternativ Ton-in-Ton oder mehrfarbig umgesetzt. Darunter: Blättermuster, Berber-Optiken, große Blüten oder Designs mit konzentrischen Kreisen, die an Regentropfen auf einer Wasseroberfläche erinnern.
Wenn es um Weichheit und Glanz geht, steht die Qualität Mix ganz hoch im Kurs. Sie bringt PP-Schlingen mit einem Flor aus Space-dyed-Polyestergarn zusammen und kalte mit warmen Tönen. Die Designs reichen von grafischen Mustern bis hin zu Vintage-Ornamenten im Fade-out-Look; auch Hell-Dunkel-Kontraste sind hier ein Thema.
Im Bereich Kinderteppiche zeigt Balta jetzt mehr Gesicht, genauer: Tiergesichter. Von den runden Teppichen der Serie Richie blicken dem Betrachter freundliche Eisbären, Löwen, Katzen, Pandas und Eulen entgegen. Auch hier setzt Balta Home auf Struktur (Flachgewebe und Flor) und nimmt sich dafür farblich zurück; sanfte Creme- und Beigetöne überwiegen.
Papilio: Investitionen
in Jute und Print
Seit einem Jahr gehört die Marke Papilio zur Balta-Gruppe. Seitdem wurde das handgefertigte Produktspektrum auch preislich an die Balta-Home-Teppichkollektionen angepasst. Dabei konzentriert man sich jetzt auf eine kleinere Auswahl "einfacher, aber raffinierter" Designs zu einem niedrigeren Durchschnittspreis. Vor allem in Jute und Print hat Balta bei der Gestaltung der aktuellen Papilio-Kollektion investiert; auch viele Recycling-Materialien, wie Recycling-Baumwolle, kommen zum Einsatz.
Designthemen sind hier Farbverläufe, ebenfalls plastische Kombinationen verschiedener Materialien oder Techniken ... und nicht zuletzt der Digitaldruck, der beispielsweise traditionelle, leicht verfremdete orientalische Teppichmuster auf das Grundgewebe bringt. Nach wie vor fließt viel Handarbeit in die Papilio-Kollektionen ein, etwa bei den handgewebten Qualitäten aus Baumwolle oder Jute (eingefärbt oder naturbelassen) oder beim Umsäumen der Teppichkanten. Auch farbige Seitenfransen und Bommel vermitteln weiterhin das junge, kreative Flair, für das Papilio so bekannt ist.• aus Carpet! 04/19 (Wirtschaft)