Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Hauke Max Eder vertritt Deutschland bei den Euroskills
Nach zwei Tagen und fünf Aufgabenstellungen stand der Sieger fest: Hauke Max Eder ist der beste Jungmaler Deutschland. Er wird bei der Europameisterschaften der Berufe 2020 in Graz antreten.
Hauke Max Eder aus Thüringen ist der beste Jungmaler Deutschlands. Der 22-Jährige setzte sich beim Auswahlwettbewerb im Schulungszentrum der Mega in Hamburg gegen fünf Mitbewerber aus dem Maler-Nationalteam durch und wird nun an den Europameisterschaften der Berufe (Euroskills) vom 16. bis 21. September 2020 in Graz teilnehmen.
Neben Eder hatten sich Raphael Stöckl (20) aus Bayern, Jessica Jörges (22) sowie Jacqueline Kuhn (22) aus Hessen, Mustafa Hamdo (24) aus Hamburg und Vivien Deichmeier (25) aus Schleswig-Holstein den Herausforderungen gestellt. Die jungen Maler und Lackierer, die sich nach hervorragender Gesellenprüfung bereits bei Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene für das Maler-Nationalteam qualifiziert hatten, lieferten Arbeiten auf höchstem Niveau ab. "Toll," sagte Mega-Geschäftsführer Volker König und zeigte sich beeindruckt.
Arbeiten auf hohem Niveau
Für die Jury also keine leichte Entscheidung. "Die Leistungen der Teilnehmer lagen auf höchstem Niveau dicht beieinander. Diese Jungmaler und ihre Ausbildern können stolz auf sich sein", hob Matthias List hervor. Der Trainer des Nationalteams saß zusammen mit Betsy van Halteren-Schydlo von der Berufsschule Gsechs in Hamburg sowie Holger Jentz und Peter Killinger vom Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz in der Jury.
Die sechs Wettbewerbsteilnehmer mussten an zwei Tagen in jeweils eigenen Kojen fünf Flächen mit unterschiedlichen Techniken vor Publikum beschichten. Vor große Herausforderungen stellte sie die Vorbereitung eines Türblatts. Dabei mussten Gehrungen und Kanten nachgespachtelt, geschliffen und nach Farbvorgaben mit seidenglänzendem Lack beschichtet werden. Im Rahmen einer Tapezierarbeit wurde gefordert, eine Vlies-Mustertapete maßgenau aufzubringen.
Auf einer weiteren Wandfläche sollte eine vorgegebene Designarbeit mit Bleistift aufgezeichnet, mit Malstock, Lineal oder Malbrücke angelegt und nach Farbvorgabe ausgearbeitet werden. Ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten die Kandidaten lediglich bei der Aufgabe "Dekorative Gestaltung". Vorgegeben war einzig die Ausführung mit Oberflächentechniken. Farbigkeit und Motivauswahl waren freigestellt. Beim Speedwettbewerb wurde es besonders kniffelig. Denn dabei ging es nicht nur um Schnelligkeit, sondern gleichzeitig um Genauigkeit. Nachgemischte Farbtöne sollten harmonisch abgestuft in abgeklebte Flächen aufgetragen werden. In die Bewertung gingen Maßgenaugkeit, Deckvermögen auf den Flächen, Randschärfe und Sauberkeit mit ein.
Als gutes Zeichen wurde gewertet, dass wieder drei junge Frauen unter den Teilnehmern waren. "Es machen immer mehr Mädchen eine Ausbildung zum Maler und Lackierer, weil der Beruf so kreativ ist", meinte Christine Marzulla, beim Bundesverband zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch bei jungen Männern gewinne er weiterhin an Bedeutung, was die steigenden Ausbildungszahlen dokumentierten.
Alle sechs Teilnehmer werden weiterhin als Maler-Nationalteam wirken, das eine bundesweite Förderinitiative des Maler- und Lackiererhandwerks ist. Ihre Aufgabe besteht darin, sich im Beruf weiterzubilden, das Maler- und Lackiererhandwerk in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, Nachwuchs an Schulen zu werben sowie bei europäischen und internationalen Austauschprogrammen mitzumachen. Auf Hauke Max Eder muss nun sich intensiv auf die Euroskills vorbereiten, bei denen er die rund 40.400 Betriebe des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks vertreten wird.
Der nächste Auswahlwettbewerb für die Euroskills 2022 in St. Petersburg findet in zwei Jahren statt.
| cornelia.kuesel@snfachpresse.de
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