Daunen- und Federnindustrie
Absatzeinbruch und Probleme beim Import
Mainz. Die Corona-Krise hat die Daunen- und Federnindustrie über ihre Handelspartner nicht nur absatzseitig hart getroffen. Zur sinkenden Nachfrage kamen internationale Abhängigkeiten der Industrie innerhalb der Lieferketten hinzu, da sowohl das Füllmaterial, die Hüllen als auch die Verpackungsmittel zum großen Teil importiert werden. Die Schließung der Grenzen innerhalb Europas und die global insgesamt angespannte logistische Situation trugen deutlich zur Verschärfung der Situation bei, wie der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI) erklärt.
In einer Umfrage unter den Mitgliedern gaben zwei Drittel der Betriebe an, aufgrund der Corona-Krise bis zu 25% Umsatzverluste zu verzeichnen. Ca. 17% verorteten den Rückgang bei bis zu 50%, den gleichen Prozentsatz traf es mit einem Rückgang von bis 75% deutlich härter. Verlierer bei den Absatzkanälen war der stationäre Handel: 92% der befragten produzierenden Unternehmen registrierten sinkende Nachfrage für den Einzel-, 90% für den Möbelhandel und 80% für die Fachmärkte. Sogar für die Discounter, deren Öffnungszeiten nicht betroffen waren, vermerkten 33% einen Nachfragerückgang; 44% schätzten die Nachfragesituation als unverändert ein. Gewinner in der Krise war der Onlinehandel: 45% der deutschen Daunen- und Federnproduzenten verzeichneten eine gestiegene Nachfrage, 36% schätzen das Niveau als unverändert ein.
In Sachen Lieferfähigkeit sieht sich die Industrie in Deutschland gut aufgestellt: Zwei Drittel sieht für die Erfüllung geschlossener Kontrakte innerhalb der nächsten drei Monate keine Engpässe, die Mehrheit hat zudem noch darüber hinaus Kapazitäten frei. Und 55% sichern diese Lieferfähigkeit einschließlich der Befriedigung zusätzlicher Bedarfe sogar für die kommenden sechs Monate zu. Was die Preissituation für die kommende Herbst-/Wintersaison anbelangt, gaben sich die Mitgliedsunternehmen mit Prognosen entsprechend zurückhaltend.
aus
Haustex 05/20
(Wirtschaft)