HDH:

Zehn-Punkte-Plan zur Krisenbewältigung und Konjunkturbelebung


Auch die deutsche Holzindustrie leidet massiv unter der Corona-Krise. Globale Lieferbeziehungen seien fast gänzlich zum Erliegen gekommen, meldet der HDH, Hauptverband der Deutschen Holzindustrie. Grenzkontrollen und -schließungen zu europäischen Nachbarländern, Quarantänemaßnahmen und die Schließung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen verschärften zusätzlich die Material- und Personalknappheit in vielen Betrieben.

Allerdings seien die Branchen unterschiedlich stark betroffen, sagt HDH-Präsident Johannes Schwörer. So gingen immer mehr Unternehmen der Möbelindustrie wegen der Schließung ihrer Handelskunden in Kurzarbeit, der baunahe Bereich arbeite hingegen den guten Auftragsbestand der Vormonate ab. Schwörer begrüßt deshalb die Maßnahmen der Bundesregierung zur Krisenbewältigung, fordert aber schnelle und unbürokratische Soforthilfe zur Existenzsicherung der Betriebe. Der HDH hat deshalb konkrete Vorschläge zur Krisenbewältigung sowie mittel- und langfristige Maßnahmen zur Wiederbelebung der Konjunktur in einem Zehn-Punkte-Plan zusammengefasst.

"Oberste Priorität ist, die Unternehmen durch die Krise zu bringen und die Arbeitsplätze zu sichern. Deshalb fordern wir in dieser Ausnahmesituation zinsfreie Überbrückungskredite, verbunden mit Bundesbürgschaften insbesondere auch für die Warenkreditversicherung." Nach der Krise sei die Schaffung von Investitionsanreizen durch steuerliche Maßnahmen entscheidend. Denkbar ist laut HDH die Anhebung der AfA auf 3 % sowie die Einführung von Sonderabschreibungen.
aus Parkett Magazin 03/20 (Wirtschaft)