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Berry Alloc NV
Berry Alloc genießt einen guten Ruf in der Branche. Der Bodenbelagshersteller wird geschätzt für die Qualität seines Parketts, für die technische Reife seines HPL-Laminats und die mitunter beeindruckende Authentizität der Oberflächen seines DPL-Laminats sowie für die Zweckmäßigkeit seines patentierten Verlegesystems Dreamclick. Aus dieser Wertschätzung resultierte allerdings in den vergangenen Jahren nach Ansicht der belgischen Muttergesellschaft Beaulieu International Group (B.I.G.) ein vergleichsweise geringer Umsatz. Zuletzt erlöste das Unternehmen zwar weltweit 300 Mio. EUR mit seinen Laminat-, LVT- und Parkettsortimenten - hergestellt in den eigenen Werken in Norwegen, Belgien und Frankreich. Doch angesichts des Potenzials, welches in Berry Alloc schlummert, sieht die Eigentümerfamilie um Francis De Clerck noch erhebliche Wachstumsmöglichkeiten.
Aus diesem Grund gibt es seit 2019 neues Führungspersonal und eine neue Strategie. Dem 39-jährigen Andre Kerckhof wurde als Sales Director die globale Vertriebsverantwortung übertragen. Er ist zuvor 13 Jahre für die Balta-Gruppe tätig gewesen. Ebenfalls neu ist Mario Mündnich; der 48-Jährige verantwortet seit Februar die D/A/CH-Region. Er kommt von Fetim, einem niederländischen Großhändler für Bau- und Einrichtungsprodukte, unter anderem Bodenbeläge.
Fokus auf D/A/CH
Der Blick der Verantwortlichen richtet sich bei ihrer neuen Herangehensweise vor allem in Richtung der Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz sowie auf die in Belgien selbst produzierten LVT-Kollektionen Pure und Style. "Unsere Rigid-LVT "made in Belgium" haben neben einer hohen Produktqualität und wunderbaren Oberflächen zwei USPs", beschreibt Mündnich die Stoßrichtung im Vertrieb. Erstens: Beide Kollektionen verfügen über das patentierte 360°-Interlocking-System Dreamclick. Alle Dielen und Fliesen sind in regelmäßigen Abständen mit Klickelementen versehen. So lassen sie sich an allen vier Seiten zusammenfügen und untereinander kombinieren. Man kann also in jeder Raumecke mit der Verlegung beginnen. Es können sogar mehrere Handwerker parallel an einer Fläche arbeiten: Ein enormer Zeitvorteil, betont der Hersteller. Dank starrem Rigid Composite Board (RCB) lassen sich die Designbeläge auch direkt auf vorhandenen keramischen Fliesenböden verlegen.
Zweitens: Die Decklage der Serie Pure wirkt äußerst geräuschmindernd. "Pure erzielt deshalb einen Raumschall von nur 9,2 Sone und ist somit die leiseste LVT-Kollektion auf dem Markt", hebt der Vertriebsleiter Mündnich hervor.
In den kommenden 24 Monaten sollen diese Vorteile deutlich stärker in den D/A/CH-Markt getragen werden, um die Bekanntheit der Marke sowie die Umsätze zu erhöhen. "Wir haben einen Plan, wo wir in fünf Jahren in jedem Land sein wollen", gibt Vertriebsdirektor Kerckhof die Richtung vor. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Vertriebsstrategie geografisch und in Bezug auf die Kanäle fokussiert. Mündnich ist jetzt ausschließlich für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig; im Gegensatz zu seinem Vorgänger Michael Kopp, der zusätzlich weitere Länder in Osteuropa zu bereisen hatte.
Fokus auf Großhandel
Außerdem werde Berry Alloc sich auf den Holzgroßhandel sowie den Parkettleger fokussieren, weil man dort historisch am stärkten verankert sei. Bodenleger und Maler über mittelständische Bodenbelags- und Farbengrossisten zu erreichen, sei auch interessant für den Hersteller. DIY, kleinere Fachhändler, große bundesweite Händler sowie das Online- und Objektgeschäft würden allerdings erst einmal nicht angegangen.
"Wir konzentrieren uns auf bestehende Handelspartner und wollen dort vor allem über das Wachstumsprodukt LVT eine langfristige und enge Partnerschaft aufbauen, um nachhaltige Umsätze zu erzielen", skizziert Mündnich die Stoßrichtung. Man werde sich mit einem klaren Profil sauber positionieren und dichter an die Kunden heranrücken. "Wir gehen nicht mit der Gießkanne vor; und werden auch nicht mehr Umsatz um jeden Preis machen."
Außendienst
vergrößert
Mündnich steht dafür eine Vertriebsmannschaft mit acht Personen zur Verfügung. Sie soll wachsen, weil die Vertriebsgebiete kleiner werden, um mehr Kundennähe zu erzeugen. Seit Juni gibt es zwei neue Mitarbeiter in Bayern und Österreich, in der Schweiz werde gerade neues Personal gesucht.
|jochen.lange@snfachpresse.de
Berry Alloc kurz notiert
Neue Parkettkollektionen
Berry Alloc wird bis September eine neue Parkettkollektion vorstellen, die auf den Export ausgerichtet ist. 80 % der im eigenen französischen Werk produzierten Parkettware wird in Frankreich selbst abgesetzt.
Neue Laminatkollektion
Mit Cadenza hat Berry Alloc endlich ein DPL-Produkt für den Einstiegsbereich seiner Handelpartner: 8 mm dick, UVP zwischen 10 und 12 EUR, zehn Holzdekore.
Wichtigste Märkte
Die fünf umsatzstärksten Länder und Regionen für Berry Alloc sind Norwegen, Frankreich, Belgien, Großbritannien und D/A/CH. aus BTH Heimtex 09/20 (Wirtschaft)
Berry Alloc mit neuer Strategie in der D/A/CH-Region
Dem Laminat-, LVT- und Parketthersteller Berry Alloc wird hohe Produkt- und Designkompetenz zugeschrieben; ein nachhaltiger Durchbruch blieb aber bislang im Markt aus. Eine neue Führung mit neuer Strategie soll das ändern.Berry Alloc genießt einen guten Ruf in der Branche. Der Bodenbelagshersteller wird geschätzt für die Qualität seines Parketts, für die technische Reife seines HPL-Laminats und die mitunter beeindruckende Authentizität der Oberflächen seines DPL-Laminats sowie für die Zweckmäßigkeit seines patentierten Verlegesystems Dreamclick. Aus dieser Wertschätzung resultierte allerdings in den vergangenen Jahren nach Ansicht der belgischen Muttergesellschaft Beaulieu International Group (B.I.G.) ein vergleichsweise geringer Umsatz. Zuletzt erlöste das Unternehmen zwar weltweit 300 Mio. EUR mit seinen Laminat-, LVT- und Parkettsortimenten - hergestellt in den eigenen Werken in Norwegen, Belgien und Frankreich. Doch angesichts des Potenzials, welches in Berry Alloc schlummert, sieht die Eigentümerfamilie um Francis De Clerck noch erhebliche Wachstumsmöglichkeiten.
Aus diesem Grund gibt es seit 2019 neues Führungspersonal und eine neue Strategie. Dem 39-jährigen Andre Kerckhof wurde als Sales Director die globale Vertriebsverantwortung übertragen. Er ist zuvor 13 Jahre für die Balta-Gruppe tätig gewesen. Ebenfalls neu ist Mario Mündnich; der 48-Jährige verantwortet seit Februar die D/A/CH-Region. Er kommt von Fetim, einem niederländischen Großhändler für Bau- und Einrichtungsprodukte, unter anderem Bodenbeläge.
Fokus auf D/A/CH
Der Blick der Verantwortlichen richtet sich bei ihrer neuen Herangehensweise vor allem in Richtung der Märkte Deutschland, Österreich und Schweiz sowie auf die in Belgien selbst produzierten LVT-Kollektionen Pure und Style. "Unsere Rigid-LVT "made in Belgium" haben neben einer hohen Produktqualität und wunderbaren Oberflächen zwei USPs", beschreibt Mündnich die Stoßrichtung im Vertrieb. Erstens: Beide Kollektionen verfügen über das patentierte 360°-Interlocking-System Dreamclick. Alle Dielen und Fliesen sind in regelmäßigen Abständen mit Klickelementen versehen. So lassen sie sich an allen vier Seiten zusammenfügen und untereinander kombinieren. Man kann also in jeder Raumecke mit der Verlegung beginnen. Es können sogar mehrere Handwerker parallel an einer Fläche arbeiten: Ein enormer Zeitvorteil, betont der Hersteller. Dank starrem Rigid Composite Board (RCB) lassen sich die Designbeläge auch direkt auf vorhandenen keramischen Fliesenböden verlegen.
Zweitens: Die Decklage der Serie Pure wirkt äußerst geräuschmindernd. "Pure erzielt deshalb einen Raumschall von nur 9,2 Sone und ist somit die leiseste LVT-Kollektion auf dem Markt", hebt der Vertriebsleiter Mündnich hervor.
In den kommenden 24 Monaten sollen diese Vorteile deutlich stärker in den D/A/CH-Markt getragen werden, um die Bekanntheit der Marke sowie die Umsätze zu erhöhen. "Wir haben einen Plan, wo wir in fünf Jahren in jedem Land sein wollen", gibt Vertriebsdirektor Kerckhof die Richtung vor. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Vertriebsstrategie geografisch und in Bezug auf die Kanäle fokussiert. Mündnich ist jetzt ausschließlich für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig; im Gegensatz zu seinem Vorgänger Michael Kopp, der zusätzlich weitere Länder in Osteuropa zu bereisen hatte.
Fokus auf Großhandel
Außerdem werde Berry Alloc sich auf den Holzgroßhandel sowie den Parkettleger fokussieren, weil man dort historisch am stärkten verankert sei. Bodenleger und Maler über mittelständische Bodenbelags- und Farbengrossisten zu erreichen, sei auch interessant für den Hersteller. DIY, kleinere Fachhändler, große bundesweite Händler sowie das Online- und Objektgeschäft würden allerdings erst einmal nicht angegangen.
"Wir konzentrieren uns auf bestehende Handelspartner und wollen dort vor allem über das Wachstumsprodukt LVT eine langfristige und enge Partnerschaft aufbauen, um nachhaltige Umsätze zu erzielen", skizziert Mündnich die Stoßrichtung. Man werde sich mit einem klaren Profil sauber positionieren und dichter an die Kunden heranrücken. "Wir gehen nicht mit der Gießkanne vor; und werden auch nicht mehr Umsatz um jeden Preis machen."
Außendienst
vergrößert
Mündnich steht dafür eine Vertriebsmannschaft mit acht Personen zur Verfügung. Sie soll wachsen, weil die Vertriebsgebiete kleiner werden, um mehr Kundennähe zu erzeugen. Seit Juni gibt es zwei neue Mitarbeiter in Bayern und Österreich, in der Schweiz werde gerade neues Personal gesucht.
|jochen.lange@snfachpresse.de
Berry Alloc kurz notiert
Neue Parkettkollektionen
Berry Alloc wird bis September eine neue Parkettkollektion vorstellen, die auf den Export ausgerichtet ist. 80 % der im eigenen französischen Werk produzierten Parkettware wird in Frankreich selbst abgesetzt.
Neue Laminatkollektion
Mit Cadenza hat Berry Alloc endlich ein DPL-Produkt für den Einstiegsbereich seiner Handelpartner: 8 mm dick, UVP zwischen 10 und 12 EUR, zehn Holzdekore.
Wichtigste Märkte
Die fünf umsatzstärksten Länder und Regionen für Berry Alloc sind Norwegen, Frankreich, Belgien, Großbritannien und D/A/CH. aus BTH Heimtex 09/20 (Wirtschaft)