Bodenlegerfachbetrieb Wilhelm Hirdes in Hamburg

Vom Quereinsteiger zum Geschäftsführer

Der Hamburger Bodenlegerfachbetrieb Wilhelm Hirdes steht seit 1955 für Zuverlässigkeit und Qualität. Mittlerweile sind dort rund 20 Mitarbeiter tätig, die in der gesamten Hansestadt und in den Randgebieten im Einsatz sind. Und auch der Geschäftsführer kann eine spannende Karriere vorweisen.

Ralf Mengden leitet seit zehn Jahren den Bodenlegerfachbetrieb Wilhelm Hirdes in Hamburg. Der heute 56-Jährige ist gelernter Bodenleger und hat später den Teil 4, also den pädagogischen Teil der Meisterprüfung absolviert, um Lehrlinge ausbilden zu können. Eingestiegen in den hanseatischen Traditionsbetrieb ist er 1991 - als ungelernte Hilfskraft. "Mein damaliger Schwiegervater hat bei Wilhelm Hirdes gearbeitet, so kam es, dass ich dort anfing. Ich hatte zuvor als Selbstständiger einen kleinen Tabakladen in Eppendorf betrieben", berichtet der heutige Inhaber. Nach zwei Jahren war Mengden schließlich staatlich geprüfter Bodenleger, schnell wechselte er ins Büro, wurde mit Bauleiter-Aufgaben betreut. Später übernahm er dann das Unternehmen, das 1955 gegründet wurde. Heute übernimmt er vor allem die Termine mit den Kunden und schaut sich die Ergebnisse auf den Baustellen an - selbst Hand an die Fußböden legt er nicht mehr.

Ralf Mengden beschäftigt aktuell rund 20 Mitarbeiter, inklusive Bürokräfte. In der Regel hat er stets zwei bis drei Auszubildende - momentan sind es drei. "Wenn alles gut läuft, sind es ab dem Sommer sogar vier dieses Jahr, die bei uns eine Lehre zum Bodenleger machen." Der Fuhrpark umfasst acht Transporter und sieben Pkw.

Unter anderem in Uniklinik im Einsatz

Teppichboden, PVC-Beläge, Designplanken - das Leistungsspektrum des Unternehmens ist groß: "Wir verlegen alle Arten von Bodenbelägen, außer keramische Fliesen. Bodenbeläge sind unser Metier", beschreibt der Geschäftsführer seine Philosophie. "Unsere Zuverlässigkeit und die Qualität unserer Arbeit zeichnet uns aus. Wir sind in vielen behördlichen Bauten tätig", fügt der 56-Jährige an. Darunter waren öffentliche Gebäude der Stadt Hamburg wie Rathäuser, Bezirksämter, Museen sowie Polizei- und Feuerwehrreviere. Zu den größten Objekten, in denen Mengdens Team tätig war, gehören das Universitätsklinikum Eppendorf, das Allgemeine Krankenhaus Altona und das Unfallkrankenhaus Boberg. "Wir bewegen uns auf Verlegeflächen von 25 bis 1.500 m2 und erledigen auch kleinere Reparaturen. Das ist unser Steckenpferd. Flächen über 1.500 m2 hinaus, gehen nur noch über den Preis. Da wir uns den Luxus gönnen und mit eigenen festen Mitarbeitern arbeiten, diese nach Tarif bezahlen und Lehrlinge ausbilden, können wir bei diesen großen Flächen preislich nicht mehr mithalten", sagt Mengden.

Sein Team ist im gesamten Großraum Hamburg, aber auch in den Randgebieten, wie etwa Norderstedt in Schleswig-Holstein und im Großraum um den Showroom in Kayhude, im Einsatz. Etwa 60 % der Aufträge des Bodenlegerfachbetriebs entfallen auf gewerbliche Objekte, die restlichen 40 % auf private.

Eigener Showroom
befindet sich in Kayhude

Ralf Mengdens Unternehmen betreibt zudem seit sechs Jahren einen eignen Showroom in Kayhude im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein. Auf rund 300m2 Fläche finden die Interessierten dort das komplette Portfolio der Bodenbeläge vor: Designbeläge, Parkett, Teppichboden und vieles mehr. "An unserem ursprünglichen Firmensitz hatten wir nur eine sehr kleine Ausstellung, etwa 25 bis 30 m2 groß. Von daher wollte ich mit dem neuen Showroom vor allem Privatkunden ansprechen. Sie finden dort Muster in unterschiedlichen Größen", berichtet Ralf Mengden. Sehr viele Mustertafeln gebe es dort, im Parkettbereich sind diese etwa 2 m2 groß. "Der Kunde möchte die Bodenbeläge ja auch gerne anfassen, die Haptik ist ganz wichtig." Auf den Standort ist Mengden gekommen, da er täglich auf dem Weg von seinem Wohnort Seth in Schleswig-Holstein nach Hamburg an dem Gebäude vorbeifuhr. So fiel ihm der Leerstand auf und es entstand der heutige Showroom.

Dieser verzeichnet jährlich steigende Besucherzahlen, in der Regel sind es etwa 15 bis 25 Personen pro Woche, die dort vorbeikommen und sich informieren. Das Unternehmen habe viele Stammkunden, berichtet der Inhaber: etwa 70 % der Kunden kommen immer wieder.

Coronakrise trifft Unternehmen

Die Coronakrise trifft in Deutschland auch Betriebe wie den von Ralf Mengden. "Wir haben unseren Showroom deswegen erst einmal geschlossen", berichtet der Geschäftsführer. Es gelte, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Die Mitarbeiter, die im gewerblichen Bereich tätig sind, wurden in zwei Mannschaften aufgeteilt, die sich nicht begegnen sollen. "Im Büro ist das ebenfalls so. Hier haben wir jetzt eine Früh- und eine Spätschicht", sagt Mengden. Zudem wirke sich die Pandemie auf die Umsätze aus: "Die Einnahmen aus dem Privatbereich fehlen." Einige Aufträge bei Behördenbauten mussten aufgeschoben werden, Alten- und Pflegeheime dürfen Mengdens Mitarbeiter nicht mehr betreten, um die Ansteckungsgefahr der Bewohner zu minimieren. Von daher hofft der Geschäftsführer auf bessere Zeiten nach der Überwindung der Krise.

Wilhelm Hirdes im Überblick

Wilhelm Hirdes GmbH
Geierstr. 11
22305 Hamburg
Tel.: 040 / 60 82 06-0
Fax: 040 / 60 82 06-19

Geschäftsführer:
Ralf Mengden
Gründung: 1955
Mitarbeiter: rund 20, aktuell drei Azubis
Standorte:
Hamburg, Kayhude
Fuhrpark:
8 Transporter, 7 Pkw
Kundenstruktur:
60 % gewerblich, 40 % privat
aus FussbodenTechnik 04/20 (Wirtschaft)