VDPM:

Absatz der Trockenmörtel-produkte wächst das vierte Jahr in Folge


Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat in Zusammenarbeit mit B+L Marktdaten die Absatzzahlen für Trockenmörtelprodukte 2019 vorgelegt. Nach Berechnungen der Marktforscher konnten die Hersteller ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 0,8 % erhöhen. Damit wurden die Absätze bereits das vierte Jahr in Folge gesteigert. Die positive Entwicklung lässt sich vor allem auf die Neubaukonjunktur zurückführen. Wie bereits im Vorjahr sorgten vor allem begrenzte Verarbeiterkapazitäten für ein zum Teil schleppendes Modernisierungsgeschäft.

Im Hinblick auf die einzelnen Produktsegmente beim Mörtel gab es bei Estrichprodukten und Innenputzen eine überdurchschnittlich positive Marktentwicklung. Weniger zufriedenstellend zeigt sich die Bilanz bei den Außenputzen: Nach einer vielversprechenden Fortsetzung der positiven Entwicklung der Jahre 2017 und 2018 lagen die Absätze zum Jahresende 2019 hinter den Erwartungen zurück.

Ausblick birgt Ungewissheit

In den ersten Wochen dieses Jahres schauten die VDPM-Mitglieder und die Branche insgesamt noch optimistisch in die Zukunft: Der anhaltende Genehmigungsanstieg sowohl im Wohn- als auch im Nichtwohnbau ließ das laufende Jahr mit einem deutlichen Auftragspolster starten. Auch durch das "Klimapaket" verlief das Modernisierungssegment vielversprechend - bis die Corona-Pandemie alles veränderte.

Auch wenn die Auswirkungen bisher auf den Baustellen in Deutschland überschaubar sind, rechnen Experten ab dem zweiten Quartal vielfach mit einer schwierigeren Absatzsituation. Gründe dafür sind ein erhöhter Krankenstand, Hindernisse bei der Einreise für Subunternehmer aus den Nachbarländern, logistische Ausfälle und Verzögerungen im Genehmigungs- und Planungsprozess.

Branche sorgt vor

Entsprechend einer aktuellen Befragung bei Endverbrauchern sind auch potenzielle Modernisierer verunsichert. Vor allem größere Projekte werden zunächst verschoben. Ursächlich ist die Sorge bei den Eigenheimbesitzern vor Einkommenseinbußen, wie zum Beispiel bei akut drohender Kurzarbeit oder sogar Arbeitslosigkeit.

Dennoch: Nach B+L-Prognosen wird sich die Bauwirtschaft positiv von der Gesamtwirtschaft abkoppeln können. So konnte fast die gesamte Bauzulieferindustrie ein sehr gutes erstes Quartal 2020 verbuchen und Vorsorge treffen: Um zu erwartende Materialengpässe zu vermeiden, bauten Handel und Handwerk zusätzliche Lagerbestände auf. Des Weiteren führten verzögerte Lieferungen aus Asien zu verstärkter Nachfrage bei europäischen Lieferanten. Vor diesem Hintergrund sei laut B+L davon auszugehen, dass das Bauvolumen (BV) in Deutschland weniger zurückgehen werde als die gesamtwirtschaftliche Leistung (Stand 14.04.2020). Nach Hochrechnungen sei vorerst von einem Rückgang von 1,2 % im Bauvolumen des Hochbaus auszugehen.
Absatz der Trockenmörtel-produkte wächst das vierte Jahr in Folge
Foto/Grafik: VDPM / B+L Marktdaten
Absatz Trockenmörtelprodukte 2019
aus FussbodenTechnik 04/20 (Wirtschaft)