Generalversammlung 2020 zum ersten Mal online
Europäischer Parkettmarkt 2019 leicht erholt
Statt in Hamburg trafen sich die Mitglieder des Verbandes der Europäischen Parkettindustrie im Juni online zu ihrer ersten virtuellen Generalversammlung. Die ermutigende Entwicklung des europäischen Parkettmarktes 2019 mit einem Plus von 1,2 % erleidet 2020 durch die Corona-Pandemie einen schmerzlichen Dämpfer, weil vor allem in Südeuropa die Geschäfte wochenlang brach lagen.Nachdem der europäische Parkettmarkt 2018 geringfügig geschrumpft war, hatte er sich 2019 wieder leicht erholt. Die konsolidierten Daten des Verbandes der Europäischen Parkettindustrie, FEP, zeigen ein Plus von 1,2 % gegenüber einem Verlust von weniger als 1 % im Jahr zuvor. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen auf positiven Absatzentwicklungen in Deutschland, Polen, Frankreich und Italien. Skandinavien war hingegen rückläufig.
Die Produktion im FEP-Gebiet nahm mit + 1,6 % überproportional zu und überschritt die Schwelle von 78 Mio. m. Dazu addieren sich weitere 14,2 Mio. m in europäischen Nicht-FEP-Ländern. In der Summe ergeben sich somit 92,2 Mio. m (+ 0,7 %). In Deutschland nahm die Produktion nach den FEP-Zahlen 2019 um 1,2 % zu, der Absatz sogar um 3 %. Österreich meldet jeweils + 1 %, die Schweiz + 4,6 % in der Produktion, aber - 1 % im Absatz.
Deutscher Markt baut
Führungsposition aus, Eiche auch
Stärkster FEP-Produzent ist unverändert Polen mit gut 13,1 Mio. m (16,9 % Anteil) vor Schweden (14,5 %), Österreich (12,5 %) und Deutschland (11,3 %). Deutschland hat hingegen mit knapp 17,2 Mio. m seine Position als größter Markt weiter verstärkt (21,1 % Anteil), Frankreich folgt an zweiter Stelle (10,6 %), Italien an dritter (10,6 %), Schweden ist Nr. 4 (10,1 %) und Österreich Nr. 5 (8 %). Im Pro-Kopf-Verbrauch behauptet Schweden Platz 1 (0,8 m) vor Österreich (0,74 m). An dritte Stelle hat sich Estland (0,73 m) vor die Schweiz geschoben (0,67 m). Deutschland kommt auf 0,21 m und liegt damit leicht über dem FEP-Schnitt von 0,19 m.
Mehrschichtparkett konnte seinen Anteil an der FEP-Produktion nochmals ausbauen, von 82 auf 83 %, Massivparkett fiel von 17 auf 16 %, Mosaikparkett blieb bei 1 %.
Bei den Holzarten dominiert weiterhin Eiche mit Abstand das Geschehen (80,6%), an Beliebtheit gewonnen hat Esche (7,2 %), Tropenhölzer und Buche blieben stabil (3,4 % bzw. 2 %).
Vielversprechender Jahresstart
2020 vor dem Lockdown
Das Parkettjahr 2020 war vielversprechend gestartet, bevor die Corona-Pandemie die europäische wie die gesamte Weltwirtschaft ausbremste. In Europa verschlechterte sich die Situation von Norden nach Süden. Während das Leben in Skandinavien weitgehend normal blieb und auch in Deutschland die Geschäfte weiter liefen, waren Italien, Spanien und Frankreich wochenlang komplett abgeriegelt.
Obgleich sich die Lage mit dem Aufheben der Lockdowns seit Ende Mai, Anfang Juni langsam verbessert, rechnet die FEP nicht mit einer kurz- oder mittelfristigen Rückkehr zum vorherigen Umsatzniveau. Sie fordert gemeinsam mit anderen europäischen Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft einen EU-Konjunkturplan im Einklang mit dem "Green Deal" und dem neuen Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft.
Die nächste FEP-Generalversammlung mit dem begleitenden Parkettkongress ist vorgesehen vom 10. bis 11. Juni 2021 in Athen.
aus
Parkett Magazin 05/20
(Wirtschaft)