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MC-Bauchemie: Estrich-Sortiment komplett relauncht
FussbodenTechnik: Herr Hillringhaus, MC-Bauchemie hat sein Estrich-Sortiment überarbeitet und plant im nächsten Schritt den Vertrieb durch spezialisierte Mitarbeiter. Was sind die Hintergründe für diese Entscheidung?
Tim Hillringhaus: Das Estrich-Sortiment der MC-Bauchemie ist Teil unseres Geschäftsfeldes Hochbau. Bislang sind die Produkte über unseren Jobsite-Vertrieb direkt auf der Baustelle vertrieben worden. Die Mitarbeiter bieten hier allerdings eine große Bandbreite an Produktgruppen an. Für die Vertriebskollegen war es schwierig, beim Estrichleger Fuß zu fassen, da die Zielgruppe besondere Bedürfnisse hat. Da wir davon überzeugt sind, dass der Estrichmarkt Wachstumschancen bietet, fassten wir den Entschluss, das Sortiment zu überarbeiten und den Fokus auf den Estrichleger zu intensivieren. In den vergangenen vier Jahren haben wir den Markt analysiert, unsere Produkte auf den Prüfstand gestellt und neue Produkte entwickelt.
FT: Wie groß war das bisherige Estrich-Sortiment und wie groß ist das aktuelle?
Hillringhaus: Vorher umfasste unser Estrich-Sortiment 30 bis 40 Produkte. Es gab viele historisch gewachsene Produkte. Wir haben das Estrich-Sortiment bereinigt und liegen mittlerweile bei knapp über 20. Wir sind aber immer noch mitten im Prozess. Letztendlich ist das ein kontinuierlicher dynamischer Prozess.
FT: Mit welchen Produktgruppen sind Sie gestartet?
Hillringhaus: Angefangen haben wir mit den Estrichzusatzmitteln, da wir durch unser Geschäftsfeld Beton hier einen klassischen Background haben. Dank unserer sehr gut aufgestellten Abteilung Forschung & Entwicklung konnten wir den historisch gewachsenen Wildwuchs von neun ähnlichen Produkten deutlich einschränken. Wir haben uns für einen harten Schnitt entschieden und setzen jetzt auf drei bis vier Produkte, darunter zwei Neuentwicklungen. Mit unseren Produktfamilien Powerscreed und MC-Easyscreed hat der Estrichleger all das, was er wirklich braucht.
Danach haben wir unsere Haftvermittler, sprich Grundierungen, überarbeitet, bereinigt und zum Teil auch neue entwickelt. Es folgten die Oberflächensysteme und Versiegelungen sowie Epoxidharze. In den kommenden Monaten folgen die Ausgleichsmassen und die Fertigestriche.
FT: Konzentriert sich die MC-Bauchemie als Betonspezialist auf Zementestriche?
Hillringhaus: Alle unsere Produkte zur Estrichherstellung sind ganz klar auf Zementestriche ausgerichtet. Wir haben seit mehr als 50 Jahren eine Historie in der Betonindustrie und daraus transferieren wir unser Know-how auch in den Estrichbereich. Die Produktuntergruppen in unserem Estrichsortiment umfassen alles, was das Estrichlegerherz begehrt. Die drei Hauptproduktgruppen sind Zusatzmittel, Schnellzemente und Epoxidharze. Falls es mal vorkommt, dass der Estrichleger den Estrich ausgleichen muss oder doch noch eine Versieglung drauf soll, kann er beides auch bei uns bekommen. Unser Vorteil ist: Wir sind breit und gleichzeitig tief aufgestellt.
FT: In den vergangenen Jahren haben einige Anbieter das Geschäftsfeld Estrich bereits für sich entdeckt. Ist der stark umkämpfte Markt dennoch für MC-Bauchemie interessant?
Hillringhaus: In den Geschäftszielen 2020 der
MC-Bauchemie ist der Estrichmarkt als Fokusmarkt definiert. Wir investieren in diesen Markt und wollen uns dort voll einbringen, weil es für uns dort großes Potenzial gibt. Es mag ein umkämpfter Markt sein, aber viele Marktteilnehmer bieten nicht die Produktbreite wie wir an. Und: Es ist immer eine Frage der Zielgruppe. Wir stellen ausschließlich auf den Estrichleger ab. Wir erhalten positives Feedback von den Baustellen, auch wenn unser Estrich-Sortiment in den vergangenen Jahren nicht in unserem Vertriebsfokus war. Mit unseren neuen Produkten und unserer neuen Produktsystematik stoßen wir beim Estrichleger aktuell auf offene Ohren. Unser Wettbewerbsvorteil besteht darin, dass wir von A bis Z aufgestellt sind. Durch unsere große Bandbreite können wir ein Bauprojekt gesamtheitlich betrachten.
FT: Was verstehen Sie unter gesamtheitlicher Betrachtung?
Hillringhaus: Wir betrachten nicht nur das Estrichgewerk, sondern auch vor- und nachgelagerte Gewerke. Wir sehen das Bauprojekt in einer ganzheitlichen Sicht. Davon hat der Generalunternehmer oder Bauherr einen großen Nutzen. Es geht nicht nur um die Detaillösung an sich, sondern sie muss zur Gesamtsystematik und zum Gesamtbauwerk passen.
FT: Könnten die Estrichprodukte nicht auch für Bodenleger und Fliesenleger interessant sein?
Hillringhaus: Für Fliesenleger und Bodenleger haben wir mit Botament eine Schwestergesellschaft, die diese Zielgruppe betreut. Wir tauschen uns unter dem gemeinsamen Dach der MC-Bauchemie natürlich auch aus und arbeiten eng zusammen. Es ist von Vorteil, wenn man die Herausforderungen des Nachfolgewerks kennt, denn dann kann man den Estrichleger schon so vorbereiten, dass Probleme gar nicht erst auftreten. Das hilft ungemein.
FT: Was müssen Sie mit Ihrem relaunchten Estrich-Sortiment bieten, um interessant zu sein?
Hillringhaus: Wenn wir nur auf das Portfolio schauen, würde ich dessen Breite und die Tiefe nennen, weil wir damit alle Anforderungen abdecken können. Falls der Estrichleger mal ein paar Sack Ausgleichsmasse braucht oder den Estrich versiegeln will, kann er beides bei uns aus einer Hand bekommen. Er hat immer den gleichen Ansprechpartner und aufeinander abgestimmte, und damit sichere Systeme. Es kommt immer häufiger vor, dass es um über die klassischen Normen hinausgehende Sonderkonstruktionen geht. Bei diesen Aufbauten unterstützen wir Bauleiter und Architekten intensiv, um eine sichere und nachhaltige Lösung zu finden.
FT: Wie groß ist das derzeitige Vertriebsteam?
Hillringhaus: Noch werden die Estrichleger über unseren universellen Jobsite-Vertrieb mitbetreut. Da sind 20 bis 25 Vertriebler bislang in Deutschland unterwegs. Da wir uns stärker auf den Estrich fokussieren wollen, haben wir uns entschlossen, ein eigenes Vertriebsteam mit Fokus auf Estrichsysteme aufzubauen. Die entsprechenden Stellen sind bereits ausgeschrieben. Zurzeit suchen wir aktiv neue Mitarbeiter. Wir wollen gerne im Ruhrgebiet und in Frankfurt/Main starten. Wenn sich ein Top-Bewerber aus Hamburg melden würde, wären wir aber flexibel genug, auch dieses Vertriebsgebiet zu besetzen. Ziel ist es, in den Metropolregionen Deutschlands Vertriebsschwerpunkte für den Estrichbereich zu setzen und dort entsprechend auch Vertriebsmitarbeiter zu suchen. Das ist ein Prozess, der sicherlich noch ein paar Jahre dauern wird.
FT: Wie sprechen Sie die Zielgruppe erfolgreich an? Wie gewinnen Sie den Estrichleger für Ihre Produkte?
Hillringhaus: Meine Erfahrung ist, dass man den Estrichleger am besten direkt auf der Baustelle anspricht. Im Büro trifft man ihn nicht so häufig an. Kein Estrichleger hat die Zeit, sich hinzusetzen und schöne Broschüren, Flyer oder Newsletter durchzulesen. Die nimmt er kaum wahr. Wenn wir den Estrichleger von einem neuen Zusatzmittel oder Schnellzement überzeugen wollen, passiert das auf der Baustelle. Ich kann dem Estrichleger tausendmal sagen, wie toll sich das Produkt verarbeiten lässt. Glauben wird er es erst, wenn er es selbst verarbeitet hat. Die Feuertaufe findet auf der Baustelle statt.
FT: Bieten Sie auch eine anwendungstechnische Begleitung auf der Baustelle an? Was bieten Sie an Service an?
Hillringhaus: Die anwendungstechnische Betreuung der Baustellen erfolgt in erster Linie durch unseren technisch versierten Außendienst. Unsere Außendienstmitarbeiter sind ausschließlich Praktiker. Bei besonders schwierigen Konstruktionen ziehen wir auch unsere Anwendungstechnik hinzu. Es gibt eine Reihe von Serviceangeboten: Wir fahren beispielsweise mit raus auf die Baustellen, um CM-Messungen durchzuführen und nehmen Prismen. Diese können wir bei uns im Haus selber abdrücken, um eine Estrich-Eignungsprüfung durchzuführen. Was die Biegezugfestigkeiten angeht, geht die Tendenz mittlerweile zum F7. Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren beobachtet, dass der auf der Baustelle nicht mal so eben hergestellt wird. Es werden zudem vermehrt Leistungsnachweise gefordert, die wir dem Estrichleger abnehmen. Die Estrichleger erhalten nach unserem Baustellenbesuch ein Protokoll, in dem wir die Festigkeit des Estrichs bescheinigen. Auch abseits der üblichen Prüfungen und Serviceleistungen sind wir sehr flexibel. Wir stellen bei Bedarf auch Konstruktionen nach, um dem Estrichleger Sicherheit zu geben.
FT: Zum Abschluss ein Blick in die Glaskugel: Wie stellt sich das Estrich-Geschäft von MC-Bauchemie in zwei und wie in fünf Jahren dar?
Hillringhaus: In zwei Jahren wollen wir in den Metropolregionen ein schlagkräftiges Team von Vertriebsmitarbeitern aufgestellt haben, um auf den Baustellen präsenter zu sein. Wir wollen passende Leute finden, die Know-how mitbringen und gewillt sind, mit anzupacken. Man muss das Denken mitbringen, für die MC-Bauchemie und die Kunden etwas auf die Beine stellen zu wollen. In fünf Jahren ist es unser Ziel, dass wir einer der Top-Ansprechpartner auf der Baustelle sind, wenn es um das Estrichgewerk geht. Unsere Kunden erhalten zuverlässige und zielsichere Lösungen, die einen echten Mehrwert bieten. Da wollen wir hin. Denn nur wenn unsere Kunden glücklich sind, sind wir es auch.
Produktgruppen des Estrich-Sortiments der MC-Bauchemie
MC-Powerscreed - Beschleuniger für Zementestriche
MC-Easyscreed - Verarbeitungshilfen für Zementestriche
MC-Estrifan Additiv - Dispersionsadditive für Zementestriche
MC-Estribond - Haftbrücken und Grundierungen für Estrichsysteme
MC-Estripox - Epoxidharzsystem für die Beschichtung von Estrich- und Betonböden
MC-Floor Screed - Schnell härtende Fertigestriche, die nur mit Wasser anzumischen sind
MC-Floor Easyplan - Bodenausgleichsmassen der MC
MC-Floor TurboCem - Schnellzement der MC
MC-Estrifan - Imprägnierungen und Versiegelungen
Tim Hillringhaus zur Person
Tim Hillringhaus (28) ist als Global Product Manager für die Estrichsysteme der MC-Bauchemie verantwortlich. Der gelernte Chemielaborant und -techniker wechselte vor rund vier Jahren von einem Krefelder Rohstofflieferanten zur MC-Bauchemie. Dort stellte er die Estrichprodukte auf den Prüfstand und überarbeitete das Portfolio komplett. Hillringhaus begleitet die Produkte umfassend von der Entwicklung bis zur Baustelle. Parallel zum Beruf absolviert er aktuell ein BWL-Abendstudium. Für ihn persönlich hat sich bei MC-Bauchemie ein Kreis geschlossen, da er bereits in der neunten Klasse dort ein Schulpraktikum absolvierte, und sich bereits damals für die Bauchemie begeisterte.
MC-Bauchemie im Überblick
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Am Kruppwald 1-8 46238 Bottrop
Tel.: 0 20 41 / 1 01-0 Fax: 0 20 41 / 101-400
info@mc-bauchemie.de www.mc-bauchemie.de
Gründungsjahr: 1961
Mitarbeiter: mehr als 2.500 weltweit
Schwestergesellschaften: Botament Systembaustoffe GmbH & Co. KG,
Ultrament GmbH & co. KG
Verbandsmitglied bei: Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI),
Verband der Europäischen Bauchemieindustrie (EFCC)
Gesellschafter: Josef Verhoeven
Geschäftsführer: Dr. Ing. Claus-M. Müller,
Dr. Ekkehard zur Mühlen und Nicolaus M. Müller
Geschäftsbereiche: Betonherstellung, Bau und Instandsetzung von Bauwerken in Infrastruktur und Industrie, Bau und Instandsetzung von Bauwerken im Hochbau
Produkte: Bauchemische Produkte von A wie Abdichtung bis Z wie Zusatzmittel
Produktgruppen:
-Abdichtungen
-Altbau- und Mauerwerksinstandsetzung
-Bauteilverstärkung
-Betoninstandsetzung
-Betonkosmetik
-Betonnachbehandlung
-Betontrennmittel
-Bodenbeschichtungen
-Estrichsysteme
-Fugendichtstoffe
-Hydrophobierungen
-Injektionssysteme
-Tunnelbausysteme
-Oberflächenschutz
-Ombran - Unterirdische Abwassersysteme
-Vergussbeton & Vergussmörtel
-Zusatzmittel aus FussbodenTechnik 05/20 (Wirtschaft)
"Es muss auf der Baustelle funktionieren"
Die MC-Bauchemie ist bekannt für bauchemische Produkte zur Herstellung und Vergütung von Beton sowie zum Schutz und zur Instandhaltung von Bauwerken aus Beton. Im kommenden Jahr feiern die Bottroper das 60-jährige Bestehen des in mehr als 40 Ländern tätigen Familienunternehmens. Die vielfältige bauchemische Bandbreite der Produkte reicht von A wie Abdichtung bis Z wie Zusatzmittel. In den vergangenen vier Jahren hat MC-Bauchemie sein Estrich-Sortiment, das direkt an Estrichleger vertrieben wird, komplett überarbeitet. FussbodenTechnik sprach mit Tim Hillringhaus, Global Product Manager Estrichsysteme, über die neuen Estrichprodukte und den künftigen Vertrieb mit spezialisierten Estrich-Außendienstmitarbeitern.FussbodenTechnik: Herr Hillringhaus, MC-Bauchemie hat sein Estrich-Sortiment überarbeitet und plant im nächsten Schritt den Vertrieb durch spezialisierte Mitarbeiter. Was sind die Hintergründe für diese Entscheidung?
Tim Hillringhaus: Das Estrich-Sortiment der MC-Bauchemie ist Teil unseres Geschäftsfeldes Hochbau. Bislang sind die Produkte über unseren Jobsite-Vertrieb direkt auf der Baustelle vertrieben worden. Die Mitarbeiter bieten hier allerdings eine große Bandbreite an Produktgruppen an. Für die Vertriebskollegen war es schwierig, beim Estrichleger Fuß zu fassen, da die Zielgruppe besondere Bedürfnisse hat. Da wir davon überzeugt sind, dass der Estrichmarkt Wachstumschancen bietet, fassten wir den Entschluss, das Sortiment zu überarbeiten und den Fokus auf den Estrichleger zu intensivieren. In den vergangenen vier Jahren haben wir den Markt analysiert, unsere Produkte auf den Prüfstand gestellt und neue Produkte entwickelt.
FT: Wie groß war das bisherige Estrich-Sortiment und wie groß ist das aktuelle?
Hillringhaus: Vorher umfasste unser Estrich-Sortiment 30 bis 40 Produkte. Es gab viele historisch gewachsene Produkte. Wir haben das Estrich-Sortiment bereinigt und liegen mittlerweile bei knapp über 20. Wir sind aber immer noch mitten im Prozess. Letztendlich ist das ein kontinuierlicher dynamischer Prozess.
FT: Mit welchen Produktgruppen sind Sie gestartet?
Hillringhaus: Angefangen haben wir mit den Estrichzusatzmitteln, da wir durch unser Geschäftsfeld Beton hier einen klassischen Background haben. Dank unserer sehr gut aufgestellten Abteilung Forschung & Entwicklung konnten wir den historisch gewachsenen Wildwuchs von neun ähnlichen Produkten deutlich einschränken. Wir haben uns für einen harten Schnitt entschieden und setzen jetzt auf drei bis vier Produkte, darunter zwei Neuentwicklungen. Mit unseren Produktfamilien Powerscreed und MC-Easyscreed hat der Estrichleger all das, was er wirklich braucht.
Danach haben wir unsere Haftvermittler, sprich Grundierungen, überarbeitet, bereinigt und zum Teil auch neue entwickelt. Es folgten die Oberflächensysteme und Versiegelungen sowie Epoxidharze. In den kommenden Monaten folgen die Ausgleichsmassen und die Fertigestriche.
FT: Konzentriert sich die MC-Bauchemie als Betonspezialist auf Zementestriche?
Hillringhaus: Alle unsere Produkte zur Estrichherstellung sind ganz klar auf Zementestriche ausgerichtet. Wir haben seit mehr als 50 Jahren eine Historie in der Betonindustrie und daraus transferieren wir unser Know-how auch in den Estrichbereich. Die Produktuntergruppen in unserem Estrichsortiment umfassen alles, was das Estrichlegerherz begehrt. Die drei Hauptproduktgruppen sind Zusatzmittel, Schnellzemente und Epoxidharze. Falls es mal vorkommt, dass der Estrichleger den Estrich ausgleichen muss oder doch noch eine Versieglung drauf soll, kann er beides auch bei uns bekommen. Unser Vorteil ist: Wir sind breit und gleichzeitig tief aufgestellt.
FT: In den vergangenen Jahren haben einige Anbieter das Geschäftsfeld Estrich bereits für sich entdeckt. Ist der stark umkämpfte Markt dennoch für MC-Bauchemie interessant?
Hillringhaus: In den Geschäftszielen 2020 der
MC-Bauchemie ist der Estrichmarkt als Fokusmarkt definiert. Wir investieren in diesen Markt und wollen uns dort voll einbringen, weil es für uns dort großes Potenzial gibt. Es mag ein umkämpfter Markt sein, aber viele Marktteilnehmer bieten nicht die Produktbreite wie wir an. Und: Es ist immer eine Frage der Zielgruppe. Wir stellen ausschließlich auf den Estrichleger ab. Wir erhalten positives Feedback von den Baustellen, auch wenn unser Estrich-Sortiment in den vergangenen Jahren nicht in unserem Vertriebsfokus war. Mit unseren neuen Produkten und unserer neuen Produktsystematik stoßen wir beim Estrichleger aktuell auf offene Ohren. Unser Wettbewerbsvorteil besteht darin, dass wir von A bis Z aufgestellt sind. Durch unsere große Bandbreite können wir ein Bauprojekt gesamtheitlich betrachten.
FT: Was verstehen Sie unter gesamtheitlicher Betrachtung?
Hillringhaus: Wir betrachten nicht nur das Estrichgewerk, sondern auch vor- und nachgelagerte Gewerke. Wir sehen das Bauprojekt in einer ganzheitlichen Sicht. Davon hat der Generalunternehmer oder Bauherr einen großen Nutzen. Es geht nicht nur um die Detaillösung an sich, sondern sie muss zur Gesamtsystematik und zum Gesamtbauwerk passen.
FT: Könnten die Estrichprodukte nicht auch für Bodenleger und Fliesenleger interessant sein?
Hillringhaus: Für Fliesenleger und Bodenleger haben wir mit Botament eine Schwestergesellschaft, die diese Zielgruppe betreut. Wir tauschen uns unter dem gemeinsamen Dach der MC-Bauchemie natürlich auch aus und arbeiten eng zusammen. Es ist von Vorteil, wenn man die Herausforderungen des Nachfolgewerks kennt, denn dann kann man den Estrichleger schon so vorbereiten, dass Probleme gar nicht erst auftreten. Das hilft ungemein.
FT: Was müssen Sie mit Ihrem relaunchten Estrich-Sortiment bieten, um interessant zu sein?
Hillringhaus: Wenn wir nur auf das Portfolio schauen, würde ich dessen Breite und die Tiefe nennen, weil wir damit alle Anforderungen abdecken können. Falls der Estrichleger mal ein paar Sack Ausgleichsmasse braucht oder den Estrich versiegeln will, kann er beides bei uns aus einer Hand bekommen. Er hat immer den gleichen Ansprechpartner und aufeinander abgestimmte, und damit sichere Systeme. Es kommt immer häufiger vor, dass es um über die klassischen Normen hinausgehende Sonderkonstruktionen geht. Bei diesen Aufbauten unterstützen wir Bauleiter und Architekten intensiv, um eine sichere und nachhaltige Lösung zu finden.
FT: Wie groß ist das derzeitige Vertriebsteam?
Hillringhaus: Noch werden die Estrichleger über unseren universellen Jobsite-Vertrieb mitbetreut. Da sind 20 bis 25 Vertriebler bislang in Deutschland unterwegs. Da wir uns stärker auf den Estrich fokussieren wollen, haben wir uns entschlossen, ein eigenes Vertriebsteam mit Fokus auf Estrichsysteme aufzubauen. Die entsprechenden Stellen sind bereits ausgeschrieben. Zurzeit suchen wir aktiv neue Mitarbeiter. Wir wollen gerne im Ruhrgebiet und in Frankfurt/Main starten. Wenn sich ein Top-Bewerber aus Hamburg melden würde, wären wir aber flexibel genug, auch dieses Vertriebsgebiet zu besetzen. Ziel ist es, in den Metropolregionen Deutschlands Vertriebsschwerpunkte für den Estrichbereich zu setzen und dort entsprechend auch Vertriebsmitarbeiter zu suchen. Das ist ein Prozess, der sicherlich noch ein paar Jahre dauern wird.
FT: Wie sprechen Sie die Zielgruppe erfolgreich an? Wie gewinnen Sie den Estrichleger für Ihre Produkte?
Hillringhaus: Meine Erfahrung ist, dass man den Estrichleger am besten direkt auf der Baustelle anspricht. Im Büro trifft man ihn nicht so häufig an. Kein Estrichleger hat die Zeit, sich hinzusetzen und schöne Broschüren, Flyer oder Newsletter durchzulesen. Die nimmt er kaum wahr. Wenn wir den Estrichleger von einem neuen Zusatzmittel oder Schnellzement überzeugen wollen, passiert das auf der Baustelle. Ich kann dem Estrichleger tausendmal sagen, wie toll sich das Produkt verarbeiten lässt. Glauben wird er es erst, wenn er es selbst verarbeitet hat. Die Feuertaufe findet auf der Baustelle statt.
FT: Bieten Sie auch eine anwendungstechnische Begleitung auf der Baustelle an? Was bieten Sie an Service an?
Hillringhaus: Die anwendungstechnische Betreuung der Baustellen erfolgt in erster Linie durch unseren technisch versierten Außendienst. Unsere Außendienstmitarbeiter sind ausschließlich Praktiker. Bei besonders schwierigen Konstruktionen ziehen wir auch unsere Anwendungstechnik hinzu. Es gibt eine Reihe von Serviceangeboten: Wir fahren beispielsweise mit raus auf die Baustellen, um CM-Messungen durchzuführen und nehmen Prismen. Diese können wir bei uns im Haus selber abdrücken, um eine Estrich-Eignungsprüfung durchzuführen. Was die Biegezugfestigkeiten angeht, geht die Tendenz mittlerweile zum F7. Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren beobachtet, dass der auf der Baustelle nicht mal so eben hergestellt wird. Es werden zudem vermehrt Leistungsnachweise gefordert, die wir dem Estrichleger abnehmen. Die Estrichleger erhalten nach unserem Baustellenbesuch ein Protokoll, in dem wir die Festigkeit des Estrichs bescheinigen. Auch abseits der üblichen Prüfungen und Serviceleistungen sind wir sehr flexibel. Wir stellen bei Bedarf auch Konstruktionen nach, um dem Estrichleger Sicherheit zu geben.
FT: Zum Abschluss ein Blick in die Glaskugel: Wie stellt sich das Estrich-Geschäft von MC-Bauchemie in zwei und wie in fünf Jahren dar?
Hillringhaus: In zwei Jahren wollen wir in den Metropolregionen ein schlagkräftiges Team von Vertriebsmitarbeitern aufgestellt haben, um auf den Baustellen präsenter zu sein. Wir wollen passende Leute finden, die Know-how mitbringen und gewillt sind, mit anzupacken. Man muss das Denken mitbringen, für die MC-Bauchemie und die Kunden etwas auf die Beine stellen zu wollen. In fünf Jahren ist es unser Ziel, dass wir einer der Top-Ansprechpartner auf der Baustelle sind, wenn es um das Estrichgewerk geht. Unsere Kunden erhalten zuverlässige und zielsichere Lösungen, die einen echten Mehrwert bieten. Da wollen wir hin. Denn nur wenn unsere Kunden glücklich sind, sind wir es auch.
Produktgruppen des Estrich-Sortiments der MC-Bauchemie
MC-Powerscreed - Beschleuniger für Zementestriche
MC-Easyscreed - Verarbeitungshilfen für Zementestriche
MC-Estrifan Additiv - Dispersionsadditive für Zementestriche
MC-Estribond - Haftbrücken und Grundierungen für Estrichsysteme
MC-Estripox - Epoxidharzsystem für die Beschichtung von Estrich- und Betonböden
MC-Floor Screed - Schnell härtende Fertigestriche, die nur mit Wasser anzumischen sind
MC-Floor Easyplan - Bodenausgleichsmassen der MC
MC-Floor TurboCem - Schnellzement der MC
MC-Estrifan - Imprägnierungen und Versiegelungen
Tim Hillringhaus zur Person
Tim Hillringhaus (28) ist als Global Product Manager für die Estrichsysteme der MC-Bauchemie verantwortlich. Der gelernte Chemielaborant und -techniker wechselte vor rund vier Jahren von einem Krefelder Rohstofflieferanten zur MC-Bauchemie. Dort stellte er die Estrichprodukte auf den Prüfstand und überarbeitete das Portfolio komplett. Hillringhaus begleitet die Produkte umfassend von der Entwicklung bis zur Baustelle. Parallel zum Beruf absolviert er aktuell ein BWL-Abendstudium. Für ihn persönlich hat sich bei MC-Bauchemie ein Kreis geschlossen, da er bereits in der neunten Klasse dort ein Schulpraktikum absolvierte, und sich bereits damals für die Bauchemie begeisterte.
MC-Bauchemie im Überblick
MC-Bauchemie Müller GmbH & Co. KG
Am Kruppwald 1-8 46238 Bottrop
Tel.: 0 20 41 / 1 01-0 Fax: 0 20 41 / 101-400
info@mc-bauchemie.de www.mc-bauchemie.de
Gründungsjahr: 1961
Mitarbeiter: mehr als 2.500 weltweit
Schwestergesellschaften: Botament Systembaustoffe GmbH & Co. KG,
Ultrament GmbH & co. KG
Verbandsmitglied bei: Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI),
Verband der Europäischen Bauchemieindustrie (EFCC)
Gesellschafter: Josef Verhoeven
Geschäftsführer: Dr. Ing. Claus-M. Müller,
Dr. Ekkehard zur Mühlen und Nicolaus M. Müller
Geschäftsbereiche: Betonherstellung, Bau und Instandsetzung von Bauwerken in Infrastruktur und Industrie, Bau und Instandsetzung von Bauwerken im Hochbau
Produkte: Bauchemische Produkte von A wie Abdichtung bis Z wie Zusatzmittel
Produktgruppen:
-Abdichtungen
-Altbau- und Mauerwerksinstandsetzung
-Bauteilverstärkung
-Betoninstandsetzung
-Betonkosmetik
-Betonnachbehandlung
-Betontrennmittel
-Bodenbeschichtungen
-Estrichsysteme
-Fugendichtstoffe
-Hydrophobierungen
-Injektionssysteme
-Tunnelbausysteme
-Oberflächenschutz
-Ombran - Unterirdische Abwassersysteme
-Vergussbeton & Vergussmörtel
-Zusatzmittel aus FussbodenTechnik 05/20 (Wirtschaft)