Bodenhaus GmbH
Bodenhaus greift Groß- und Fachhandel an
Mit der neuen Vertriebsschiene Bodenhaus fokussiert Hornbach auf die Produktgruppe Bodenbeläge und nimmt damit neue Zielgruppen ins Visier: neben klassischen Baumarktkunden auch Handwerker. Das bedeutet neue Konkurrenz für Bodenbelagsfach- und -großhandel.Derzeit entsteht in Berlin-Schöneweide die erste Filiale der Hornbach-Tochter Bodenhaus. Bis zum Jahresende sollen die Umbauarbeiten in dem ehemaligen Sconto Möbelmarkt abgeschlossen sein. Zur noch im Dezember 2020 geplanten Eröffnung wartet auf die Kunden aber nicht das klassische Baumarktsortiment, sondern eine "sehr breite Auswahl an Fliesen, Parkett, Laminat, Vinyl und Terrassendielen", wie es vorab heißt. Mehr als 100.000 m
2 Produkte sollen auf den 9.000 m
2 der Niederlassung vorgehalten werden.
Profihandwerker und mobile Generalisten als Zielgruppe
"Bodenhaus steht für geballte Kompetenz und eine Auswahl im Bereich der Hartbodenbeläge, die hierzulande ihresgleichen sucht", legt Geschäftsführer Christian Hünerfauth die Messlatte schon vor der Eröffnung sehr hoch. Aber auch beim Service will der neue Marktteilnehmer die Konkurrenz überflügeln: "Anders als im klassischen Fachhandel sind bei uns sehr viele Artikel sofort verfügbar - in den jeweils benötigten Mengen. Persönliche Ansprechpartner, verschiedene Services wie Zuschnitt auf Bestellung und Zufuhr auf die Baustelle, ein eigenes Bestell- und Designcenter für die Planung von unterschiedlichen Räumen und auch eine Möglichkeit, Bauschutt einfach über uns zu entsorgen, runden das Konzept ab. Des Weiteren werden wir an sechs Tagen in der Woche, durchgehend von früh morgens bis in den Abend hinein, für unsere Kunden geöffnet haben. Auch über Schausonntage denken wir aktuell nach."
Die Aufzählung der Leistungen lässt anklingen, dass Hornbach mit Bodenhaus nicht nur private Heimwerker ansprechen möchte, sondern auch Profihandwerker und mobile Generalisten, wie Christian Hünerfauth im Gespräch mit der Fachzeitschrift Baustoffmarkt dann auch bestätigt. Damit wird die neue Vertriebslinie sowohl zur Konkurrenz für den Fach- wie für den Großhandel.
Onlineshop mit Click & Collect
Probleme bei der Warenverfügbarkeit erwartet der Geschäftsführer nicht. Neben der großen Auswahl sei sie der Kern des Konzeptes und er beruft sich im Interview auf die Erfahrungen des Konzerns mit seinen Baumärkten: "Bodenhaus setzt ebenfalls auf große Flächen, viel Raum für Einlagerungen, ein gutes Warenwirtschaftssystem und eine dazu passende Logistik, um eine direkte Verfügbarkeit der Artikel für Profi- und Privatkunden sicherzustellen." Ein zweiter Standort in Köln soll 8.000 m
2 Fläche haben und im Verlauf des Jahres 2021 ans Netz gehen. In jeder Filiale sollen sich rund 40 Mitarbeiter um die Kundschaft kümmern.
Die Bodenhaus-Niederlassungen werden durch einen Onlineshop ergänzt, "zunächst mit der Funktion ,Reservieren & Abholen’", erklärt Hünerfauth im Baustoffmarkt. Kunden finden dort dann auch Informationen zum Bestand in der Filiale.
| thomas.pfnorr@snfachpresse.deHornbach: Der Konzern
Bodenhaus ist eine Tochter der Hornbach Baumarkt AG, die mit ihren 160 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Niederlande, Schweden, der Slowakei, Tschechien und Rumänien zuletzt einen Jahresumsatz von 4,4 Mrd. EUR gemacht hat. Zum Konzern gehört außerdem die regional aufgestellte Hornbach Baustoff Union. Sie betreibt gegenwärtig 34 Filialen in Deutschland und Frankreich und hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 299,5 Mio. EUR umgesetzt.
Die auf den Schieferdeckermeister Michael Hornbach und seinen 1877 gegründeten Handwerksbetrieb zurückgehende Firmengruppe ist börsennotiert und wird heute in fünfter Generation vom Vorstandsvorsitzenden Albrecht Hornbach (Hornbach Holding) und seinem Bruder Steffen (Hornbach Baumärkte) geleitet. Und das mit Erfolg: Der Umsatz ist binnen zehn Jahren um gut 50 % auf 4,7 Mrd. EUR angewachsen. Zuletzt wurde die Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2020/21 nach oben korrigiert. Trotz der Unsicherheiten rund um Corona rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzplus zwischen 8 und 15 %.
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BTH Heimtex 11/20
(Wirtschaft)