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Ikea profitiert zumindest online von Corona
Weltweit hat Ikea durch Corona kräftig Umsatz eingebüßt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben die Schweden (leicht) hinzugewonnen. Dem Onlinegeschäft hat die Pandemie einen ordentlichen Schub gebracht. "Wir leben in unsicheren Zeiten. Wir alle sind vorsichtiger, was unsere Brieftasche angeht, und verbringen mehr Zeit daheim." Die Einschätzung von Jon Abrahamsson Ring, CEO der Inter Ikea Group, beschreibt die aktuelle Situation rund um den Globus ebenso wie die Entwicklung beim schwedischen Möbelhändler im Geschäftsjahr 2019/2020 (31. August). Tatsächlich mussten die Menschen mehr Zeit daheim verbringen und konnten oder wollten daher weniger Geld bei Ikea ausgeben. Der weltweite Umsatz ist von 41,3 Mrd. EUR auf 39,6 Mrd. EUR gefallen. Kräftig an Volumen zugenommen hat zumindest das Onlinegeschäft mit plus 45 %. Allerdings stellt Ring auch fest: "Niedrige Preise sind wichtiger denn je." Dem entsprechend habe das Niedrigpreissegment im vergangenen Sommer mehr als die Hälfte des Ikea-Einzelhandelsumsatzes ausgemacht. In Deutschland, Österreich und der Schweiz lief es vergleichsweise gut. Alle drei Länder verzeichnen ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr.
Für Deutschland meldet Ikea 5,3 Mrd. EUR Umsatz (+0,9 %). Davon entfallen 861 Mio. EUR (+74,3 %) auf das Onlinegeschäft, dessen Anteil am Gesamtumsatz sich durch Corona von 9,4 auf 16,2 % erhöht hat. "Der Ausbau von Click & Collect und des Onlinepanungs- und -beratungsservices haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir weiterhin für unsere Kunden da sein konnten", so Geschäftsführer Dennis Balslev. Mitte März hatte Ikea seine 53 Standorte in Deutschland geschlossen; Mitte April konnten die ersten Filialen wieder öffnen.
82,3 Mio. Menschen (-15,7 %) wurden in den deutschen Ikea-Häusern gezählt. Der Durchschnittsbon im stationären Handel blieb mit 89,23 EUR nahezu unverändert. Online waren es im Schnitt je Kauf 251,07 EUR, was einem Anstieg um 53,4 % entspricht.
Ein ähnliches Bild wie in Deutschland zeigte sich in der Schweiz. Obwohl die neun Einrichtungshäuser in der Eidgenossenschaft knapp zwei Monate lang geschlossen bleiben mussten, gelang ein leichter Zuwachs beim Gesamtumsatz in Höhe von 0,7 % auf knapp 1,2 Mrd. CHF (1,1 Mrd. EUR). Dafür verantwortlich sind Nachholeffekte im Anschluss an die Schließung und ein sattes Plus von 60 % im Onlinegeschäft. Dieses hat in der Schweiz inzwischen einen Umsatzanteil von 14,7 % (Vorjahr: 9,1 %).
In Österreich hat Ikea 847,3 Mio. EUR (+5,5 %) umgesetzt. "Die Woche nach dem Lockdown, Anfang Mai, war die beste aller Zeiten in Österreich", wird Country Manager Alpaslan Deliloglu zitiert. Der Umsatzausfall sei an den acht Standorten bis Ende August mehr als aufgeholt worden. Und auch in der Alpenrepublik hat Corona dem Onlineshop einen kräftigen Schub beschert: 124 Mio. EUR (+65 %) gaben Kunden im Netz aus; der Umsatzanteil liegt bei rund 15 %.
aus
BTH Heimtex 01/21
(Wirtschaft)