ZDB Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V.

Holzbau lehnt Tegernseer Gebräuche ab


Die Fachversammlung von Holzbau Deutschland, dem Bund der Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, erkennt die Anwendung der "Gebräuche für den Handel mit Holz- und Holzprodukten in Deutschland" (Tegernseer Gebräuche) für das Zimmerer- und Holzbaugewerbe nicht mehr als Handelsbrauch im Sinne des § 346 HGB an. Die Fachversammlung war sich einig, dass sich der Einsatz von Holz- und Holzwerkstoffen im Bauwesen entscheidend weiterentwickelt habe und die Tegernseer Gebräuche damit nicht mehr der heutigen Praxis entsprechen. Diese Weiterentwicklung betreffe sowohl die allgemein verbindlichen Regelwerke (insbesondere Normen) als auch die flächendeckende Verwendung von allgemeinen Geschäftsbedingungen. Im heutigen Holzbau würden nur geregelte Bauprodukte von den Betrieben des Zimmerer- und Holzbaugewerbes bestellt und verarbeitet bzw. verbaut, deren qualitative Anforderungen entsprechend definiert seien.

Da die Tegernseer Gebräuche vom Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Gänze abgelehnt werden, beteiligte sich Holzbau Deutschland auch nicht an dem Entwurf der Neufeststellung 2020 für die Tegernseer Gebräuche, der zur öffentlichen Konsultation verbreitet worden war.
aus Parkett Magazin 01/21 (Wirtschaft)