Heimtextil Frankfurt

Heimtextil Trends 21/22

Was gibt es Neues in der Saison 2021/22? Die überraschende Antwort des Trend Councils der Heimtextil lautet: "Nothing New, Everything New". Wir zeigen, was hinter den vier aktuellen Trends Repurpose, Rewild, Reinforce und Revive steckt.

"Nothing New, Everything New" steht als Motto über den Trendthemen der Heimtextil 2021. Ja was denn nun: Nichts Neues oder alles neu? Beides stimmt, so die Überzeugung des Trend Councils der Internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, das in diesem Jahr aus Anja Bisgaard Gaede (SPOTT Trends & Business, Herning), Anne Marie Commandeur (Stiljinstituut Amsterdam) sowie Kate Franklin und Caroline Till (beide Studio Franklin Till, London) besteht.

Repurpose, Rewild, Reinforce und Revive haben sie die Trends für die Saison 2021/22 genannt. In ihnen kommt einerseits eine Rückbesinnung auf Vergangenes und Althergebrachtes zum Ausdruck - also "nichts Neues". Andererseits entstehen daraus neue Ideen, neue Herangehensweisen, neue Produktionsmethoden, neue Produkte: Also doch: "alles neu".

Entstanden sind die Trendthemen aus der Analyse gegenwärtiger Strömungen. Während Textilien und Konsumgüter früher meist aus einer Notwendigkeit heraus gekauft wurden, veränderte sich der Anspruch an die Produkte im 20. Jahrhundert: Sie sollten den Käufern Freude bereiten, mussten gleichzeitig nicht mehr ein Leben lang halten. Doch jetzt ist die Zeit reif, einen Schritt weiter zu gehen und das Verständnis von "neu" zu überdenken, meint das Trend Council. Denn Konsumenten und die Branche hinterfragen existierende Systeme und lassen neue Arbeitsweisen entstehen.

Wir stellen Ihnen Repurpose, Rewild, Reinforce und Revive auf der nächsten Doppelseite vor. Das zugehörige Trendbuch können Sie bestellen über bit.ly/3sTOid4.
Heimtextil Trends 21/22
Foto/Grafik: Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Andreas Houmann
Repurpose
Wiederverwenden statt wegschmeißen – Was lässt sich aus bereits bestehenden Stoffen neu erschaffen? Repurpose (Wiederverwendung) erzählt die Produktentwicklung in der Textilindustrie neu: Während der klassische Designprozess damit beginnt, neue Rohstoffe zu beschaffen, geht es hier darum, gebrauchte Materialien für neue Produkte zu nutzen. Von der Kreation bis zur Kuration – Repurpose gibt vorhandenen Textilien einen neuen Zweck und würdigt das, was bereits hergestellt wurde. Ein Trend, der in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen wird.
Heimtextil Trends 21/22
Foto/Grafik: Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Andreas Houmann
Rewild
Zurück zur Natur – Die Menschen haben in der postmodernen Welt den Bezug zur Natur verloren. Das hat auch Auswirkungen darauf, wie Individuen das sie umgebende Ökosystem verstehen und wie sie es nutzen. Rewild thematisiert die Rückkehr zum ursprünglichen, wilden Zustand der Natur. Es geht darum, die Weisheit der Natur zu verstehen und von ihr zu lernen: Natürliche Ressourcen werden wiederentdeckt und in einem modernen Kontext angewendet. So können nachhaltige und regenerative Lösungen die Produktentwicklung der Branche bereichern. Schätze der Natur, indigene, wilde und grundlegende Lebensbedingungen – all das spiegelt sich visuell und textil in Rewild wider.

Heimtextil Trends 21/22
Foto/Grafik: Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Andreas Houmann
Reinforce
Für die Ewigkeit – Roh, belastbar, ausdrucksstark: Für den Trend Reinforce (verstärken) stehen die Stärkung von Materialien und ein vom Brutalismus geprägtes Design im Vordergrund. Die Stimmung von Reinforce ist einfach und mutig, der Look ehrlich, robust und minimalistisch. Inspiriert ist der Trend von der schlichten Funktionalität und Beständigkeit skandinavischen Designs. Schwere und beständige Materialien stehen im Fokus und schaffen handfeste Textilien für die Ewigkeit, sowohl visuell als auch kompositorisch.
Heimtextil Trends 21/22
Foto/Grafik: Fotos: Messe Frankfurt GmbH/Andreas Houmann
Revive
Der Weg ist das Ziel – Revive (wiederbeleben) reflektiert die Haltung und das Verhalten gegenüber der "Welt der Dinge" in der heutigen Zeit. Es gibt keine Regeln: Statt den Fokus auf die Ergebnisse zu legen, ist das Ziel die emotionale Befriedigung während des Prozesses des Kreierens, Experimentierens und Lernens. Es geht darum, sich wieder mit den menschlichen Fähigkeiten zu verbinden und den "Flow-Zustand" im Kreationsprozess wiederzubeleben und zu würdigen; das Endprodukt ist dabei zweitrangig. Während Reparaturen früher noch als rein handwerkliche Tätigkeit angesehen wurden, ist der Akt des Reparierens heute eine schöpferische Methode. Der Experimentierfreudigkeit sind keine Grenzen gesetzt.
aus BTH Heimtex 02/21 (Marketing)