Das Nachrichtenportal von BTH-Heimtex · Haustex · Carpet Home · Eurodecor · FussbodenTechnik · Parkett Magazin
Filzfabrik Fulda GmbH & Co. KG
Am 1. Januar 1881 wurde die damalige "Filz- und Plüschfabrik" in Fulda gegründet. Keiner der Verantwortlichen hätte sich damals wohl vorstellen können, dass ihr Unternehmen 140 Jahre später der weltgrößte Hersteller von klassischem Wollfilz sein wird.
Aktiv in mehr als 100 Branchen
Die heutige FFF-Group, die sich im Besitz der Familie Schäfer befindet, beliefert weltweit mehr als 100 Branchen mit technischen Filzen und Vliesstoffen. Diese technischen Textilien tun meist im Verborgenen ihren Dienst in unzähligen Produkten, Geräten und Anwendungen: sie isolieren, dämmen, dämpfen, schützen und filtern beispielsweise in Autos, in Haushaltsgeräten, in Bekleidung, in Möbeln, in Maschinen und Anlagen sowie in der Baubranche (siehe Kasten Seite 36).
Die FFF-Group setzte zuletzt unter dem geschäftsführenden Gesellschafter Martin Schäfer rund 85 Mio. EUR um. Nach Recherchen von BTH Heimtex werden davon schätzungsweise rund 6 Mio. EUR in der Interieurbranche erwirtschaftet. Hauptprodukt ist hier qualitativ hochwertiger Nadelvlies-Bodenbelag. Verlegt wird dieser vor allem im Objekt, beispielsweise in Büros, Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und Seniorenheimen, weil er robust, strapazierfähig und zeitlos im Design ist. Außerdem bietet Nadelvlies aufgrund seiner Langlebigkeit ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Markt für
Nadelvliesböden unter Druck
Hauptwettbewerber der Filzfabrik auf dem deutschsprachigen Markt sind Findeisen, Fabromont, Forbo Flooring sowie Vebe; Kunden sind ausschreibende Stellen, Architekten, Bauherren sowie der Bodenbelagsgroßhandel. Sie schätzen am Nadelvliesboden der Filzfabrik vor allem die Qualität und technische Reife "made in Germany, den zuverlässigen Service sowie die hohe Lieferfähigkeit des Herstellers.
Auf der anderen Seite fordern die Kunden vor allem im Großhandel mehr Innovationen im Nadelvlies-Sortiment. Denn konkurrierende Bodenbeläge sind häufig optisch attraktiver und machen dem genadelten Belag Flächen streitig. Der Absatz des textilen Klassikers ist deswegen seit Jahren in der
D/A/CH-Region unter Druck.
Erstmals sortenreiner Belag
2016 ist der Filzfabrik mit der neuen Qualität Life dann eine Innovation gelungen. Der Nadelvlies-Bodenbelag ist erstmals sortenrein, weil er zu 100 % aus Polyesterfasern besteht. Damit kann Life am Ende des Lebenszyklus vollständig und leicht recycelt sowie wiederverwendet werden. Aufgrund einer neuen Binder-Technologie weist Life-Nadelvlies nach Angaben der Filzfabrik außerdem weniger Emissionen und Gerüche auf. "Damit ist Life der emissionsärmste und nachhaltigste Nadelvlies-Bodenbelag, der zu 100 % aus Polyesterfasern gefertigt ist", betont Martin Schäfer. Das sei wichtig, weil die Argumente Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit von Materialien bei Entscheidern im Objektgeschäft heute immer stärker ins Gewicht fielen.
Die Qualität Life ist jetzt auch Teil der im Dezember 2020 neu herausgebrachten und komplett überarbeiteten Nadelvlies-Kollektion "Fulda Objekt Colours 2.0". Sie wird in einem handlichen Koffer präsentiert, in dem wie in einem Buch bequem geblättert werden kann, ohne alle Einzelkarten umständlich ausbreiten zu müssen. Das gibt dem Kollektionsbuch eine übersichtliche Struktur.
Neben Life erweitert auch der Feintiter Sun die auf jetzt insgesamt elf Qualitäten erweiterte Serie der Hessen. Sun wird aus Dorix gefertigt, einer besonders robusten Polyamidfaser. Der Artikel ist nicht neu, sondern lief bisher unter Private Label. Doch da Schäfer und Joachim Stütz, Leiter Carpet Division, eine Renaissance des Feintiters sehen, haben sie Sun in die Marken-Kollektion aufgenommen.
Kollektion komplett überarbeitet
Insgesamt bietet Objekt Colours 2.0 alles, was ein hochwertiges und schlüssiges Nadelvlies-Sortiment mit allen Nutzungsklassen und technischen Eigenschaften vorweisen muss: Einschichter und Zweischichter aus PA/PP-, PA/PP/Polyester-Mischungen sowie Qualitäten mit reiner PA-Nutzschicht. Darunter finden sich beispielsweise der zweischichtige 600 g-Objektklassiker Fulda PA Makro oder Fulda PA Pure, der aufgrund seiner feinen Uni-Optik auch "Velours-Nadelvlies" genannt wird. Die Nutzschichteinsatzgewichte reichen von 350 bis 1.000 g. Zehn der elf Qualitäten sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
"Obwohl wir die neue Kollektion in der Farbpalette nicht nur modernisiert, sondern der geänderten Marktnachfrage entsprechend auch etwas reduziert haben, stehen unseren Kunden immer noch mehr als 150 Farben zur Verfügung", betont Stütz. Dabei sind die gängigsten Kolorits nach wie vor Grau, Anthrazit und Blau.
Hohe Lieferfähigkeit
Die Filzfabrik hat den Anteil der Qualitäten, die standardmäßig als Fliese lieferfähig sind, ebenfalls deutlich erhöht. Besonders wichtig ist es Stütz, den Service des Herstellers auch für die neue Kollektion zu betonen: "Alle Qualitäten sind auf Lager und können innerhalb von ein bis zwei Tagen auf die Baustelle geliefert werden". Ab 1.000 m2 bietet die Filzfabrik jede gewünschte Farbe; ab 600 m2 jede Qualität auch als Fliese. Platinen sind bis zu einer Größe von 100 x 200 cm bestellbar.
Die Vertriebsmannschaft der Division Carpet unter der Leitung von Stütz hat neben Nachhaltigkeit auch die Themen Akustik und akustische Sanierung seit Längerem als großen Trend ausgemacht. Viele Gebäude und Räume haben eine schlechte Akustik. Betreiber, Mieter und Architekten suchen nach Lösungen, um Abhilfe zu schaffen.
Akustik als
strategisches Geschäftsfeld
Ein textiler Bodenbelag wie Nadelvlies der Filzfabrik erreicht eine Trittschalldämmung von bis zu 21 dB sowie einen Schallabsorptionsgrad von bis zu 0,70w. Mit diesen und ähnlichen Werten stellen alle textilen Böden die Hart- und Glattbeläge in den Schatten, wenn es um eine angenehmere Raumatmosphäre geht.
Und mit diesem Pfund wirbt die Filzfabrik seit Jahren für ihre Nadelvlies-Bodenbeläge und versucht, die Akustik in lärmbelasteten Räumen mit seinem textilen Bodenbelag zu optimieren. "In den letzten Jahren haben wir unseren Vertriebs- und Entwicklungsfokus erweitert. Wir haben uns Wände und Decken angeschaut und uns überlegt, wie wir diese nutzen können, damit die Räume noch leiser werden", schildert Schäfer den strategischen Ansatz seines Unternehmens.
Schallabsorber
für Wand und Decke
2014 war es dann soweit: Der Hersteller erweiterte sein Sortiment mit dem neuentwickelten und in Fulda selbst produzierten Schallabsorber Lanisor für Wand und Decke. Die 10 mm dünnen und sehr leichten Platten können problemlos installiert werden. Die Module vermindern die Geräuschkulisse, erhöhen die Sprachverständlichkeit und reduzieren die Nachhallzeit (siehe Kasten unten links). Zielgruppe von Lanisor sind Industriekunden und Weiterverarbeiter. Sie erhalten das Produkt in größeren Platten, die sie dann selbst für ihre eigenen Ideen und Bedarfe wie Raumkörper, -säulen und -teiler oder akustisch wirksame Verkleidungen zuschneiden und verarbeiten. Zur Inspiration und als Anschauungsmaterial für die Kunden hat die Filzfabrik einige dieser Elemente selbst gefertigt, um die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen.
2019 folgte der nächste Schritt. Die Filzfabrik stellte Lanisor eine zweite Produktrange an Schallabsorbern mit dem Namen Sinaboard zur Seite. Das baugleiche Produkt zielt auf andere Kundengruppen ab: Maler, Raumausstatter und Büroausstatter, die die Nachfrage ihrer Kunden nach unkomplizierter Optimierung der Akustik bedienen wollen (siehe Kasten unten rechts).
Akustisch wirksame
Raumkörper und Stühle
Die Filzfabrik rundet ihr Sortiment an akustischen Raumlösungen mit einem Bürostuhl ab. Das Unternehmen beliefert Möbelhersteller mit dem Rohprodukt, einer verformbaren Platte, die ebenfalls aus Polyester besteht. Die Produzenten verarbeiten das Material dann zu Stühlen, die auch akustisch wirksam sind. "Den Effekt der Stühle auf die Akustik in einem Raum sollte man nicht unterschätzen", betont Stütz.
"Mit diesen Sortimentserweiterungen wollen wir uns strategisch lösen von der Positionierung in der Interieurbranche als reiner Hersteller von Nadelvliesböden", gibt Schäfer die Richtung vor. "Wir wollen den Sprung schaffen zum Anbieter von akustischen Raumlösungen, die vom Boden, über den Raum und die Wand bis hoch an die Decke reichen." Um dieses Ziel zu erreichen, wurde nicht nur das Sortiment erweitert, sondern auch die Vertriebsmannschaft weitergebildet. Zwei Außendienstmitarbeiter und Joachim Stütz selbst sind heute TÜV-geprüfte Fachberater Raumakustik.
| jochen.lange@snfachpresse.de
Lanisor: Schallabsorber für Industriekunden
Lanisor heißt das sortenreine, emissionsarme und recyclingfähige Material aus Polyester, das den Geräuschpegel deutlich verringert. Der 10 mm dünne und sehr leichte Faserverbundstoff in Modulform absorbiert störenden Schall, senkt den Geräuschpegel und vermindert die Nachhallzeit.
Der formstabile Verbundstoff kann an Decken und Wänden angebracht oder freistehend im Raum genutzt werden. Lanisor kann als reine, rechteckige Platte verwendet werden, ist nahezu staubfrei schneidbar und auch 3D-verformbar, ohne seine Wirksamkeit zu verlieren. Auch in Büros, Restaurants, Sportstätten und Fertigungshallen kommt Lanisor aufgrund seiner schallabsorbierenden Eigenschaften zum Einsatz und kann individuell an die Gegebenheiten und das Umfeld angepasst werden.
Sinaboard: Schallschlucker für Maler und Raumausstatter
Das mit Lanisor baugleiche Produkt Sinaboard zielt auf andere Kundengruppen ab: Maler, Raumausstatter und Büroausstatter, die von ihren Kunden beauftragt werden, die Akustik in Räumen unkompliziert zu optimieren. Sinaboard ist im Unterschied zu Lanisor in den zwei fertig konfektionierten Größen 50 x 100 und 50 x 50 cm erhältlich. Die Filzfabrik liefert zudem das magnetische Befestigungsmaterial gleich mit. Sinaboard erreicht bei einem Wandabstand von 30 mm einen Schallabsorptionsgrad von 0,9 w. Die Montage mittels Magnetsystem ist laut Filzfabrik einfach. Optisch sorgen zehn lagernde melangierte NCS-Farben für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
Korrektur zur Titelgeschichte in BTH 2/2021
In der Titelgeschichte "Akustik wird ein strategisches Geschäftsfeld der Filzfabrik Fulda" in der Februar-Ausgabe von BTH Heimtex haben wir mit Verweis auf Angaben der Filzfabrik Fulda geschrieben, dass der Nadelvlies-Bodenbelag Life des Unternehmens, der zu 100 % aus Polyester hergestellt wird, weniger Emissionen und Gerüche aufweise als jeder andere Nadelvlies. Zudem wird der geschäftsführende Gesellschafter Martin Schäfer mit den Worten zitiert: "Damit ist Life emissionsärmer und nachhaltiger als andere Nadelvlies-Beläge". Diese Aussagen beziehen sich ausschließlich auf Nadelvlies-Beläge aus 100 % Polyester und nicht auf Nadelvlies-Böden aus anderen Materialen oder Materialmischungen. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
aus BTH Heimtex 02/21 (Wirtschaft)
Akustik wird ein strategisches Geschäftsfeld der Filzfabrik Fulda
Die Filzfabrik Fulda hat ihr klassisches Sortiment der Nadelvlies-Bodenbeläge für die Interieurbranche um Schallabsorber für Wand und Decke erweitert. Das strategische Ziel: sich als Anbieter von akustisch wirksamen Raumlösungen zu positionieren.Am 1. Januar 1881 wurde die damalige "Filz- und Plüschfabrik" in Fulda gegründet. Keiner der Verantwortlichen hätte sich damals wohl vorstellen können, dass ihr Unternehmen 140 Jahre später der weltgrößte Hersteller von klassischem Wollfilz sein wird.
Aktiv in mehr als 100 Branchen
Die heutige FFF-Group, die sich im Besitz der Familie Schäfer befindet, beliefert weltweit mehr als 100 Branchen mit technischen Filzen und Vliesstoffen. Diese technischen Textilien tun meist im Verborgenen ihren Dienst in unzähligen Produkten, Geräten und Anwendungen: sie isolieren, dämmen, dämpfen, schützen und filtern beispielsweise in Autos, in Haushaltsgeräten, in Bekleidung, in Möbeln, in Maschinen und Anlagen sowie in der Baubranche (siehe Kasten Seite 36).
Die FFF-Group setzte zuletzt unter dem geschäftsführenden Gesellschafter Martin Schäfer rund 85 Mio. EUR um. Nach Recherchen von BTH Heimtex werden davon schätzungsweise rund 6 Mio. EUR in der Interieurbranche erwirtschaftet. Hauptprodukt ist hier qualitativ hochwertiger Nadelvlies-Bodenbelag. Verlegt wird dieser vor allem im Objekt, beispielsweise in Büros, Verwaltungen, Bildungseinrichtungen und Seniorenheimen, weil er robust, strapazierfähig und zeitlos im Design ist. Außerdem bietet Nadelvlies aufgrund seiner Langlebigkeit ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Markt für
Nadelvliesböden unter Druck
Hauptwettbewerber der Filzfabrik auf dem deutschsprachigen Markt sind Findeisen, Fabromont, Forbo Flooring sowie Vebe; Kunden sind ausschreibende Stellen, Architekten, Bauherren sowie der Bodenbelagsgroßhandel. Sie schätzen am Nadelvliesboden der Filzfabrik vor allem die Qualität und technische Reife "made in Germany, den zuverlässigen Service sowie die hohe Lieferfähigkeit des Herstellers.
Auf der anderen Seite fordern die Kunden vor allem im Großhandel mehr Innovationen im Nadelvlies-Sortiment. Denn konkurrierende Bodenbeläge sind häufig optisch attraktiver und machen dem genadelten Belag Flächen streitig. Der Absatz des textilen Klassikers ist deswegen seit Jahren in der
D/A/CH-Region unter Druck.
Erstmals sortenreiner Belag
2016 ist der Filzfabrik mit der neuen Qualität Life dann eine Innovation gelungen. Der Nadelvlies-Bodenbelag ist erstmals sortenrein, weil er zu 100 % aus Polyesterfasern besteht. Damit kann Life am Ende des Lebenszyklus vollständig und leicht recycelt sowie wiederverwendet werden. Aufgrund einer neuen Binder-Technologie weist Life-Nadelvlies nach Angaben der Filzfabrik außerdem weniger Emissionen und Gerüche auf. "Damit ist Life der emissionsärmste und nachhaltigste Nadelvlies-Bodenbelag, der zu 100 % aus Polyesterfasern gefertigt ist", betont Martin Schäfer. Das sei wichtig, weil die Argumente Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit von Materialien bei Entscheidern im Objektgeschäft heute immer stärker ins Gewicht fielen.
Die Qualität Life ist jetzt auch Teil der im Dezember 2020 neu herausgebrachten und komplett überarbeiteten Nadelvlies-Kollektion "Fulda Objekt Colours 2.0". Sie wird in einem handlichen Koffer präsentiert, in dem wie in einem Buch bequem geblättert werden kann, ohne alle Einzelkarten umständlich ausbreiten zu müssen. Das gibt dem Kollektionsbuch eine übersichtliche Struktur.
Neben Life erweitert auch der Feintiter Sun die auf jetzt insgesamt elf Qualitäten erweiterte Serie der Hessen. Sun wird aus Dorix gefertigt, einer besonders robusten Polyamidfaser. Der Artikel ist nicht neu, sondern lief bisher unter Private Label. Doch da Schäfer und Joachim Stütz, Leiter Carpet Division, eine Renaissance des Feintiters sehen, haben sie Sun in die Marken-Kollektion aufgenommen.
Kollektion komplett überarbeitet
Insgesamt bietet Objekt Colours 2.0 alles, was ein hochwertiges und schlüssiges Nadelvlies-Sortiment mit allen Nutzungsklassen und technischen Eigenschaften vorweisen muss: Einschichter und Zweischichter aus PA/PP-, PA/PP/Polyester-Mischungen sowie Qualitäten mit reiner PA-Nutzschicht. Darunter finden sich beispielsweise der zweischichtige 600 g-Objektklassiker Fulda PA Makro oder Fulda PA Pure, der aufgrund seiner feinen Uni-Optik auch "Velours-Nadelvlies" genannt wird. Die Nutzschichteinsatzgewichte reichen von 350 bis 1.000 g. Zehn der elf Qualitäten sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
"Obwohl wir die neue Kollektion in der Farbpalette nicht nur modernisiert, sondern der geänderten Marktnachfrage entsprechend auch etwas reduziert haben, stehen unseren Kunden immer noch mehr als 150 Farben zur Verfügung", betont Stütz. Dabei sind die gängigsten Kolorits nach wie vor Grau, Anthrazit und Blau.
Hohe Lieferfähigkeit
Die Filzfabrik hat den Anteil der Qualitäten, die standardmäßig als Fliese lieferfähig sind, ebenfalls deutlich erhöht. Besonders wichtig ist es Stütz, den Service des Herstellers auch für die neue Kollektion zu betonen: "Alle Qualitäten sind auf Lager und können innerhalb von ein bis zwei Tagen auf die Baustelle geliefert werden". Ab 1.000 m2 bietet die Filzfabrik jede gewünschte Farbe; ab 600 m2 jede Qualität auch als Fliese. Platinen sind bis zu einer Größe von 100 x 200 cm bestellbar.
Die Vertriebsmannschaft der Division Carpet unter der Leitung von Stütz hat neben Nachhaltigkeit auch die Themen Akustik und akustische Sanierung seit Längerem als großen Trend ausgemacht. Viele Gebäude und Räume haben eine schlechte Akustik. Betreiber, Mieter und Architekten suchen nach Lösungen, um Abhilfe zu schaffen.
Akustik als
strategisches Geschäftsfeld
Ein textiler Bodenbelag wie Nadelvlies der Filzfabrik erreicht eine Trittschalldämmung von bis zu 21 dB sowie einen Schallabsorptionsgrad von bis zu 0,70w. Mit diesen und ähnlichen Werten stellen alle textilen Böden die Hart- und Glattbeläge in den Schatten, wenn es um eine angenehmere Raumatmosphäre geht.
Und mit diesem Pfund wirbt die Filzfabrik seit Jahren für ihre Nadelvlies-Bodenbeläge und versucht, die Akustik in lärmbelasteten Räumen mit seinem textilen Bodenbelag zu optimieren. "In den letzten Jahren haben wir unseren Vertriebs- und Entwicklungsfokus erweitert. Wir haben uns Wände und Decken angeschaut und uns überlegt, wie wir diese nutzen können, damit die Räume noch leiser werden", schildert Schäfer den strategischen Ansatz seines Unternehmens.
Schallabsorber
für Wand und Decke
2014 war es dann soweit: Der Hersteller erweiterte sein Sortiment mit dem neuentwickelten und in Fulda selbst produzierten Schallabsorber Lanisor für Wand und Decke. Die 10 mm dünnen und sehr leichten Platten können problemlos installiert werden. Die Module vermindern die Geräuschkulisse, erhöhen die Sprachverständlichkeit und reduzieren die Nachhallzeit (siehe Kasten unten links). Zielgruppe von Lanisor sind Industriekunden und Weiterverarbeiter. Sie erhalten das Produkt in größeren Platten, die sie dann selbst für ihre eigenen Ideen und Bedarfe wie Raumkörper, -säulen und -teiler oder akustisch wirksame Verkleidungen zuschneiden und verarbeiten. Zur Inspiration und als Anschauungsmaterial für die Kunden hat die Filzfabrik einige dieser Elemente selbst gefertigt, um die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen.
2019 folgte der nächste Schritt. Die Filzfabrik stellte Lanisor eine zweite Produktrange an Schallabsorbern mit dem Namen Sinaboard zur Seite. Das baugleiche Produkt zielt auf andere Kundengruppen ab: Maler, Raumausstatter und Büroausstatter, die die Nachfrage ihrer Kunden nach unkomplizierter Optimierung der Akustik bedienen wollen (siehe Kasten unten rechts).
Akustisch wirksame
Raumkörper und Stühle
Die Filzfabrik rundet ihr Sortiment an akustischen Raumlösungen mit einem Bürostuhl ab. Das Unternehmen beliefert Möbelhersteller mit dem Rohprodukt, einer verformbaren Platte, die ebenfalls aus Polyester besteht. Die Produzenten verarbeiten das Material dann zu Stühlen, die auch akustisch wirksam sind. "Den Effekt der Stühle auf die Akustik in einem Raum sollte man nicht unterschätzen", betont Stütz.
"Mit diesen Sortimentserweiterungen wollen wir uns strategisch lösen von der Positionierung in der Interieurbranche als reiner Hersteller von Nadelvliesböden", gibt Schäfer die Richtung vor. "Wir wollen den Sprung schaffen zum Anbieter von akustischen Raumlösungen, die vom Boden, über den Raum und die Wand bis hoch an die Decke reichen." Um dieses Ziel zu erreichen, wurde nicht nur das Sortiment erweitert, sondern auch die Vertriebsmannschaft weitergebildet. Zwei Außendienstmitarbeiter und Joachim Stütz selbst sind heute TÜV-geprüfte Fachberater Raumakustik.
| jochen.lange@snfachpresse.de
Lanisor: Schallabsorber für Industriekunden
Lanisor heißt das sortenreine, emissionsarme und recyclingfähige Material aus Polyester, das den Geräuschpegel deutlich verringert. Der 10 mm dünne und sehr leichte Faserverbundstoff in Modulform absorbiert störenden Schall, senkt den Geräuschpegel und vermindert die Nachhallzeit.
Der formstabile Verbundstoff kann an Decken und Wänden angebracht oder freistehend im Raum genutzt werden. Lanisor kann als reine, rechteckige Platte verwendet werden, ist nahezu staubfrei schneidbar und auch 3D-verformbar, ohne seine Wirksamkeit zu verlieren. Auch in Büros, Restaurants, Sportstätten und Fertigungshallen kommt Lanisor aufgrund seiner schallabsorbierenden Eigenschaften zum Einsatz und kann individuell an die Gegebenheiten und das Umfeld angepasst werden.
Sinaboard: Schallschlucker für Maler und Raumausstatter
Das mit Lanisor baugleiche Produkt Sinaboard zielt auf andere Kundengruppen ab: Maler, Raumausstatter und Büroausstatter, die von ihren Kunden beauftragt werden, die Akustik in Räumen unkompliziert zu optimieren. Sinaboard ist im Unterschied zu Lanisor in den zwei fertig konfektionierten Größen 50 x 100 und 50 x 50 cm erhältlich. Die Filzfabrik liefert zudem das magnetische Befestigungsmaterial gleich mit. Sinaboard erreicht bei einem Wandabstand von 30 mm einen Schallabsorptionsgrad von 0,9 w. Die Montage mittels Magnetsystem ist laut Filzfabrik einfach. Optisch sorgen zehn lagernde melangierte NCS-Farben für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
Korrektur zur Titelgeschichte in BTH 2/2021
In der Titelgeschichte "Akustik wird ein strategisches Geschäftsfeld der Filzfabrik Fulda" in der Februar-Ausgabe von BTH Heimtex haben wir mit Verweis auf Angaben der Filzfabrik Fulda geschrieben, dass der Nadelvlies-Bodenbelag Life des Unternehmens, der zu 100 % aus Polyester hergestellt wird, weniger Emissionen und Gerüche aufweise als jeder andere Nadelvlies. Zudem wird der geschäftsführende Gesellschafter Martin Schäfer mit den Worten zitiert: "Damit ist Life emissionsärmer und nachhaltiger als andere Nadelvlies-Beläge". Diese Aussagen beziehen sich ausschließlich auf Nadelvlies-Beläge aus 100 % Polyester und nicht auf Nadelvlies-Böden aus anderen Materialen oder Materialmischungen. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
Foto/Grafik: luckybusiness / stock.adobe.com
Sinaboard ist ein Schallabsorber für Wand und Decke aus Polyester. Die zehn mm dünnen Module werden von Malern, Raumausstattern und Büroausstattern verarbeitet, um die Akustik zu verbessern.
Foto: luckybusiness / stock.adobe.com
Foto/Grafik: FFF Group
Fulda Objekt Colours 2.0: Alle Qualitäten der neuen Nadelvlies-Kollektion sind auf Lager und können innerhalb von ein bis zwei Tagen auf die Baustelle geliefert werden.
Foto: FFF Group