MZE-Verband
Die wahre Herausforderung des Fachhandels
Neufahrn. Der Möbel-Zentral-Einkauf (MZE) hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Fachhändler online sichtbarer zu machen. Doch wie schaffen es Unternehmen, in kurzer Zeit den Verkauf im Netz zu gestalten? Der Verband hat einige schnell umsetzbare Maßnahmen zusammengefasst.Die Verbindung von stationärem und Online-Handel ist die wahre Herausforderung des Fachhändlers", erklärt Helmut Stauner, Vertriebsleiter des MZE-Verbandes. "Der heutige Kunde informiert sich online, besucht dann den Fachhändler, um sich stationär beraten zu lassen und entscheidet dann, ob er vor Ort oder online kauft. Dies setzt voraus, dass jeder Händler einen gut funktionierenden Online-Shop besitzt, der mit einer guten Warenwirtschaft verbunden ist, die dies abbilden kann."
Die digitale Sichtbarkeit für jeden Unternehmer existenziell - gerade in Corona-Zeiten. "Von der Herausforderung der digitalen Sichtbarkeit des Shops im regionalen Einzugsgebiet noch abgesehen", so Stauner. "Hierbei ist nicht die Investitionssumme des Online-Shops die Herausforderung, sondern die einmalige und dauerhafte personelle Ressource. Artikel müssen angelegt und gepflegt werden, zudem bedarf es permanenter Weiterentwicklung sowohl im Hardware- und Softwarebereich als auch im Wissen um E-Commerce."
Auch abseits des Lockdowns verlieren immer mehr Verbraucher die Lust auf stationäre Einkaufsbummel und bestellen im Netz. Umso wichtiger ist es für Fachhändler, sich fit für die Anforderungen der Digitalisieurng zu machen. "Zudem sind unsere Wettbewerber fast ausnahmslos große Unternehmen, die über viel Kapital und letztlich auch Wissen verfügen", betont Stauner. "Inwieweit unsere eigenen Lieferanten hier auch noch zu unseren Wettbewerbern werden, bleibt abzuwarten. Umso wichtiger ist der Schulterschluss der Händler mit ihrem Verband. Denn diese Herausforderung lässt sich nur gemeinsam lösen." Der MZE bietet schnell umsetzbare Maßnahmen.
"Lokal statt Global"-Webshop
Der allgemeinen Entwicklung geschuldet, in der Regionalität und Nachhaltigkeit beständig wichtiger werden, hat MZE einen Web-Shop konzipiert, den jeder Händler individuell nutzen kann. Der Shop ist gefüllt mit Produkten ausschließlich heimischer Lieferanten. Die Artikelanlage und -pflege übernimmt hierbei der MZE-Verband. Ausgespielt wird der Shop aber individuell für jeden Händler.
Facebook bietet in Deutschland seit geraumer Zeit die Option, einen Shop einzurichten. Tatsächlich kann aber über diesen Shop nicht verkauft werden, sondern lediglich eine Nachricht an den Händler gesendet werden. MZE bietet seinen Händlern einen nachgelagerten Shop an, um den Verkaufsprozess auch abschließen zu können.
Darüber hinaus hat der Verband einige Maßnahmen zusammengetragen, die mit vergleichsweise überschaubarem aufwand in der Corona-Krise stützen und darüber hinaus wirksam bleiben:
Pop-Up Webshop: Lagerware schnell verfügbar machen
Wer bisher keinen Webshop für seinen Fachhandel etabliert hat, kann mit einem sogenannten "Pop Up Webshop" Lagerware zügig und ohne hohe Investitionen verfügbar machen. Moderne eCommerce-Software ermöglicht die Einrichtung eines überschaubaren Webshops in kurzer Zeit. Aus einem Shopsystem ergeben sich mehrere Vorteile:
• Sichere Zahlungsmöglichkeiten: Kunden können bequem über Paypal oder Kreditkarte bezahlen und Händler wissen ihre Ware bei Auslieferung bereits sicher bezahlt.
• Organisierter Verkaufsablauf: Ein Shopsystem gleicht Lagerstände ab und sorgt mit automatisierten Lieferscheinen für geordnetes Abarbeiten der eingegangenen Bestellungen. Vor allem beim schnellen Switch in der aktuellen Situation sind diese Strukturen sinnvoll.
• Ansprechende Warenpräsentation: Bildmaterial und Produktbeschreibungen können in einer Webshop-Software einfach eingepflegt werden. Lagerware kann damit für den Kunden auch im Web äußerst attraktiv präsentiert werden.
Nutzen Sie die Zeit, um den Online-Absatzkanal jetzt für die Zukunft aufzubauen und langfristig als zusätzliches Standbein für Lagerwaren zu entwickeln.
Social-Media-Kommunikation anpassen
Inhalte für Social Media Kanäle sollten auf die aktuelle Situation angepasst werden. Statt Stillstand gibt es vermehrt Themen, um mit den eigenen Followern und Kunden via Social Media in Verbindung zu bleiben:
• Neue Lieferservices vorstellen: Sie bieten kontaktlose Lieferung oder schnellen Versand von Waren? Erklären Sie Ihren Kunden, wie diese neuen Services funktionieren und dass sie besonders sicher sind!
• Neue Online-Angebote mehrfach präsentieren: Nur so werden Ihre Follower die neuen Angebote verinnerlichen und sie aktiv nutzen.
• Blick hinter die Kulissen: Der "Blick durchs Schlüsselloch" ist besonders spannend. Diese Inhalte berühren Follower auf einer persönlichen Ebene und verstärken damit deren Solidarität mit Ihrem Unternehmen. Zeigen Sie ihr Team, Lagerräume, Ihren Fuhrpark etc.
• Sagen Sie danke: Die Solidarität Ihrer Kunden und Ihrer MitarbeiterInnen begeistert Sie? Teilen Sie gerne Ihre Gedanken dazu mit Ihren Followern.
Lagerware auf Social Media vermarkten
Wer für den Verkauf von Lagerwaren einen echten Push erzeugen will, präsentiert seine sofort verfügbaren Lagerwaren auf Social-Media-Kanälen (Facebook und Instagram). Mit kleinen Werbebudgets werden die Produkte den Kunden im Einzugsgebiet direkt angezeigt. So verkaufen Unternehmen regional direkt ins Wohnzimmer der eigenen Kunden.
Bewertungsmanagement
vorantreiben
Kümmern Sie sich aktiv um Online-Bewertungen Ihres Unternehmens. Aktivieren Sie Ihre Kunden und sichern Sie sich eine gute Basis aussagekräftiger Bewertungen zu Ihren Services. Bei der Online-Recherche kommen Kundenbewertungen eine immense Bedeutung zu. Je öfter und besser Ihr Betrieb bewertet wurde, umso höher die Wahrscheinlichkeit vermehrter Anfrage von Interessenten. Auch Firmendaten im Web sollten stets aktuell und an relevanten Positionen zu finden sein: Firmendaten-Manager-Software sorgt automatisch für die Aktualisierung aller relevanten Firmeneinträge.
Helmut Stauner MZE-Vertriebsleiter
"Jeder Händler sollte einen gut funktionierenden Online-Shop besitzen, der mit einer guten Warenwirtschaft verbunden ist."
aus
Haustex 02/21
(Wirtschaft)