Caparol:

Silbergrau schlägt klassische Eiche und Co.


"Für einen der führenden Hersteller von Lacken und Farben in Europa ist es von elementarer Bedeutung die regionalen Märkte aufmerksam zu beobachten, um etwaige Trends in wichtigen Produktsortimenten rechtzeitig zu erkennen und das Angebot entsprechend auszurichten. Idealerweise kann man Trends dabei sogar mitgestalten. Das ist Caparol beim Holzschutz gelungen." Das sagt Bernhard Linck, tätig in der Abteilung Technik, Lack + Lasuren bei Caparol. Er verweist dazu auf metallisch schimmernde Effektlasuren, die aus dem heutigen Angebot nicht wegzudenken seien.

Nach Lincks Angaben erfreut sich die Holzfassade nicht nur am Wohnhaus wachsender Beliebtheit. Sie ist inzwischen auch an Neubauten von Verwaltungsgebäuden, Hotels, Möbelmärkten und Autobahnraststätten zu finden. Der Trend geht hin zum Holzbau als Alternative zum Beton, auch im mehrgeschossigen Gebäude. Für die vielfach modern gestalteten Fassaden werden nicht mehr die klassischen Holzfarbtöne wie Eiche, Kiefer oder Nussbaum nachgefragt. "Der Auftraggeber bevorzugt hier natürliche, silbergrau verwitterte Fassaden. Dieser Wunsch bleibt jedoch in der Realität häufig ein Traum, weil die Fassade mit der Zeit eher ungleichmäßig schwarzgrau wird", erläutert der Caparol-Experte. Um dem Anliegen nach einer natürlich vergrauten Fassade zu entsprechen, stellt Caparol die Effektlasuren Capadur Silverstyle und Greywood zur Verfügung. Damit sehen Neubaufassaden von Anfang an wie natürlich-silbergrau gewordene Oberflächen aus.

Caparol führt ein umfassendes Sortiment an Lasuren und Holzfarben. "Das liegt daran, dass der Markt immer noch ein komplettes lösemittelhaltiges und ein wasserverdünnbares Sortiment verlangt. Das gibt es so nur noch in diesem Segment", sagt Linck. Das deutsche Maler- und Lackiererhandwerk bevorzugt nach seiner Auffassung nach wie vor lösemittelhaltige Werkstoffe. Mit den wasserverdünnbaren Lasuren stehen mittlerweile jedoch gleichwertige Produkte zur Verfügung, die sogar langlebiger sind als die klassischen Alkydharzlasuren. Ein Beispiel dafür ist die Universal-Lasur Geo - eine Alkyd-Acryl-Hybridlasur, deren Bindemittel schon zum Großteil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird. Sie weist hervorragende Verarbeitungseigenschaften und eine lange Haltbarkeit auf. Dies ist nach Ansicht Linckes aber noch weitgehend unbekannt. Deshalb müsse weitere Überzeugungsarbeit geleistet werden, damit die Akzeptanz für wasserverdünnbare Produkte zulege und hierzulande gelinge, was in europäischen Nachbarländern schon selbstverständlich sei. "Befeuert wird der Trend hin zu wasserverdünnbaren Produkten zusätzlich durch die für jedes prominentere Bauwerk üblichen Zertifizierungssysteme DGNB oder LEED für das nachhaltige Bauen."

Weiter werden Öllasuren immer belieber, also Lasuren mit einem sehr hohen Naturölanteil beispielsweise für Terrassendielen oder Holzmöbel. Hier geht Caparol mit dem Holzöl Geo einen einzigartigen Weg, wie Lincke unterstreicht. Wie auch bei diversen Innenwandfarben und Lacken werden zunehmend fossile Bindemittelbestandteile durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt. Dies trägt dem zunehmenden Umweltbewusstsein der Gesellschaft Rechnung.

Lincke schätzt sehr, dass der Einsatz von bioziden Wirkstoffen durch die europäische Biozidprodukte-Verordnung (BPV) endlich gesetzlich klar geregelt ist. So dürfen für den vorbeugenden Schutz von Holzbauteilen gegen Bläue- und Fäulnispilzbefall nur noch dafür geprüfte und zugelassene Holzschutzmittel verwendet werden. Zu erkennen sind diese Produkte an der Zulassungsnummer auf dem Gebindeetikett. Caparol führt in diesem Bereich drei Produkte im Sortiment. Dazu gehört die Capadur Imprägnierlasur 3in1 in fünf Standardfarbtönen. Für jeden Farbton wird eine eigene Zulassungsnummer benötigt. Das Mischen von individuellen Farbtönen auf einer Mischmaschine, etwa beim Farbenhandel, ist damit nach der aktuellen Gesetzgebung nicht mehr möglich. Jeder Farbton ist ein zulassungspflichtiges Holzschutzmittel mit eigener Zulassungsnummer.

"Problematisch ist es daher, wenn Hersteller auf ihre Etiketten angeben, dass ihr Produkt mit einem filmschützenden Wirkstoff gegen Bläuebefall ausgerüstet ist", meint Lincke. Das erwecke unzutreffenderweise den Eindruck, man habe ein zugelassenes Bläueschutzmittel in der Hand. Es handele sich in diesen Fällen aber nur um einen Filmschutz der Beschichtungsoberfläche gegen Schimmelpilzbefall (Produktgruppe 7 nach Biozidprodukte-Verordnung), nicht aber um ein zugelassenes Holzschutzmittel der Produktgruppe 8 nach BPV. Diese Auslobung sei sehr missverständlich und könne für den Fachhandwerker auch teuer werden. Der Experte verweist auf das Risiko von Gewährleistungsansprüchen wegen des Einsatzes eines Produktes mit unzureichendem Schutz vor Bläuebefall. Die Unterscheidung zwischen "Zugelassenem Holzschutzmittel" und "Lasur mit Filmschutz" ist also sehr wichtig. "Hier ist eine klare Auslobung und Anwendungsbeschreibung vorgeschrieben, was von Caparol so auch konsequent gehandhabt wird", betont Lincke.
aus BTH Heimtex 04/21 (Sortiment)