Elmer & Zweifel/Cotonea:
Unterstützung für eine kompetente Präsentaton der Bio-Bettwäsche
Bempflingen. Seit seiner Gründung 1855 widmet sich das Unternehmen Elmer & Zweifel der Naturfaser Baumwolle, heute steht die 2003 gegründete Marke Cotonea für ausschließlich echte Biotextilien. Dahinter steckt ein vermeintlich simpler Grundsatz: "Wirtschaftliche Tätigkeit soll Nutzen stiften", erklärt Geschäftsführer Roland Stelzer, "nicht nur unseren Mitarbeitern und Gesellschaftern, sondern auch dem Händler und dem Endkonsumenten. Aber auch allen Beteiligten in den vorgelagerten Stufen, also dem Bauern, dem Spinnereiarbeiter, den Mitarbeitern in der Weberei, der Konfektion und so weiter." Bei Elmer und Zweifel spricht man deshalb von einer Wertschätzungskette.
Die Bio-Heimtextilien für Bett und Bad sind dabei wichtiger Bestandteil des Produktportfolios von Elmer & Zweifel. "Wenn wirtschaftliche Tätigkeit Schäden verursacht, seien es menschliche oder ökologische, dann hat sie ein Akzeptanzproblem. Mit der Marke Cotonea wollten wir beweisen, dass es auch anders geht", betont Stelzer. Und das ist gelungen. Denn selbst in Corona-Zeiten hat das Unternehmen Zuwächse zu verzeichnen. Oder vielleicht gerade in dieser Zeit.
"Der Konsum verändert sich, und das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle", sieht Stelzer eine Entwicklung, die in der Pandemie noch zusätzliche Bedeutung erlangte. Hinzu sei im vergangenen Jahr gekommen, dass die Menschen nicht mehr reisen konnten und sich Ihr Zuhause verschönert haben. "Unser Onlineshop hat letztes Jahr sensationell gut abgeschnitten, dafür sind wir sehr dankbar. Das hat die Ausfälle im stationären Handel sehr gut kompensiert."
Aber auch der stationäre Handel selbst entwickelte sich über die Jahre gut. "Der springende Punkt ist, dass die Händler den strategischen Nutzen unserer Produktgruppe erkennen. Wir sind nicht beliebig austauschbar", beschreibt Johannes Brenner, bis Ende März Vertriebsleiter bei Cotonea und seither im Ruhestand. "Die Fachhändler tun sich immer schwer damit, wenn Hersteller einen Onlineshop betreiben. Die Frage ist immer, wie man ihn gestaltet", betont er.
Bei Cotonea sei von Beginn an klar gewesen, dass der Fachhändler mit ins Boot geholt werden müsse. "Das bedeutet, dass wir unsere eigenen empfohlenen Preise nicht unterlaufen und dem Händler nicht in den Rücken fallen", so Brenner. Zudem gebe es das Vermarktungskonzept der Premiumhändler: "Wer sich dem anschließt, erhält eine Umsatzbeteiligung an den Online-Umsätzen in seiner definierten Postleitzahlen-Region." Auch dies sei eine Frage der Wertschätzung: "Wir gehen hier eine echte Partnerschaft ein, die von uns gelebt wird. Jeder hat einen Anspruch auf einen fairen Anteil an der Wertschöpfung."
"Cotonea ist die Antwort für Konsumenten, die auf der Suche nach einer nachhaltig produzierten sowie gesundheitlich unbedenklichen, unbelasteten Bio-Textilie in hervorragender Qualität und zu fairen Preisen sind", unterstreicht Ingo Rauscher, Brenners Nachfolger als Vertriebsleiter des Unternehmens. "Ich bin sehr dankbar, dass Herr Stelzer und Herr Brenner die Marke so stringent und nachhaltig aufgebaut haben. Ich glaube, dass jetzt die Zeit reif ist und die Konsumenten offen dafür sind, nachhaltig und fair produzierte Produkte zu kaufen."
Zudem seien sie an Transparenz interessiert und wollten wissen, wo und wie ein Produkt hergestellt werde. "Durch den stringenten Werdegang der Marke haben wir eine hervorragende Ausgangsvoraussetzung, auf der wir aufbauen und die Marke weiter bekannt machen können", so Rauscher.
Dabei helfen soll eine stärkere Visualisierung am POS, unterstützt durch entsprechendes Material für die Händler. Aktuell bietet Cotonea zwei Pakete mit der neuen Bettwäsche im Design Grünspecht an, die durch verschiedene POS-Materialien ergänzt werden. "Wir wollen Sortimentskompetenz am POS aufbauen", unterstreicht Rauscher. Dazu sollen Bettwäsche, Spannbettlaken und Matratzenschoner ansprechend am POS präsentiert werden.
Hinter der Präsentation im Geschäft steckt ein Produkt, das mit größter Sorgfalt hergestellt wurde. "Die textile Kette hat viele Stufen. An jeder Maschine hat man die Wahl: Stelle ich sie so ein, dass sie gute Qualität hervorbringt oder so, dass sie günstige Fertigungskosten erzielt", erklärt Roland Stelzer. "Wir entscheiden uns konsequent für gute und langlebige Qualität. Das ist nachhaltig und dadurch auch relativ preisgünstig. Außerdem bekommen wir durch unsere Art der Herstellung eine unvergleichliche Haptik und dadurch ein komfortableres Produkt."
Die Bio-Baumwolle bezieht Cotonea aus Uganda und Kirgistan, die Spinnereien sitzen in der Türkei und in Deutschland. Die Veredelung findet zu einhundert Prozent in Deutschland und in der Schweiz statt. "Die Betriebe hier sind die weltweit effizientesten in Sachen Wasser- und Energieverbrauch und mit Blick auf Wasserverschmutzung und Chemikalieneinsatz. Da ist man bereits in Osteuropa bei weitem nicht mehr so gut aufgestellt", unterstreicht der Geschäftsführer. "Wir arbeiten mit Umweltstandards wie IVN best und GOTS, die so konstruiert sind, dass zugelassene Chemikalien verwendet werden müssen, die auf einer Positivliste stehen. Sie stellen a priori sicher, dass sie nicht toxisch sind."
Das jüngst verabschiedete Lieferkettengesetz der Bundesregierung sieht man bei Elmer & Zweifel gelassen, im Gegensatz zu vielen anderen Textilunternehmen. "Wir erfüllen die Anforderungen dieses Gesetzes bereits heute. Für uns ändert sich dadurch nichts", betont Stelzer. Gemeinsam mit IT-Unternehmen und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung arbeitet Elmer & Zweifel an der Entwicklung einer Blockchain-basierten Plattform mit dem Namen Textile Trust. Ziel ist es, Sicherheit und Transparenz in Textillieferketten zu gewährleisten.
Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, die einzelnen Transaktionen innerhalb eines Prozesses als Datenblöcke (blocks) chronologisch in Form einer Kette (chain) aneinander zu hängen und mit entsprechenden Inhalten zu füllen. Im Fall der Textillieferkette speichert die Plattform Textile Trust Informationen über die jeweiligen Produktionsprozessschritte, die sich weder fälschen noch verändern lassen.
"Alle Informationen zu einem Produkt können über einen QR-Code abgerufen werden. Eine Marke kann dann für sich definieren, welche Informationen sie zeigen möchte", erklärt Stelzer. Beispielsweise die Namen aller Lieferanten in der Reihenfolge der textilen Kette, dargestellt auf einer Google-Maps-Karte. "Wenn irgendetwas vorkommt, kann man genau nachvollziehen, wer gegebenenfalls gemauschelt hat. Wir bei Elmer & Zweifel sind das gewohnt und praktizieren das längst, aber die allgemeinen Textilbetriebe können das in aller Regel nicht. Wir erhoffen uns vom Textile Trust, eine Plattform für viele Unternehmen anbieten zu können, um Sicherheit und eine Nachvollziehbarkeit in der Lieferkette herzustellen."
aus
Haustex 04/21
(Wirtschaft)