Eurobaustoff erzielt 2020 deutliche Zuwächse in allen Bereichen
Rekordjahr mit knapp 7,5Mrd. EUR ZR-Umsatz
Ein Plus von 12,3 % auf einen ZR-Umsatzrekord von 7,48 Mrd. EUR, ebenfalls zweistellige Zuwächse in der Schweiz und den Niederlanden sowie immerhin einstellig in Österreich und positive Entwicklungen in allen Warenbereichen: Für die Eurobaustoff war 2020 das erfolgreichste Jahr der Kooperationsgeschichte. "In neue Dimensionen vorgestoßen" ist 2020 die Eurobaustoff: Mit einem Plus von 12,3 % erhöhte sich der ZR-Umsatz der Kooperation auf 7,48 Mrd. EUR. "Im Corona-Jahr 2020 hat sich unsere mittelständisch geprägte und breit aufgestellte Gesellschafterstruktur im Baufachhandel besonders bewährt", kommentiert Dr. Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung den Rekorderlös, "eine Struktur, bei der Eigentum und Führung in einer Hand liegen, wodurch schnelle Entscheidungsprozesse und hohe Flexibilität möglich sind".
Ein weiterer Erfolgsfaktor sei die Klassifizierung des Baufachhandels als systemrelevant gewesen, ergänzt Finanz-Geschäftsführer Jörg Hoffmann. Und "geholfen hat uns ebenso, dass 2020 Wohnen zum neuen Reisen wurde und viele die Zeit genutzt haben, um ihre eigenen vier Wände zu renovieren, modernisieren und auszubauen", fügt Hartmut Möller hinzu, Geschäftsführer für den Einkauf und die Ländergesellschaften in Österreich und der Schweiz. Unterstützung erhielten die Fachhändler ferner durch die robuste Entwicklung der Bauwirtschaft. "Dabei war der Wohnungsbau am stabilsten, im Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau waren dagegen leichte Auswirkungen der Corona-Krise spürbar. Das lässt vermuten, dass der Nichtwohnbau 2021 deutlicher unter den Folgen der Pandemie leiden wird."
In Österreich nahm das zentralfakturierte Einkaufsvolumen immerhin im einstelligen Bereich zu, trotz zeitweisen Stillstands der Baustellen im Frühjahr 2020, die Schweiz und die Niederlande erzielten ein zweistelliges Einkaufsplus.
Die positive Entwicklung zog sich auch durch alle acht spezialisierten Warenbereiche der Eurobaustoff. Den nominal höchsten Umsatzzuwachs erzielten Fliesen mit +22,5 %, wobei hier auch Sondereffekte durch Veränderungen im Gesellschafterkreis zu Buche schlugen. Tief- und Gala-Bau folgen mit +18,9 %, fast auf gleicher Höhe der Einzelhandel mit +18,3 %. Holz und Bauelemente kamen auf 12,1 %, danach reihen sich die weiteren Segmente ein.
Für 2021 "grundsätzlich optimistisch"
Der Einzelhandel blickt für 2020 bis zum Lockdown im Dezember auf einen sehr guten Umsatzverlauf zurück. Besonders die Sortimente, die der Verschönerung des Eigenheimes dienen, wie Farbe, Holz im Garten und Innendekoration verzeichneten eine außergewöhnliche hohe Nachfrage. Aber: "Der Boom hier führt dazu, dass sich die Containerkapazitäten im Jahresverlauf 2021 verknappen und die Frachtkosten zwischen China und Europa verteuern." Als besonders erfreulich wird in Bad Nauheim die steigende Zahl der Systemnehmer vermerkt: Peter Abraham, Bereichsleiter Einzelhandel, kann Anfang 2021 acht weitere Gesellschafter mit 22 Standorten begrüßen.
Auch alle Segmente im Warenbereich Holz und Bauelemente waren 2020 stark gefragt und sorgten für eine deutliche Umsatzsteigerung im Holzhandel. Für 2021 sind die Erwartungen hier weiter positiv, unter anderem durch den stark wachsenden Holzbau. Der Galabau wurde von den zunehmenden Investitionen der Hausbesitzer beflügelt. Diese Entwicklung führe dazu, dass das Handwerk am Auftrags- und Arbeitslimit angelangt ist und die Auftragsvorläufe deutlich über das erste Halbjahr 2021 hinausgehen, konstatiert die Eurobaustoff.
"Wir bleiben für 2021 grundsätzlich optimistisch", konstatiert Kern, verweist jedoch gleichzeitig darauf, dass eine wirtschaftliche Prognose während des Lockdowns zu Beginn des Jahres nur schwer möglich sei. Vor diesem Hintergrund habe die Kooperation ihre Planung zunächst konservativ aufgesetzt. "Auf jeden Fall wollen wir den Rückenwind aus 2020 mit einer agilen Kultur als Reaktion auf die wandelnden Bedürfnisse und neuen technologischen Möglichkeiten durch den digitalen Wandel nutzen". Ziel sei es, die "erreichte Führungsposition im europäischen Markt operativ zu festigen und auszubauen, da wo es möglich ist, auch durch frische Impulse von außen."
aus
Parkett Magazin 02/21
(Wirtschaft)