I4F – Innovations For Flooring
Als Patent-Partner Bodenbeläge besser machen
Wenn es um Patente in unserer Bodenbelagswelt geht, denken viele an Verriegelungssysteme von Unilin und Välinge. Seit 2013 gibt es hier mit Innovations For Flooring (I4F) einen neuen Player. Gründer und CEO John Rietveldt (früher Tarkett) geht es neben Verriegelungssystemen auch um digital bedruckte Beläge und neue Materialkompositionen, die er seinen Industriepartnern anbietet. Das I4F-Netzwerk wächst und wächst.
FussbodenTechnik: Wie sind Sie gestartet, als Sie mit I4F Ihr eigenes Unternehmen gründeten?
John Rietveldt: Ich hatte 2009 eine Idee für eine einstöckige Droplock-Verlegung, 2013 folgte die Erteilung des ersten Patents für unser 3 L Triple Lock-System. Im Jahr 2017 sind wir eine Partnerschaft mit dem Bodenbelagshersteller Classen eingegangen, die ein zweistöckiges Droplocksystem hatten, sodass wir uns perfekt ergänzten. In den ersten Jahren bin ich angefangen mit unserem Techniker Eddy Boucké, der viel Erfahrung von Berry Floors, Välinge und Kronospan mitbrachte.
FT: Was ist die Mindestdicke, die ein Bodenbelag für das 3 L Triple Lock-System haben muss?
Rietveldt: Das ist eine sehr wichtige Frage. Tatsächlich kann man auch sehr dünne Beläge bis zu einer Dicke von mindestens 3,5 mm profilieren. Dabei ist die Komposition des Materials entscheidend. Es gibt beispielsweise verschiedene Qualitäten von SPC Rigid-Belägen. Wenn man weniger PVC einsetzt, wird das Material brüchiger. Wenn man einen guten LVT-Belag hat, ist eine geringe Dicke kein Problem. Wir raten normalerweise zu einer Belagsdicke ab 4 mm und können entsprechende Produkttests in unserem Labor in Belgien durchführen.
FT: Wie viele Patente vertritt I4F aktuell?
Rietveldt: Rund 3.000 Patente. Grundlage ist unser Plattform-Konzept, das in sechs Cluster gegliedert ist: Klicksysteme, Produktionsprozesse, Wand- und Deckenpaneelsysteme, Digitaldruck, Oberflächenveredlungen sowie neue Materialien und Materialkompositionen. So viele Innovationen und Patente kann kein einzelnes Unternehmen entwickeln und anbieten. Bei I4F können alle als Partner davon profitieren und so wird der Markt automatisch besser.
FT: Können Sie ein Beispiel für kommendes Thema bei Bodenbelägen nennen?
Rietveldt: Digitaldruck wird in den kommenden fünf bis zehn Jahren ein sehr wichtiges Thema in der Bodenbelagsproduktion werden. Wir brauchen einen starken Partner, darum sind wir eine Partnerschaft mit dem Maschinenhersteller Hymmen eingegangen. Hymmen ist stark im Digitaldruck und bei Patenten drumherum.
FT: Was sind Ihre Ziele für dieses Jahr?
Rietveldt: Wir sind noch immer im Wachstum. Wir freuen uns über unsere aktuelle Position, aber wir geben uns natürlich nicht damit zufrieden. Wir möchten gerne neue Lizenznehmer gewinnen. Außerdem wollen wir zehn neue Patentanmeldungen realisieren, die sinnvoll und bedeutend sind. Es geht immer noch um Verriegelungen, um die Oberflächenbehandlung von Belägen, aber auch um Materialzusammensetzungen von Bodenbelägen in Bezug auf PVC, Plastifizierer und Weichmacher. Wir haben viele Ideen in der Pipeline, es macht unheimlich Spaß. Wir werden unser Entwicklungs- und Testlabor in Belgien erweitern, um künftig noch mehr Möglichkeiten zu haben.
FT: Wer steht als Partner ganz oben auf Ihrer Wunschliste für einen Zusammenarbeit?
Rietveldt: Es gibt sicher den einen oder anderen, der noch nicht unterschrieben hat. I4F hat aktuell 112 Lizenznehmer, wenn es um Verriegelungssysteme geht, soviel kann ich verraten. Ein paar Geheimnisse wollen wir uns gerne bewahren.
I4F
im Überblick
I4F Licensing B.V.B.A.
Oude Watertorenstraat 25
3930 Hamont-Achel, Belgien
Tel.: +32 11 92 21 11
www.i4f.com, info@i4F
Management:
- John Rietveldt (CEO)
- Eddy Boucké (CTO)
- Kees Verhaaren (CFO)
- Matthieu Dekens (COO)
Mitarbeiter: 22
Gründung: 2013
Anteilseigner:
Ramphastos, Kronospan
Standorte: Hamont (Belgien), Shanghai (China)
Strategische
Partnerschaften: u.a. mit Classen, Kronospan, Tarkett, Ulrich Windmöller Consulting, Lico, HMTX, Quickstyle, Kingdom und Hymmen
Lizenznehmer: 112
Patente und
Technologien: 3.000
aus
FussbodenTechnik 02/21
(Wirtschaft)